Mehr Halt. Mehr Zufriedenheit im Leben. Soziale Beziehungen sind eine besondere Ressource. Je vielfältiger der Freundeskreis, desto nachhaltiger und mutiger die Lebensgestaltung. Analyse! „Freundschaft verdoppelt unsere Freude und halbiert unseren Schmerz“ Cicero „Um ein guter Freund zu sein, muss ich mich selbst kennen, meine Ängste und Leidenschaften. Das ist die Basis auf der andere Freundschaften entstehen können“. Was der deutsche Psychotherapeut Wolfgang Krüger hier in einem Interview analysiert, ist der Ausgangspunkt beim Knüpfen von (neuen) Freundschaften. Jener so lebenswichtigen „sozialen Ressource“, die wir Menschen brauchen, um innere Stabilität, aber auch um mehr Sicherheit und gleichzeitig große Freiräume zu erreichen. Wer Freunde hat, lebt länger? Die meisten seelischen Probleme sind Folge einer mangelnden Bindung zu anderen Menschen, sagt der deutsche Psychotherapeut Wolfgang Krüger: „Gute Freundschaften sind ein wichtiger Glücksfaktor. Ja, sie können sogar unser Leben erheblich verlängern“. Krüger beruft sich dabei auf eine australische Studie, die belegt: Wer gute Freunde hat, hat eine höhere Lebenserwartung. Freundschaften sind gewissermaßen das nachhaltigste Lebensmodell unserer Zeit. „Freundschaften haben meist ein ungenutztes Entwicklungs-potential. Deshalb sollten wir mehr in sie investieren“, appelliert der deutsche Psychotherapeut und Buchautor Krüger (Foto links). Und dass Freunde bzw. ein „vielfältiger Freundeskreis“ enormes Entfaltungspotenzial für den Einzelnen und die Gesellschaft bedeuten, belegt auch die deutsche „Vermächtnisstudie“*. Darin zeigt sich: Menschen mit einem vielfältigen Freundeskreis – das heißt: unterschiedliches Alter, unterschiedliche Schicht, unterschiedliche Nationalität und Sexualität - erscheinen deutlich zufriedener, als jene mit einem „homogenen Freundeskreis“ – also innerhalb derselben „Interessensgruppe“. Ist es ihnen wichtig, etwas ganz Neues zu beginnen? Ein vielfältiger Freundeskreis gibt auch mehr Mut für Neues - und mehr Halt, belegt die deutsche Vermächtnis-Studie mit mehr als 3.100 Befragten. Auf die Frage „Ist es ihnen wichtig, etwas ganz Neues zu beginnen?“, stimmten 54 % der Menschen mit vielfältigen Freundeskreis mit Nachdruck zu. Menschen mit homogenen Freundeskreis stimmten dem Neubeginn dagegen nur mit knapp 40 % zu. Laut der Studie empfehlen Menschen mit einem vielfältigen Freundes-Netzwerk ihre persönliche Lebenseinstellung auch kommenden Generationen weiter. Menschen mit vielfältigen Freundeskreis erscheinen zufriedener mit ihrem Leben. Arbeiten mit unterschiedlichen Menschen verbessert Leistung und Produktivität. Vielfalt im Freundeskreis ist aber nicht nur ein wichtiger Faktor für die persönliche Zufriedenheit. Auch Arbeiten mit unterschiedlichen Menschen (Alter, Herkunft, soziale Herkunft) und „kulturell bunten Teams“, verbessert die Leistung und Produktivität. Nach einer Studie der Beratungsagentur McKinsey unter 366 börsennotierten Unternehmen, standen jene Firmen an der Spitze (+35 % mehr Profit), die über kulturelle und ethnische Vielfalt im Management verfügten. Arbeiten mit Menschen, die anders sind als man selbst, so die Erkenntnis der Studie, lässt das Gehirn herausfordern, um fest gefahrene Denkweisen zu überwinden und damit die Leistung zu verbessern. Am Ende entstehen neue Wege und Lösungsansätze. Teams mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergrund sind sozusagen schlauer! Woran erkenne ich gute Freunde? Psychotherapeut Wolfgang Krüger hat dafür drei Kernantworten: Erstens kann ich mit guten Freunden über alles reden. Zweitens kennzeichnet gute Freundschaften ein Gefühl der Verlässlichkeit. Motto: „Wenn wirklich die Hütte brennt, sind gute Freunde da - egal um welche Uhrzeit ich anklopfe“. Und Drittens: Ein guter Freund muss Geheimnisse bewahren können. Wichtig sei es auch Freundschaften zu pflegen. „Mindestens ein bis zwei Stunden sollten sie pro Woche für eine Freundschaft aufwenden“, empfiehlt Krüger. Eigentlich nicht viel, wenn man bedenkt, dass uns Freunde immer wieder Mut machen und Lebenszufriedenheit schenken können... Buch-Tipp: „Freundschaft - beginnen - verbessern – gestalten“ Autor: Wolfgang Krüger Umfang: 184 Seiten Erschienen bei: Books on Demand Fotos: Penser et Agir (Titel), muttonheadstore.tumblr.com, Lumentis Blog, Youtube Quellen: Vermächtnisstudie* von: DIE ZEIT, infas (Institut für angewandte Sozialwissenschaft) und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); Stern Text: Helmut Wolf
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