Menschen pflegen. 24 Stunden lang. Was motiviert Menschen, sich Pflegebedürftigen zu widmen? Oft viele Jahre lang, unter herausforderndsten Bedingungen. Jozefina Habalova (53), Personenbetreuerin von „BestCare24“, über den Aufbau von Beziehungen und warum ein gutes Miteinander immer wieder aufs Neue motiviert... „Was wäre unsere Gesellschaft, ohne die vielen Menschen in den pflegenden Berufen" Der demographische Wandel verändert die Gesellschaft. Wir werden älter. Das ist positiv. Bis 2050 wird sich die Anzahl der Menschen über 80 Lebensjahren verdoppeln. Die „Chancen eines längeren Lebens“ erfordern es aber auch, dass immer mehr Menschen Unterstützung und Begleitung im Alltag benötigen. Ebenso steigt die Zahl der Pflegebedürftigen - laut „Pflegereport“ der Bertelsmann Stiftung bis 2030 um 50(!) Prozent. Pflegebedürftigkeit ist ein „allgemeines Lebensrisiko“. Von diesem Lebensrisiko wird die Mehrheit der Bevölkerung im Laufe des Lebens betroffen sein. Wer sind die Menschen, die Pflegebedürftige pflegen? Und: wie geht es ihnen bei dieser kraftaufwendigen Aufgabe? Darüber erzählt Pflegerin Jozefina Habalova im nachfolgenden Gespräch… Liebe Frau Habalova, was motiviert Sie persönlich dazu, so eine schwere Aufgabe auf sich zu nehmen? Ich bin seit mittlerweile 11 Jahren in diesem Berufsfeld tätig. Seit fünf Jahren für „BestCare 24“ (Pflege-Vermittler, Anm.). Die Entscheidung, Menschen zu helfen, habe ich zu Zeiten einer schweren Arbeitsmarktkrise in meinem damaligen Heimatland, der Slowakei, getroffen. Über eine Freundin bin ich schließlich zur Ausbildung als Heimpflegerin gekommen. Schon in den ersten Wochen habe ich bemerkt, dass ich schnell Zugang zu Menschen finde und es mich glücklich macht, wenn es anderen durch meine Arbeit und Anwesenheit besser geht. Was „gewinnen“ Sie durch ihre Arbeit? Was geben Ihnen Arbeit und Menschen zurück? Und: warum würden Sie anderen Menschen den Beruf empfehlen? Mich persönlich motiviert es besonders, wenn ich eine gute Beziehung zu den Klienten aufbauen kann. Und auch zu deren Familien. Von ihnen integriert und respektiert zu werden, ist für mich ein besonderer Ansporn. Zudem ist es eine Bestätigung für meine geleistete Arbeit. Eine klare Besonderheit an meiner Arbeit bei „BestCare 24“ ist die Abwechslung: Bei uns ist kein Tag wie der andere, auch wenn sich gewisse Tätigkeiten natürlich wiederholen. Besonders schön ist es, eine Beziehung aufzubauen: Indem man gemeinsam den Tag verbringt, oder auch mal zusammen zu Mittag oder Abend isst. Gleichzeitig tut es aber auch gut, wenn die Familie versteht, dass ich mich auch einmal zurückziehe - etwa wenn Besuch da ist. Auch hier ist ein gutes Miteinander immer wieder aufs Neue eine Motivation! Was war ihre bisher einprägsamste Erfahrung - und warum? Da gibt es viele: Bei meiner jetzigen Kundin freut mich besonders, dass wir es gemeinsam mit der Physiotherapeutin geschafft haben, wieder ein paar Schritte zu gehen. Obwohl nach einem Sturz und anschließendem Krankenhausaufenthalt keiner mehr damit gerechnet hat, dass dies überhaupt möglich ist. Die Freude der Klientin war unbeschreiblich. Seither üben wir täglich, um die Fortschritte beizubehalten. Was aber wirklich einprägsam war, sind die Worte der Physiotherapeutin, die damals zu mir gesagt hat, dass mein Einsatz einen wesentlichen Beitrag zu diesem riesigen Erfolg geleistet hat. Natürlich ist mir bewusst, dass es dafür gewisse Rahmenbedingungen, wie etwa genügend Zeit für die individuelle Betreuung, benötigt. Genau diese Bedingungen waren für mich ein wesentlicher Grund, um bei BestCare24 zu arbeiten. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe. Denn seither habe ich nicht nur zahlreiche einprägsame Erfahrungen sammeln dürfen, sondern auch Freundschaften zu Familien und Angehörigen entwickelt. Diese würde auch bestehen bleiben, wenn die Klienten bereits von uns gegangen sind… Vielen Dank für das Gespräch! TREND GESELLSCHAFT BRAUCHT (VIEL MEHR) PFLEGE Bis 2050 wird der Anteil der Menschen ab 80 Jahren auf 11,5 % (2015: 5 %) in Österreich steigen. Die demografische Entwicklung stellt Pflege- und Betreuungsdienste vor gewaltige Herausforderungen. Benötigen heute etwa 460.000 Menschen in Österreich Pflege, so werden es 2050 schon 750.000 sein. Das bedeutet: es braucht mehr Menschen in Betreuungs- und Pflegeberufen. Laut Arbeiterkammer werden bis 2050 rund 40.000 Menschen in der Langzeitpflege benötigt. In Deutschland braucht es bis 2050 rund 500.000 zusätzliche Vollzeitkräfte in der Pflege... Web-Tipps: www.oegkv.at www.dbfk.de www.bestcare24.at Fotos: Manfred Antranias Zimmer, Moritz 320 / Pixabay, Matthias Zomer / Pexels Vielen Dank an Lisa Hofbauer von Himmelhoch PR! Helmut Wolf
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