Mit Computerspielen Umweltbewusstsein schaffen? Mit der Plattform „Internet of Elephants“ hat IT-Experte Gautam Shah schon einige erfolgreiche Spiele auf den Markt gebracht. Kooperationen mit Sport-, Spiele- und Naturschutzorganisationen versprechen großes Zukunftspotenzial der Bewusstseinsbildung... Mit Wildtieren am Smartphone um die Wette laufen? Den Spuren von Affen und Elefanten durch den Dschungel beim Gaming folgen - und dabei den Schutz von Umwelt und Biodiversität fördern und verbreiten? Smartphone und Natur(-schutz). Zocken und Umweltbewusstsein. Was nach unüberbrückbaren Lebenswelten klingt, ist genau jener Ansatz den Gautam Shah seit 2016 verfolgt: Nämlich die Menschen dort „abzuholen“, wo sie heute einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Apps, Games und Social Media sind Teil unseres Alltags geworden. Rund 2,1 Milliarden (junge) Menschen weltweit spielen heute Online Games. Tendenz steigend. Natur und Wildnis sind da zwar scheinbar in weite Ferne gerückt. Doch Shah ist überzeugt davon: Viele Menschen lieben Natur und Tiere. Doch in ihrer Lebensrealität haben sie keinen Platz mehr. Sei es durch ihren Wohnort in den Städten (jeder zweite Mensch lebt heute in der Stadt). Sei es durch ihren durchgetakteten Schul- und Arbeitsalltag. Mit der Plattform „Internet of Elephants“ (IoE) möchte „National Geographic-Explorer“ Gautama Shah (Foto) die Menschen genau auf jenen digitalen Kanälen erreichen, wo sie sich zu einem großen Teil ihrer Zeit bewegen. Auf IoE wird Naturforschung mit modernen, digitalen Elementen und Gaming verknüpft, mitsamt anregenden, visuellen Geschichten über Wildnis und atemberaubenden Naturräumen, basierend auf realen Forschungsdaten, die mit den Spielen zu neuem Leben erweckt werden… Im Spiel „Unseen Empire“ beispielsweise schlupft der User in die Rolle von Naturforschern. Man bewegt sich im Dschungel und platziert Kameras, um Wildtierkatzen, Langurenaffen und Stachelschweine zu beobachten. Spiel und Bilder basieren auf einem tatsächlichen, über zehn Jahre existierenden Forschungsprojekt in Südostasien. Es ging darum den Lebensraum des „Nebelparders“, einer seltenen Großkatzen-Art, zu erforschen. 5 Millionen Bilder wurden gemacht und viele neue Arten und Erkenntnisse gewonnen. Faszinierende Bilder, die zuvor in der öffentlichen Wahrnehmung wenig, mit dem jedoch wieder mehr Aufmerksamkeit bekamen. „Wildeverse“ wiederum funktioniert ähnlich wie das erfolgreiche „Augmented Reality“-Spiel „Pokemon Go“. Man installiert die App am Smartphone, aktiviert die Kamera und sieht plötzlich auf der Straße und rund um das Haus dreidimensionale Urwaldbäume wachsen… Auch Wildeverse basiert auf Tieren, die (noch) heute in freier Wildbahn leben. Alle Charaktere sind real, ebenso sind die Handlungsabläufe authentisch. Was auf dem „Spiel" steht, ist die Zukunft unserer natürlichen Welt… Auch auf „Mitmach-Kampagnen“ setzt IoE. Bei der jährlichen Laufchallenge „Run Wild“ arbeitet die Organisation beispielsweise mit der adidas-App Runtastic zusammen. Dabei können User - je nach Fitness-Level - mit Tiger, Elefanten oder Gürteltieren um die Wette laufen. Auch in bestehende Spiele und virtuelle Räume und Metaversen platziert man Wildtiere, um für Umweltbewusstsein zu sorgen. In den Games gibt es immer wieder Hinweise auf Hilfsorganisationen, die theoretisch auch mit Geldspenden unterstützt werden können. „Wenn es gelingt die Tierwelt in das tägliche Leben der Menschen zu bringen, könnte das vielleicht in einigen Jahren ein neues Bewusstsein für Konsum, Politik und Umweltschutz schaffen“, ist der gebürtige US-Amerikaner Gautam Shah, der heute in Kenia lebt, überzeugt. Das sei die langfristige Idee. Kurzfristig gehe es darum, Umweltschutzorganisationen rasch bei Ihrem lebensnotwendigen Engagement zu helfen. Wildtierliebhaber, Gaming-Freaks und IT-Experten als gemeinsame Allianz für den Umweltschutz? Eine starke, kulturübergreifende Bewegung, die noch viel Potenzial besitzt. Zocken und die Welt retten? Let’s play! Web-Tipp:
www.internetofelephants.com Fotos: Internet of Elephants, Looloop Quellen: Ö1, National Geographic Text: Helmut Wolf
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