Sonnenstrom für alle Gebäude? Auch für historische Häuser? Ja, das ist möglich, wie Verbund-Chef Michael Strugl bei der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage am Wiener Burgtheater betont. Ein „sonniges“ Beispiel, das zeigt, wie Energiewende gelingen kann… „Wir brauchen die Projekte, nicht nur die Lippenbekenntnisse“, zeigt sich Energieexperte Michael Strugl überzeugt. Was der Verbund-CEO hier anspricht, ist jenes Phänomen, dass sich derzeit in vielen Branchen, Unternehmen und Gesellschaftsschichten darstellt: Alle reden von der Notwendigkeit die Umwelt und das Klima zu schützen und auf erneuerbare Energien umzusteigen, nur bei der konkreten Umsetzung, da hapert es dann plötzlich... „Mit der Photovoltaikanlage am Burgtheater setzen wir ein starkes Signal für ökologisches Handeln im Kulturbetrieb“, freut sich Robert Beutler, Kaufmännischer Direktor des Burgtheaters. Gemeinsam mit dem Energieunternehmen Verbund wurde vor kurzem eine 300 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Dach des international bekannten Theaters in Betrieb genommen. Mit 150 PV-Modulen und 63 kWp soll die Anlage jährlich rund 70.000 kWh Strom für den Eigenbedarf erzeugen. Gleichzeitig wird 1 Tonne CO2 pro Jahr eingespart. Der erzeugte Energieüberschuss wird ins Netz eingespeist. Rund 1 Jahr hat der Planungs- und Genehmigungsprozess der Photovoltaikanlage auf dem historischen Gebäude des Burgtheaters angedauert. Und dass dies, auf so einem symbolträchtigen Haus, eine besondere Herausforderung war, kann nicht in Abrede gestellt werden: Stadtbild, Baurecht, feuerpolizeiliche Anforderungen… Neben dem Bundesdenkmalamt waren vier Magistratsabteilungen der Stadt Wien sowie zahlreiche Experten eingebunden. Dennoch: „Dieses Projekt ist ein klarer Beweis, dass Denkmalschutz und Photovoltaik kein Widerspruch sind“, unterstreicht Michael Strugl die Intention. Gerade bei den vielen „Altbauten“ sieht man großes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energieanlagen. Ob Zinshäuser in Städten wie Wien, oder historische Gebäude in ganz Europa, mittels Beteiligungsmodellen könnte man die Bürger von der Energiewende begeistern und sie mitpartizipieren lassen, so Strugl. „Es ist möglich, wenn man es will“. Auch finanziell. Im Falle des Burgtheaters kommt beispielsweise ein sogenanntes „Contracting-Modell“ zum Einsatz. Das bedeutet: Verbund hat die gesamte Finanzierung für Planung, Bau, Betrieb sowie Instandhaltung übernommen. Refinanziert wird das Projekt durch den Strompreis an den Gebäudeeigentümer, sprich an das Burgtheater. „Das Leitprinzip einer nachhaltigen Entwicklung muss sich auch im kulturellen Handeln widerspiegeln“, sagt Wiebke Leithner, Nachhaltigkeitsbeauftragte des Burgtheaters. „Deshalb haben wir uns für einen integrierten Zugang entschieden und setzen Nachhaltigkeit in allen Bereichen unserer Organisation Schritt für Schritt um.“ Vom ökologisch abbaubaren Reinigungsmittel bis zum Dienstfahrrad hat sich das Burgtheater ganzheitlich der nachhaltiges Ausrichtung verschrieben. Mit Verbund verfüge man über einen verlässlichen, innovativen Partner für das Thema grüne Energie. „Jeder kann seinen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt der kaufmännische Direktor des Burgtheaters, Robert Beutler. „Auch wir als Kulturinstitution mit einem denkmalgeschützten Gebäude“. Damit bewahrheitet sich wieder einmal die einfachste und effizienteste aller Management-Leitlinien, die da lautet: „Nicht reden, einfach tun“… Video-Tipp: Web-Tipps:
www.burgtheater.at/oekologische-nachhaltigkeit www.verbund.com Fotos: Helmut Wolf, Markus Kremser/Verbund Text: Helmut Wolf
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Das Leben ist stetige Bewegung. Gleich einem Fluss. Jeder Tag eine neue Chance für einen Neubeginn. panta rhei – alles fließt. Die „Flusslehre“ des griechischen Philosophen Heraklit als positive Inspiration für den permanenten Wandel und „Lauf der Zeit“…
Alles wird besser! Alles fließt, alles bewegt sich… alles vergeht. Die Formel „panta rhei“ entstammt dem Altgriechischen und geht auf den Philosophen Heraklit zurück. Ein Aphorismus der beschreibt, dass alles in unaufhörlicher Bewegung ist, die Welt nie stillstehen wird. Dinge, Wesen, Momente, Zustände entstehen - und vergehen unablässig… Die Formel entspringt die „Flusslehre“: Das fließende Wasser des Flusses als Metapher für den immerwährenden Wandel und die Veränderung der Welt. Heraklit vergleicht dabei das menschliche Sein mit einem Fluss. Viele andere Philosophen, wie Hegel oder Nietzsche, haben diese Formel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. für sich neu interpretiert. Für Nietzsche handelte es sich im Kern um eine Konzeption der „Bejahung des Vergehens“.
Der griechische Philosoph Platon verbindet in seiner Charakterisierung der „kosmologischen Theorie“ Heraklits einige von dessen bekanntesten Lehrsätzen – vor allem jenen: „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ „Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. Wer in denselben Fluss steigt, dem fließt anderes und wieder anderes Wasser zu.“, sagt Heraklit. Alles fließt, alles ist im Werden – alles vergeht. Das Leben – ein langer, nicht immer ruhiger Fluss… panta rhei - πάντα ῥεῖ „Jeder Einzelne ist Teil der Energiewende!“ Michael Strugl, Chef beim Energie-unternehmen Verbund, macht deutlich, wie dringend der Handlungsbedarf ist, wenn wir den Klimawandel bremsen und die angepeilten Klimaziele erreichen wollen. Bis 2030 soll Österreichs Strom ausschließlich aus erneuerbaren Quellen fließen. Viel Zeit zur Umsetzung bleibt dabei nicht mehr... „Für Veränderungen braucht es Mut. Auch gegen Widerstände“, sagt Michael Strugl. Der Verbund-CEO weiß wovon er spricht. Verbund hat mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau bestehender Pumpspeicherkraftwerke in Salzburg und Kärnten investiert. Bis 2025 werden rund 480 Mio. Euro für zukunftsorientierte Stromerzeugung und -speicherung aufgewendet. Rund 97 % des Stroms von Verbund werden schon jetzt aus erneuerbaren Energien erzeugt (vorwiegend Wasserkraft). Zukünftig müssen viele neue Anlagen gebaut, Leitungen, Übertragungsnetze usw. gelegt werden, was mit einer Vielzahl von Auflagen und Genehmigungsverfahren verbunden ist. Häufig mit Widerständen aus der Zivilbevölkerung. Prozesse, die oft Jahre andauern und deren Zeit am Ende vielleicht fehlt... „Ja, es wird das Landschaftsbild verändern, wenn wir ausschließlich grüne Energie erzeugen wollen“, sagt Strugl. Wasserkraftwerke und -speicher, Windparks, großflächige PV-Anlagen und der Netzausbau werden Teil unseres Landes und „visuelles Markenzeichen“ der heimischen Infrastruktur. Wenn nämlich nichts passiert, so der Verbund-Energieexperte, dann werden wir zukünftig noch viel größere Veränderungen erleben. Schon heute verursachen Wetterextreme wie Starkregen, Hitzewellen und rasant schmelzende Gletscher hohe Kosten und enorme Auswirkungen auf unser Leben, die Umwelt und Wirtschaft. Menschen motivieren, breite Akzeptanz schaffen... Europa will bis 2050 klimaneutral werden. Österreich bereits 2040 keine CO2-Emissionen mehr verursachen. Um diese Ziele zu erreichen, wird es auch entscheidend sein, die Menschen zu motivieren und breite Akzeptanz für die mit der Energiewende verbundenen Investitionen und Installationen zu schaffen. Unter dem Titel „Die Kraft der Wende“ startete Verbund dazu auch eine groß angelegte Kampagne. Deren Ziel es ist, die Menschen für die Energiewende zu begeistern - egal, wie groß der einzelne Beitrag ist.
Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise ist die Energiewende, betont Strugl. Das bedeute: Weg von klimaschädlichen Energieträgern, hin zu sauberer, erneuerbarer Energie. Der Zukunft gehören Wasserkraft, Wind- und Sonnenkraft. Rund 20 Gigawatt an zusätzlicher, erneuerbarer Energieleistung brauche Österreich, um die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit zu gewährleisten, rechnet der Verbund-Chef. Derzeit verfüge Österreich über rund 26 Gigawatt. Etwa 40 Milliarden Euro benötige die Energiewende bis 2030. Wichtig wird es auch sein neue Raumordnungsgesetze in den Ländern, sowie deutlich schnellere Verfahrensabwicklungen zu definieren. „Jeder kann etwas verändern, man muss es nur tun!“, lautet die Kernbotschaft der Kampagne #diekraftderwende. „Das Gelingen der Energiewende liegt im globalen öffentlichen Interesse“, sagt Michael Strugl. „Daher: Weg vom Klima des Verhinderns, hin zu einem Klima des Ermöglichens.“ Am besten noch heute damit beginnen... Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Verbund, Pixabay Text: Helmut Wolf
DayDreams To Think Positive. Musik schafft es immer wieder unsere Stimmung anzuheben. Musik kann uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, uns zum Träumen bringen, neue Perspektiven schaffen. Spotify-Playlist #1 der Musik-Serie „MusicToThinkPositive“....
MusicToThinkPositive #1
Daydreams
1. Joni Mitchell - Help Me
2. Nina Simone - Baltimore 3. RAMP - Everybody Loves The Sunshine 4. Bobbi Humphrey - Harlem River Drive 5. Heidi Berry - Mercury 6. Herbie Hancock & Tina Turner - Edith And The Kingpin 7. Kings of Convenience - Winning A Battle, Losing The War 8. Belle & Sebastian - I Fought In A War 9. Camille Saint-Saëns - Le Carnaval Des Anixmaux 10. Carole King - You've Got A Friend 11. Gary Jules feat. Michael Andrews - Mad World 12. Still Corners - The Trip 13. David Sylvian - Orpheus 14. The Style Council - The Gardener Of Eden (A Three Piece Suite)
Music-Tipp:
Spotify-Track-List
Foto: Just Name / Pexels
99,99 sichere Stromversorgung. Österreich gilt als europäischer Spitzenreiter in Sachen Versorgungssicherheit. Verbund setzt seit jeher auf „Widerstandskraft gegen äußere Einflüsse und Krisen“. Das gelingt auch jetzt wieder hervorragend, wie CEO Wolfgang Anzengruber bestätigt... „Unsere Mitarbeiter wissen um die große Verantwortung, die sie tragen. Strom bleibt die wichtigste Säule unseres modernen Lebens und muss entsprechend abgesichert werden. Das ist unsere Hauptaufgabe in der momentanen Lage“, sagt Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber. Schon in den vergangenen Tagen und Wochen hat Österreichs größter Stromerzeuger Vorbereitungen auf verschärfte Maßnahmen zur Bewältigung von COVID-19 getroffen. Mit 131 Wasserkraftwerken und zwei thermischen Anlagen bildet Verbund das Rückgrat der heimischen Stromversorgung. Mit einem Maßnahmenpaket wird der Kraftwerksbetrieb auch in dieser Krisensituation gesichert... Der Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Kunden? Das ist eine unglaublich komplexe Wegstrecke - und ein aufwendiger Prozess. Kurz gesagt: Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen zu jeder Zeit im Einklang stehen. Damit das jederzeit und besonders auch in Ausnahmesituationen - gewährleistet wird, bedarf es „Sicherheitsvorkehrungen auf mehreren Ebenen“, sagt Anzengruber. Strategisch beschäftigt man sich seit Jahrzehnten mit „Resilienz“ gegen Elementarereignisse wie Hochwasser oder andere (Umwelt-)Krisen. Neben der Einsatzbereitschaft der - für derartige Sonderfälle ausgebildeten - Mitarbeiter, ist es auch die „Leittechnik“, die ihre vielseitigen Stärken ausspielen kann. Dank ausgeklügelter Technik und modernster Systeme ist es möglich, die Anlagen aus der Ferne zu überwachen - und zu steuern. Das heißt: Rund um die Uhr steht ein mobiler Bereitschaftsdienst zur Verfügung, der die „dezentrale Kraftwerkssteuerung“ unterstützt. Dieses System hat sich bestens bewährt, da es auch im Normalbetrieb regelmäßig - etwa an Wochenenden - zur Anwendung kommt. Auch am „thermischen Kraftwerksstandort“ Mellach (Steiermark) wurden bereits organisatorische Maßnahmen getroffen, um den zuverlässigen Betrieb der Kraftwerksanlagen sicherzustellen. Das „Fernheizkraftwerk Mellach“ produziert Fernwärme für die Landeshauptstadt Graz, das Gaskraftwerk Mellach ist für die überregionale Stromnetzstützung „abrufbar“. Energieversorgung ist gesichert. „Unser Dank gilt den Mitarbeitern, die mit ihrem enormen Einsatz alles daran setzen, die Stromerzeugung abzusichern“, betont Wolfgang Anzengruber (Foto). Entsprechend frühzeitig wurde bei Verbund auf Mitarbeiter-Gesundheit gesetzt. Der Geschäftsbetrieb wird nunmehr weitgehend über Homeoffice abgewickelt. In den Kraftwerken wurden autonome „Arbeitsinseln“ geschaffen, um unnötige Kontakte zu vermeiden. Zudem wurden Teams gesplittet und das Fachpersonal - entsprechend regelmäßig geübter Szenarios – abgesondert. Die Energieversorgung ist auch in der derzeitigen Lage für die Kunden gesichert. Und: Während dieser herausfordernden Zeit werden bis auf Weiteres keine Kunden wegen Zahlungsrückständen gekündigt. Neben der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die Bewältigung der Situation bestmöglich zu unterstützen, zielen die getroffenen Maßnahmen und Vorkehrungen darauf ab, die Stromerzeugung und den sicheren Kraftwerksbetrieb zu gewährleisten. Dazu stehen auch „Fachkräfte für Stördienste“ jederzeit auf Abruf zur Verfügung. Jenes Bereitschaftspersonal und System also, das sich seit Jahren bewährt - und in Ausnahmesituationen eine sichere Stromerzeugung garantiert.
Strom - ein ganz besonderes Produkt! Dies wird einem heute bewusster denn je: Erst durch Strom werden „Homeoffice“, Internet und Kommunikation in digitalen Netzwerken und nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens möglich gemacht. Die sichere Stromversorgung? Immer auch Garant und Motor für das Leben und Überleben auf unserer Welt... Web-Tipp: www.verbund.at Fotos: Daria Shevtsova, Pok Rie / Pexels, Verbund Text: Helmut Wolf Gegen Energiearmut! Seit 10 Jahren hilft der „Verbund Stromhilfefonds der Caritas“ Menschen aus der „Energiefalle“. Mit großem Erfolg. Für über 11.000 Menschen gab es seit 2009 konkrete Hilfeleistungen… Energiearmut? „Ich wusste vor meiner Tätigkeit gar nicht, dass manche Menschen in Österreich noch so leben“, sagt „Energieberater“ Hannes Linhart. Energiearmut? Ein Thema, dass in der breiten Öffentlichkeit nicht allzu große Bekanntheit genießt. Ob Überbrückungsfinanzierung für Stromrechnungen, Gerätetausch oder Energieberatung: für viele Menschen mit wenig Einkommen werden konkrete Hilfestellungen im Bereich Energie oftmals zum lebensnotwendigen Rettungsanker. Der „Verbund Stromhilfefonds der Caritas“ zeigt auf, wie gut und nachhaltig Maßnahmen bei den Menschen wirken kann… „10 Jahre, um Maßnahmen zu setzen und wichtige Erfahrungen aufzubauen. Ein Zeitraum, der es ermöglicht positiv und nachhaltig gegen Energiearmut anzukämpfen und neue Perspektiven bei den Menschen zu erzeugen“, freut sich Maria Elisabeth Bruckl, Projektleiterin beim Verbund Stromhilfefonds der Caritas. Der 2009 initiierte Stromhilfefonds des Energieunternehmens Verbund und der Hilfsorganisation Caritas, „strahlt“ auch weit über die Grenzen hinaus: Denn der Stromhilfefonds ist ein gutes Beispiel dafür, wie erfolgreich Wirtschaft und Institutionen aus dem Sozialbereich gemeinsame Projekte initiieren und in der Gesellschaft verankern können… Alte Haushaltsgeräte oder unsanierte Gebäude sind oft Ursache für hohen Energieverbrauch und damit verbundene, finanzielle Belastungen. Gerade für Menschen mit geringen Einkommen sind effizientere Heizanlagen oder die Anschaffung sparsamerer Haushaltsgeräte aber meist zu teuer. Und genau hier setzt der Stromhilfefonds an – in Form von drei Säulen: Die erste Säule schafft rasche, unbürokratische Soforthilfe in akuten Notsituationen, wenn Menschen beispielsweise in finanzielle Notlage geraten sind. Die zweite Säule umfasst die Energieberatung von rund 50 geprüften Energieberatern in ganz Österreich. Die dritte Säule widmet sich dem Gerätetausch, wie dem alten Kühlschank, Herd usw., als Ursache für die Not durch hohe Energiekosten. „Das gute Zusammenspiel aus diesen drei Säulen ist das Erfolgsgeheimnis des Stromhilfefonds“, sagt Caritas Österreich-Präsident Michael Landau. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit beruht auf der harmonischen Symbiose zweier Institutionen, die jeweils Profis sind in ihren Bereichen“, ergänzt Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. Die eine Institution hat mit Energie zu tun, die andere mit nachhaltiger Hilfe für sozial schwache Menschen. Die Bilanz der zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen Verbund und Caritas kann sich jedenfalls sehen lassen: so wurde über 4.600 Haushalten und 11.000 Menschen konkrete Hilfe bei Energiearmut zuteil. Mehr als 3.000 Energieberatungen fanden seit 2009 statt. Über 2.000 Geräte wurden in österreichischen Haushalten ausgetauscht, was wiederrum über 6.000 MWh an Energie eingespart hat. Viele positive Erlebnisse legen Zeugnis davon ab, wie sich das Blatt vieler Betroffener in den vergangenen Jahren gewendet hat und die Menschen ihre Wohnungen wieder heizen und Strom sparen können. „Wir haben eine alte Dame unterstützt, die keine Heizung und keinen Strom mehr in ihrer Wohnung hatte“, erzählt Doris Anzengruber, Leitung Sozialberatung bei der Caritas Wien. „Mit dem Stromhilfefonds konnten wir es der alten Dame ermöglichen, dass sie den ganzen Winter hindurch eine beheizte, warme Wohnung und Strom hatte“. Die Dame habe daraufhin einen handgeschriebenen Brief geschickt, sich bedankt und geschrieben, dass sie nun so gut schlafen kann, weil sie weiß, dass ihre Wohnung auch am nächsten Tag noch warm ist… „Wir dürfen wirklich stolz sein auf dieses Projekt“, sagt Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. Und auch Caritas Präsident Michael Landau bedankt sich für „10 Jahre andauernde, gute und tragfähige Zusammenarbeit“. Anzengruber gibt zusammenfassend das zukünftige Motto des Stromhilfefonds aus – das da lautet: „Auf weitere, erfolgreiche 10 Jahre Hilfe gegen Energiearmut…“ Video-Tipp: Klimakrise lösen. Mit erneuerbaren Energien und einem Schulterschluss aller Sektoren und Gesellschaften. Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber spricht sich anlässlich der Energiekonferenz „Energy2050“ für eine neue Wirtschaftsform und einen grundlegenden Aspekt aus: „Wir müssen jetzt handeln!“ „Was ist ein gutes Leben?“, fragt Wolfgang Anzengruber die internationalen Energieexperten beim Branchenevent in Fuschl. „Sollten wir unser Verhalten bei der Mobilität, beim Konsum nicht generell überdenken? Was können wir von der Jugend lernen, die zunehmend auf „Sharing Economy“ und Kauf lokaler Produkte setzt? Und: sollten wir nicht über eine Art Generationenvertrag auf Basis der Klimaziele nachdenken?“. Anzengruber schließe sich nicht der Katastrophenrhetorik und dem Pessimismus an. Vielmehr gelte es positiv nach vorne zu blicken und „bestehende Technologien und Lösungsmöglichkeiten zu nutzen“. Vor allem aber braucht es einen Brückenschlag aller Branchen, Industrien und sozialen Schichten. Ein Bündeln aller Kräfte und Technologien, um den Klimawandel zu bremsen und auch in Zukunft eine lebenswerte Welt zu erhalten… „Lassen sie uns Brücken schlagen“, fordert Anzengruber in seinem leidenschaftlichen Plädoyer für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Energiesektor. „Bridging the Gap“ lautete entsprechend das Motto der heurigen „energy2050“-Veranstaltung. Bereits zum zehnten Mal wurde das Branchen-Event von Österreichs führenden Stromunternehmen Verbund veranstaltet. Auch heuer beschäftigt man sich mit Entwicklungen in Politik, Technologie, Wirtschaft und Gesellschaft und deren Einfluss auf die Energielandschaft. Im Fokus stand diesmal der Begriff: „Sektorenkoppelung“. Also die Vernetzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen mit den Bereichen Wärme, Verkehr und Industrie. Ziel müsse es sein: das Energiesystem weltweit zu „dekarbonisieren“ sowie fossile Energieträger sukzessive durch CO2-freien, „sauberen“ Strom zu ersetzen. Die erforderlichen Vermeidungs- und Anpassungsmaßnahmen würden zwar massive Investitionssummen erfordern, gleichzeitig aber viele Chancen für einen weitreichenden Innovationsschub und „Green Jobs“ in allen Sektoren eröffnen. Dass die Klimakrise nicht nur Verluste, sondern auch ökonomische Chancen bietet, zeigt eine aktuelle Studie „Der globalen Kommission für Anpassung“. Die Kommission unter der Leitung des ehemaligen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon schätzt, dass Investitionen von 1,9 Billionen Dollar in die „klimatische Widerstandsfähigkeit“ bis 2030 einen Nettogewinn von sieben Billionen generieren werden. Ban Ki Moon betont, dass es aber nichst nur um wirtschaftliche Gewinne gehe, sondern dass eine „wirtschaftliche Anpassung an die Klimakrise“ letztendlich auch Menschen rette: „Der Klimawandel könnte mehr als 100 Millionen Menschen in Entwicklungsländern unter die Armutsgrenze drücken, wenn nicht gehandelt werde“, so Ban Ki-moon. Verbesserte Frühwarnsysteme für sich häufende Wetterextreme und Naturkatastrophen, dürreresistente Nutzpflanzen oder besserer Hochwasserschutz, könnten dies verhindern. Auch „grüne Energie“ bildet einen wesentlichen Eckpfeiler für mehr Klimaschutz und soziale Balance... „Wir werden in Zukunft drei Mal mehr Speicher brauchen“, unterstreicht Verbund-Chef Anzengruber einen der wesentlichen Hebel, die zukünftig im Energiesektor gezogen werden müssen. Der Anstieg erneuerbarer, volatiler Energieformen, erfordere einen massiven Ausbau von Speicher und Netzinfrastruktur. „Wir brauchen alle Formen der Speicherung. Und: wir müssen neue Dinge ausprobieren, erforschen und entwickeln“, betont der Energieexperte. Die Politik müsse hier die ökonomischen und ökologischen Leitlinien sowie die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Ein Thema, das in fast allen Vorträgen breiten Raum einnimmt - ist: Grüner Wasserstoff. Jener Speicherstoff, der durch Elektrolyse von Wasser mit erneuerbarem Strom erzeugt wird, und über enormes Potenzial zur Flexibilisierung und Dekarbonisierung des Energie- und Wirtschaftssystems verfügt. „Klimawandel ist oberste Priorität in unserer Gesellschaft geworden“, sagt Anzengruber. Der Klimawandel beeinflusst unser Leben, er beeinflusst die Wirtschaft – und ist für jeden Einzelnen spürbar. Der heurige Juli war weltweit der heißeste Monat seit Messungsbeginn. In Frankreich wurden gar 45 Grad gemessen. Hinzu kommt die rasante Beschleunigung schmelzender Gletscher in Grönland und der Antarktis, die den Meeresspiegel ansteigen lassen – mit fatalen Folgen für die weltweiten Küstenregionen. „Bisher wurden nicht allzu energische Handlungen gesetzt“, sagt Anzengruber. „Deshalb müssen wir vorangehen und die Spielregeln ändern“. Es sei auch eine Adaption unserer Lebensweise notwendig. In Österreich gelte es, von 15 Tonnen auf 2 Tonnen CO2 pro Kopf herunter zu kommen. Reduktion bedeute aber keinen Wohlstandsverlust - „kein Zurück auf die Bäume“ - so der Verbund-CEO. Vielmehr gilt es bestehende Lösungsmöglichkeiten bestmöglich zu nutzen. Auch die Wirtschaft müsse vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden. „Wichtig ist, dass wir jetzt handeln“. „Wenn wir nicht radikale Handlungen setzen, um die Energiewende einzuleiten, dann bedeutet das 5 Grad mehr“, spricht Anzengruber auf die globale Erwärmung an. Das bedeute: Wohlstandsverlust und Quelle für soziale Konflikte. Es brauche nicht weniger als „einen Aufbruch in eine neue Wirtschaft und nachhaltige, industrielle Revolution“. Das Ziel müsse sein: den „Carbon Footprint“ um 80 % zu reduzieren. „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt. Und die Letzten, die den Karren noch umdrehen können. Wir haben das Wissen, die Technik, die Ingenieure, die Werkzeuge, wir haben erneuerbare Energien, E-Mobilität - und wir haben die finanziellen Mitteln“, sagt Anzengruber. Wichtig sei es: „Jetzt zu handeln“.
„Es wird so viel über Ziele diskutiert. Wir sollten aber vielmehr Machen und Tun“, sagt der Vater von drei Töchtern. „Die Kinder werden fragen: Ihr habt alle Möglichkeiten gehabt das Ruder umzureißen, warum habt ihr nichts getan? Wer kann schon damit leben?“. Die Zukunft sei ungewiss, aber gerade deshalb bestehe auch Hoffnung. Anzengruber: „Wir können die Zukunft gestalten“. Fangen wir am besten noch heute damit an... Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Verbund, Erich Westendorf, Aline Dassel / Pixabay, Fridays for Future Text: Helmut Wolf Ohne „Wärmewende“ kein erfolgreicher Klimaschutz! Für „Science Buster“ und Grundlagenforscher Peter Weinberger von der TU Wien, ist das schon lange klar. Wie „Wärmespeicherung“ gelingen kann und was es dazu braucht, hat er im nachfolgenden Gespräch erläutert... Das Publikum staunt nicht schlecht. Wärme speichern ist so einfach? Als Peter Weinberger beim „Verbund Power Slam“ anhand eines simplen Beispiels aufzeigt, wie „thermochemische Energiespeicherung*“ funktioniert, fragt man sich: Warum macht man das nicht schon längst? In nur 6 Minuten, ohne Hilfe von Power Point & Co., demonstriert der Wissenschaftler anhand einer schlicht dargestellten Kalk-Reaktion: so geht Wärmespeicherung – auch im großen Umfang! Wer von Energiewende spricht, meint zumeist – den Stromsektor. Von „Wärmewende“ oder Wärmespeicherung ist dagegen nur wenig in der Öffentlichkeit zu hören. Das Thema besitzt (derzeit) noch keine Breitenwirkung. Peter Weinberger weiß das. Er weiß aber auch, wie hoch das Nutzungspotenzial der enormen Mengen an Abwärme in der Wirtschaft ist – gerade im Bezug auf die sogenannte „Prozesswärme“ im Gewerbe, Handel und der Industrie. „Ein Drittel der Wärme geht in der Prozesswärme verloren“, sagt der Assistant Professor für anorganische Chemie an der TU Wien. Bei technischen Verfahren wie Trocknen, Schmelzen, Schmieden usw., fällt viel Abwärme an. Diese Wärme nachhaltig zu nutzen, sei ein Gebot der Stunde... Wie lässt sich nun mehr Bewusstsein für die Wärmewende schaffen? Oder anders gefragt: Wie kann die „Nutzbar-machung von Abwärme“ für Bevölkerung, Wirtschaft und Politik „greifbarer“ gemacht werden? Bei Weinberger (Foto links), der auch seit einiger Zeit bei den erfolgreichen „Science Busters“ dabei ist, sprudelt es dabei nur so heraus: „Zuerst braucht es valide Grundlagen, um neue, wirtschaftliche Rechnungen stellen zu können“. Man wisse derzeit nicht, so Weinberger, welche Wärme in welchem Umfang verloren geht. Eine Faktenlage dazu gibt es nicht. Besonders für Betriebe wäre dies aber wichtig. „Es ist ein politisches Muss den Wärmesektor zu ergründen“, so der Appell des Wissenschaftlers. Zudem brauche es Forschungsgelder und eine staatliche Förderagentur. Um die Wärmewendebesser in der Öffentlichkeit zu verankern, sind gute, einprägsame Beispiele gefragt. Eines dieser Beispiele hat Weinberger auch beim Verbund Power Slam erwähnt: „Das Zementwerk Gmunden erzeugt jährlich so viel Abwärme, dass damit die ganze Stadt Salzburg erwärmt werden könnte“, so der Assistant Professor für anorganische Chemie an der TU Wien. Woran hapert es nun bei der Umsetzung? „Das Hauptproblem sei derzeit noch das „Mismatch“ zwischen Angebot und Nachfrage - sowohl zeitlich als auch örtlich, so der Experimentalchemiker. „Ich muss die Abwärme irgendwie von A nach B bringen, beispielsweise mit einer Fernwärmeleitung. Die Wärmeverluste wären aber gigantisch.“ Was es brauche, ist eine gänzlich neue Herangehensweise. Die thermochemische Energiespeicherung könnte dabei das derzeit noch fehlende Bindeglied darstellen... Ohne Verlust Wärme weitergeben. Mit 56 % entfällt der größte Anteil des Endenergie-verbrauchs alleine in Deutschland auf den Wärmesektor. Also auf Raumwärme, (Warm-)Wasser und Prozesswärme. In Österreich liegen keine offiziellen Zahlen vor, sagt Weinberger. Dennoch, kann auch hierzulande von einem ähnlich hohen Wert ausgegangen werden. Das Konzept der thermochemischen Energiespeicherung als „Zwischenspeicher“ wäre ein wichtiger Eckpfeiler in Richtung Effizienzsteigerung, einer erneuerbaren Energiewirtschaft sowie zu mehr Klimaschutz, ist der TU-Professor überzeugt. „Für jedes Temperaturfenster gibt es ein thermochemisches Material, damit Abwärme zwischengespeichert – und dann an einen Wärmetauscher abgegeben werden kann“, so der Energieexperte. Entscheidend sei: die Wärme ohne Verlust weiterzugeben. Abwärme nutzen – Wärmewende einleiten! Auch wenn das breite Publikum noch nicht erschlossen und so mancher Entscheidungsträger überzeugt wurde, ist Peter Weinberger unermüdlich im Einsatz und überzeugt davon, dass diese Idee ein Riesenpotenzial hat: „Das Konzept ist da. Wir konnten diesen Prototyp bis jetzt noch nicht anwenden, um zu zeigen, wie gut Abwärme in Kraftwerken genutzt werden kann.“ Man könne das durchaus mit der Klimaschutz-Diskussion vergleichen, so der Wissenschaftler: „Alle sagen, es soll sich etwas verändern - aber anfangen sollen die anderen“. Beim nächsten Power Slam oder Science Buster-Auftritt, wird Weinberger jedenfalls wieder das „wärmende Feuer der Begeisterung“ entfachen – und zeigen: Die Lösung ist oft einfacher, als man denkt... Video-Tipp: „Verbund Power Slam 2019“ INFO-BOX *THERMOCHEMISCHE ENERGIESPEICHERUNG... ...erforscht reversible chemische Reaktionen, welche für die Beladungsreaktion Energie - in Form von Wärme - aufnehmen und bei der Entladungsreaktion (in Form von Wärme) wieder freisetzen. Nachdem es sich hierbei um chemische Reaktionen handelt, kann die eingespeiste Energie verlustfrei und ohne besondere Lagerbedingungen gespeichert werden. **KALK ALS ENERGIESPEICHER Aus Kalkstein gewonnener gelöschter Kalk („Calciumhydroxid“) kann durch Erhitzung „gebrannt“ werden - es entsteht Branntkalk oder „Calciumoxid“. Darin ist die zugeführte Energie in chemischer Form gespeichert. Diese kann theoretisch unbegrenzt gespeichert werden – solange der Branntkalk nicht mit Wasser in Berührung kommt. Fotos: Lutz Krüger/Pixabay (Titel), Git Labor (Illustration);
Wiki-Images, Skeeze, Freephotos, Bruno Glätsch/Pixabay Text & Interview: Helmut Wolf |
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