Minirampen aus buntem Lego? Barrierefreiheit schaffen mit gespendeten Legosteinen! 2017 hat Caroline Mühlheims das Projekt „100 Lego-Rampen für Köln" ins Leben gerufen – mit Erfolg. Mittlerweile finden sich Nachahmer-Projekte wie die „Lego-Oma“ und andere Initiativen auf der ganzen Welt... Wer in der Stadt unterwegs ist denkt zunächst vermutlich nur selten über Randsteine am Straßenrand oder kleine Stufen an Geschäftseingängen nach. Doch gerade Menschen im Rollstuhl sehen sich an diesen Stellen immer wieder vor schwer zu bewältigende Probleme gestellt. Diese scheinbar „niedrigen Barrieren“ stellen für Rollstuhlfahrerinnen oftmals unbequeme bis unüberwindbare Hindernisse dar. Für Caroline Mühlheims war dies der Anlass für eine einfache, wie bunte und geniale Idee... „Es wäre so einfach Hürden abzubauen, indem man überflüssige Hindernisse weglässt. Nur durch Barrierefreiheit können wir Inklusion erreichen“, sagt die 24jährige Caroline Mühlheims. Seit ihrer Kindheit ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen. Und immer wieder musste sie sich über Stufen ärgern, sowohl in öffentlichen wie auch privaten Gebäuden. Eines Tages stieß sie auf den Moderator und Aktivist für Inklusion Raul Krauthausen, der für sich selbst eine Legorampe gebaut und dazu ein kurzes Video gedreht hatte... Begeistert von der Idee der „Legorampen“ suchte Mühlheims Kooperationspartner und fand diese im Verein „Junge Stadt Köln“. Sie gründete eine Aktionsgruppe zum Bau der Minirampen, die seit mittlerweile vier Jahren aktiv ist. Die Initiative stellt die Rampen aus gespendeten Legosteinen Geschäftsleuten kostenlos zur Verfügung. Die Geschäftsinhaber legen die „schrägen Flächen“ dann bei Bedarf vor den Shop bzw. vor die Stufe. Als Unterlage wird eine rutschfeste Gummimatte verwendet, die auch kleine Unebenheiten der Straße ausgleicht. Im Schaufenster hängt dann ein Hinweisschild, dass eine „Legorampe vorhanden“ ist. In der Zwischenzeit sind in ganz Deutschland und weltweit Initiativen zum Bau von Legorampen entstanden. Von Frankreich, Südafrika, Brasilien bis den USA und Australien gibt es Anfragen zu Bauanleitungen und Ideen rund um das „bunte Barrierefrei-Projekt“. In Deutschland hat sich besonders auch Rita Ebel alias die „Lego-Oma“ einen guten Namen gemacht. Die 63jährige, die seit einem Unfall einen Rollstuhl benutzt, ist ebenfalls auf „Lego-Funde“ auf Dachböden und Kellern angewiesen und hat bereits rund 50 Modelle rund um ihre Heimatstadt Hanau zusammengeklebt. Instagram-Account „Lego-Oma“. „Ich komme jetzt vor allem besser zu schlecht zugänglichen Altbauten“, freut sich Rita Ebel. Bei ihr sind die Lego-Rampen zu einem Generationenprojekt geworden. Tochter und Enkelkind organisieren dabei den Instagram-Account „Lego-Oma“. Für die „Blockkonstruktion“ werden, wie auch bei Caroline Mühlheims, gebrauchte Legosteine verwendet. Und die liegen ja zuhauf in vielen Haushalten oftmals in irgendwelchen Kisten und sind nicht mehr in Gebrauch... Mit Legosteinen Barrieren abbauen! Ein wunderbares Projekt, das aufzeigt, wie einfach und rasch sich weitreichende Lösungen umsetzen lassen. Mehr Lego-Rampen braucht die Welt! Web-Tipps: https://jungestadtkoeln.de/projekte/lego-rampen ((inkl. Bauanleitung für die Lego-Rampe) www.instagram.com/die_lego_oma/ Quelle: National Geographic Fotos: Junge Stadt Köln, Facebook, Lego-Oma Text: Helmut Wolf
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