„Wiegenlied für eine hektische Welt“. So umschreibt der britische Musiker und Komponist Max Richter sein außergewöhnliches, achtstündiges(!) Album „Sleep“. Musik, die einem durch den Schlaf und zur Ruhe begleiten soll... „Für mich ist der Schlaf etwas Wunderbares, und das seit meiner Kindheit“, erzählt Max Richter. Der britische Pianist gilt als einer der führenden britischen Komponisten der Gegenwart. Richter hat sich lange Zeit mit dem Thema Schlaf auseinander gesetzt. Vor allem der große Kontrast zwischen beschleunigter Arbeits- und Lebenswelt am Tag und vermeintlicher Stille der Nacht faszinieren und inspirieren den Musiker. Statement gegen laute Welt. Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Ein sehr langer Zeitraum, der bei immer mehr Menschen oftmals getrübt ist von Ruhelosigkeit und Schlafstörungen. Max Richters neues Album „Sleep“ ist deshalb auch ein überlegtes, politisches Statement gegen unsere rastlose, hektische Welt des immer-mehr-und-immer-schneller: ein achtstündiges, sanftes Werk für Klavier, Streicher, Elektronik und Gesangsstimme – jedoch ohne Text. Acht Stunden Musik zum Abschalten. Zurzeit steigt das Interesse an langen Werken. Auch Max Richters neues Album „Sleep“ dauert acht lange Stunden an. Der englische Produzent und Remixer sieht diese Entwicklung auch als Reaktion auf die Beschleunigung unseres Lebens: „Wir alle brauchen einen Knopf zum Abschalten“. Eigentlich sei das Album auch als Experiment zu verstehen, wie wir Musik in verschiedenen Bewusstseinszuständen erleben. Richter stand während der Produktion deshalb auch mit dem angesehenen amerikanischen Neurowissenschaftler David Eagleman im Austausch, um mehr über die Gehirnfunktionen beim Schlafen zu erfahren. „Es ist mein persönliches Wiegenlied für eine hektische Welt“, unterstreicht Richter den Grundsatz des Albums. Es geht um eine langsamere Gangart des Lebens“. Neben der achtstündigen Fassung, gibt es überdies eine einstündige Version („from Sleep“): „Man könnte sagen, dass dem kürzeren Stück aufmerksam zugehört werden soll, das große Werk dagegen dazu bestimmt ist, beim Schlafen „gehört“ zu werden“, betont Richter den Unterschied. Live-Zuhörer im Bett statt am Sitzplatz. Die Uraufführung von Sleep wird übrigens im September in Berlin stattfinden: von Mitternacht bis acht Uhr morgens. Die Zuhörer erhalten dabei ein Bett statt einem Sitzplatz und Programm. Richter erhielt erst kürzlich großen Beifall am Royal Opera House in London für seine außerordentlich atmosphärische Musik zu Wayne McGregors Ballett „Woolf Works“. Richter hat bisher fünf Soloalben veröffentlicht sowie eine „Neu-Komposition“ von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ geschaffen, die zum Bestseller wurde. Entschleunigender Genuss. Wer von der lauten und hektischen Welt eine musikalische Auszeit nehmen möchte, dem sei „Sleep“ wärmstens empfohlen. Nicht nur in der Nacht ein entschleunigender Genuss für alle Sinne... Musik-Tipp: SLEEP Die achtstündige Fassung „Sleep“ ist bei Deutsche Grammophon als digitales Album erschienen. Zudem gibt es eine einstündige Version – „from Sleep“ – als CD, Vinyl, Download und Streaming. Video-Tipp: Max Richter „Dream 13 (minus even)" Fotos: Rhys Frampton, Yulia Mahr / DG
Text: Helmut Wolf
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Lebensmittel aus billiger Massenproduktion oder Bio-Ware? Oder gibt es doch noch mehr Möglichkeiten nachhaltig und gesund zu Essen? Ein Gespräch mit Food-Bloggerin Eva Fischer über zukünftige Ernährungssicherheit und warum Fleisch essen nicht ungesund ist... Es gibt tausende Ratschläge zu gesunder Ernährung. Was bedeutet für dich „gesundes Essen“? Sich ausgewogen, frisch und vielfältig zu ernähren: viel Gemüse, qualitativ hochwertige Produkte aus nachhaltiger Produktion - und Fleisch in Maßen. Vor allem sollte man lernen, auf seinen Körper zu hören und zu spüren, was einem gut tut. Du isst selbst vegan. Könnte der Trend zum veganen Essen auch als unser schlechtes Gewissen auf den schlechten Zustand der Erde zurückzuführen sein? Ich esse oft und gern vegan, bin aber keine Veganerin und auch keine Vegetarierin. Ich würde mich als sogenannten „Flexitarier“ bezeichnen, also jemanden, der weniger tierische Produkte konsumiert. Zu pauschalisieren, dass der Trend zum veganen Essen darauf zurückzuführen ist, dass wir ein schlechtes Gewissen wegen des schlechten Zustands der Erde haben, wäre, glaube ich, zu einfach. Auch wenn das sicherlich eines der Motive vieler Veganer ist. Wenn ich vegan esse, dann in erster Linie, weil ich mich bewusst ernähre und mir häufiger Fleischkonsum zuwider ist. Also im Sinne von vielfältiger und gesünder, oder weil ich einfach merke, dass ich zum Beispiel pflanzliche Milch besser vertrage als tierische. Haben wir nur die Wahl zwischen billiger Massenproduktion oder Bio-Ware? Oder gibt es noch andere Möglichkeiten, z. B. „Urban Farming“, weniger Lebensmittel-Verschwendung etc.? Sicherlich gibt es nicht nur diese zwei groben Unterscheidungen - Massenproduktion oder Bio-Ware. Ich finde es schon vorbildlich, sich überhaupt mit dem Thema auseinanderzusetzen und nachzudenken, wo eigentlich meine konsumierten Lebensmittel herkommen. Und das sollte nicht nur Zuhause auf dem Teller sein, sondern genauso im Wirtshaus oder auf Reisen. Möglichkeiten wie „Urban Farming“, „Shared Meals“, also darauf zu achten Lebensmittel mehr zu verwerten, nicht zu verschwenden, sind vorhanden und sehr erstrebenswert - aber leider nicht immer oder überall praktikabel. Leute wollen zwar nachhaltiger leben, aber es sollten einfachere Voraussetzungen und Möglichkeiten dafür geschaffen werden. Ein Lösungsansatz sind hier beispielsweise die Lieferanten von Gemüse- und Rezept-/Zutaten-Boxen, die Bio-Lebensmittel anbieten und auch schon genau portioniert an die Haustüre bringen. Der Kunde spart (sich) also nicht nur den Einkaufsweg, also auch CO2, sondern auch wesentlich Zeit. Nur: das allein ist zu wenig. Nicht „jemand anderes“ muss sich Gedanken über mein Essen machen, sondern ich selbst. Dafür braucht es Wissensvermittlung, die am besten schon zu Hause oder im Kindergarten beginnt. Schnell oder frisch – heißt es heute bei vielen stressgeplagten Menschen. Was würdest du empfehlen? Ich würde zum einen die Gemüse- und Zutaten-Boxen, z.B. von Kochabo oder Adamah, empfehlen, da durch die Lieferung vor die Haustüre viel Planungs- und Einkaufszeit gespart wird. Zudem sind die Lebensmittel wertvoll und ausgewogen und der Verschwendung wird vorgebeugt. Weil man die Lebensmittel selbst zubereitet, wird der Bezug zum Selbstversorgen, Kochen und Essen mit der Familie, Partner und/oder Freunden geschaffen oder wiederbelebt. Zum andern geht auch schnell und frisch, wenn ich selbst Gemüse im Wok zubereite oder statt der Leberkäsesemmel Obst oder Rohkost verzehre. Oder wenn ich statt einer Pizza- und Dönerbude eines der mittlerweile vielen alternativen Lokale aufsuche, wo frisch und gesund zubereitetes Essen angeboten wird. Im Jahr 2050 muss die Erde zwei Milliarden Menschen mehr ernähren als heute. Wo sollte angesetzt werden, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten? Was für eine Frage! Meine Antwort rein hypothetisch, da ich weder über die Kompetenz, das notwendige Wissen oder die Mittel noch über politische Macht für die Änderung der Weltordnung verfüge. Gerade kürzlich habe ich die Diskussion verfolgt, ob Ernährungssicherheit bedeutet, dass wir eine Monokultur anstreben oder doch zurück zum Ursprung gehen sollten, also dass mehr oder weniger jeder sein eigener Versorger wird und sein Gemüse selbst anbaut. Eine Monokultur sehe ich auf keinem Fall, da dies nicht nur als Ernährung zu einseitig wäre, sondern weil die ganze Welt den Kreislauf der Vielfalt, sprich die Biodiversität, zum Überleben braucht. Sich selbst zu versorgen würde für die Mehrheit wahrscheinlich den Untergang bedeuten. In unserer hoch industrialisierten Welt, in der viele Menschen sich nur noch von Fertigprodukten ernähren und Kinder nicht mehr wissen, woher die Milch tatsächlich kommt oder wie Gemüse im Rohzustand aussieht. Da wären Bildungsoffensiven für Pflanzenanbau und Selbstversorgung erforderlich, Vermittlung von Grundwissen, um ein breites Bewusstsein zu schaffen. Weit schwieriger in Drittewelt- und so genannte Schwellen-Ländern, wo die Bevölkerung wächst. Sie leiden unter Globalisierung, Klimawandel und teuren Lebensmittelimporten. Hunger könnte durch einfache Maßnahmen und Solidarität verhindert werden, denn es sind genügend Ressourcen für die ganze Welt vorhanden, wären da nicht vor allem Ausbeutung und Profitgier im Spiel. Für den Profit der westlichen Länder und eigener Machthaber müssen die ärmsten Länder nach wie vor mit sogenanntem „Land Grabbing“, sprich Umweltzerstörung, Ausbeutung und mit Existenzbedrohung leben. Ganz klar umreißt es Globalisierungskritiker und Soziologe Jean Ziegler: „Hunger ist ein organisiertes Verbrechen, er ist das Werk von Menschen und kann durch Menschen besiegt werden.“ Ein Verweis auf die Rohstoffspekulation, welche die Preise auf Grundnahrungsmittel in abstruse Höhen treibt. Ein Ansatz ist definitiv eine faire und nachhaltige Produktion von Lebensmitteln und Know-how-Transfer. Das ist in erster Linie Aufgabe der Politik, setzt Demokratie, den Willen dazu und Konsens unter den Machthabern voraus. Ehrliche Armutsbekämpfung wäre für mich Ansatz und Lösung. Die Realität stimmt mich nicht sehr optimistisch, denn die bestehende Situation des Ungleichgewichts ist der Nährboden für sozialen Unfrieden, Terrorismus und Krieg. Liegt der Schlüssel bei der Umstellung unserer Ernährungsgewohnheiten? Also: weniger Fleisch und Milchprodukte, dafür mehr Getreide, Nüsse, Obst und Gemüse? Ja und Nein. Eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten würde sicherlich etwas an der längst brenzligen Klimasituation ändern, nicht aber an der Ausbeutung der Agrarbauern in der Dritten Welt. Aber ein Schritt in die zukünftige Ernährungssicherheit ist schon besser als keiner, und dazu gehört auf jeden Fall die Reduktion tierischer Lebensmittel, wie Fleisch und Milchprodukte. Natürlich würde das bedeuten, dass wir mehr Getreide, Nüsse, Obst und Gemüse zu uns nehmen müssten. Bei einer ausgewogenen Ernährung würde das auch kein Problem darstellen. Das Thema ist hier halt wieder: fairer und nachhaltiger Anbau und die Unterstützung vor allem armer Länder mit Know-how und finanziellen Mitteln. Und natürlich ist die Politik gefordert, die diese Voraussetzungen schafft. US-Gesundheitswissenschaftler Loren Cordain meint, wenn wir überwiegend das essen, was schon unsere Ahnen aßen, können wir Zivilisationsübel wie Herzleiden, Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs vermeiden. Deine Meinung zur „Steinzeitnahrung“? Diese Ernährungsweise ist ein Extrem, kein gangbarer Weg für alle und nach meiner Meinung in einer Zeit wie heute einfach nicht notwendig – ja absurd, im Hinblick auf ein Mehr an Viehzucht oder Monokultur für die Versorgung. In der Steinzeit lebte ja nur ein geringer Bruchteil der heutigen Menschheit, also wenige Hunderttausend. Aber grundsätzlich zur Steinzeit- oder Paleo-Nahrung: Getreide, das sehr ballaststoffreich ist, tut unserem Körper (richtig verzehrt, mit mehr Vollkorn und Urgetreidesorten oder glutenfreiem Getreide) gut und muss nicht weggelassen werden. Sich eine Weile nach der Steinzeitnahrung zu ernähren, könnte höchstens bedeuten, sich mit den Lebensmitteln mehr auseinanderzusetzen, was uns allen nicht schaden würde. Das Gleiche trifft aber auch auf vegane Ernährung zu. Überspitzt gefragt: kann man auch Fleisch essen, ohne seine Gesundheit zu gefährden? Sicherlich! Fleisch zu essen bedeutet ja nicht sich ungesund zu ernähren. Man sollte es eben in Maßen essen - und vor allem Fleisch aus nachhaltiger Produktion konsumieren. Dein Lieblings-Gericht? Alles mit roten Rüben. Ich bin ein großer Fan dieser schönen Knolle. Danke für das interessante Gespräch. Web-Tipp & Rezepte: www.foodtastic.at Illustrationen: Eva Fischer Interview: Helmut Wolf Eis essen und die Welt verbessern! Ein schöne, geschmackvolle Mission die Ben Cohen und Jerry Greenfield alias „Ben & Jerry’s vor rund 40 Jahren Jahren in den USA angetreten sind. Die „verrückten Eis-Sorten“ besitzen heute weltweit Kult-Status – und setzen „genussvoll-gefrorene“ Zeichen für Nachhaltigkeit. „Wir wollen die globale Erwärmung wegschlecken“. Man merkt sofort: hier sind Menschen am Werk bzw. an der Eismaschine, die versuchen mit guter Laune, viel Genuss und Humor die Welt besser zu machen. Und wie könnte das besser gelingen als mit köstlichen, natürlichen Eis, dachten sich Ben Cohen und Jerry Greenfield, als sie Ende der 1970er-Jahre das Eisunternehmen “Ben & Jerry’s“ gründeten. Essen statt Laufen? Schon in der High School galt die große Leidenschaft von Ben Cohen und Jerry Greenfield dem Essen... vor allem dem Eis essen. Gemeinsamkeiten, die die beiden pummeligen Freunde beim Sportunterricht entdeckten. „Wir hassten Laufen und liebten das Essen“, lachen die beiden Heute. Genau diese Leidenschaft brachte die beiden auch später zur Geschäftsidee: der Herstellung von bestmöglichen Eis. Eis aus regionalen Zutaten. Eine ehemalige Tankstelle in Burlington, im US-Staat Vermont, wurde daraufhin 1978 kurzerhand in einen Eisshop umgebaut. Hergestellt wurde Eis mit großen Schoko-, Frucht- und Candy-Stücken, dem heutigen Markenzeichen. Die frische Milch und die Zutaten stammten aus der Region. Ihre Aktivitäten sollten ebenso zu einem sozialen und ökologischen Wandel anregen: „Make the best possible ice cream in the nicest possible way“. Das Konzept wurde zum Riesenerfolg. Aus dem VW-Bus Eis verkaufen. Die größte Umweltsünde war möglicherweise jener VW-Bulli von Ben Cohen, in dem das Eis später an Restaurants in der Region verkauft wurde. Kurze Zeit später wurde dann in eine Produktionsanlage investiert, die sowohl energieeffizient als auch umweltschonend arbeitete. Startschuss für jenes Ressourcenbewusstsein, das im Laufe der Jahre ausgebaut und tragender Bestandteil der Firmenphilosophie wurde. Lebenswerter Lohn für Mitarbeiter. „Jedes Unternehmen trägt Verantwortung für die Gesellschaft in der es arbeitet“, betonen Ben Cohen und Jerry Greenfield unisono. Im Fall von Ben & Jerry’s heißt das vor allem: hochwertige, natürliche und fair gehandelte Zutaten für das Eis verwenden. Und: Den (Milch-)Bauern „Premium-Preise“ sowie den Mitarbeitern jenen „lebenswerten“ Lohn zu bezahlen. Jener lebenswerte Lohn der es ermöglicht: in Vermont angenehmen zu leben, zu wohnen und eine Familie gut zu ernähren. „Funky Chunky-Geschmacksrichtungen“. „Eine der wirkungsvollsten Arten, die Welt positiv zu beeinflussen, ist nun mal unsere Kaufkraft“, betont „Geschmacks-Guru“ Peter Lind. Lind hat bereits eine Reihe neuer, verrückter Eissorten für Ben & Jerry’s entwickelt. Vor kurzem beispielsweise die neuen Cookie Core-Sorten „What-a-lotta Chocolate“ und „Speculoos? Specu-Love“. Klingende Namen, die nicht nur „Schokoholics und Keksjunkies“ glücklich machen, sondern alle Genuss-Freaks mit Hang zur Weltrettung ;-) Soziale und ökologische Ziele. Bei allen Unternehmensentscheidungen wurde bereits 1988 festgelegt, dass nicht nur Produktqualität, sondern auch wirtschaftliche, soziale und ökologische Ziele gleich gewichtet werden müssen. So wurde erreicht, dass heute bei der Herstellung eines Eisbechers 32 % weniger CO2-Emissionen als noch 2002 verursacht werden. Mit der Initiative „Caring Dairy“ wurden nachhaltige Molkereistandards etabliert und seit Ende 2013 das gesamte Produktportfolio auf Fairtrade-Zutaten umgestellt. Der Sommer kann kommen – und wir können Löffel für Löffel die Welt retten! „Peace, Love & Icecream“!
„Ich bin die Sehnsucht, die nicht mehr warten kann“. Der schön gemachte WWF-Videoclip „#iamnature - Wie Natur bist du?“ spricht aus und visualisiert, was immer mehr Menschen fühlen: Erst in der Natur finden wir (wieder) zur Ruhe und zu uns selbst... Ein Tag am See. In der Sonne liegen. Ein Spaziergang an der frischen Luft - ein Ausflug in die Natur schenkt uns die besonders schönen Momente im Leben, die sich gut anfühlen. Nur... Natur. Im Wald gibt es keine ungelesenen Emails. Keine unbeantworteten Anrufe. Keine To-do-Liste. Keine Facebook-Likes. Keine schnelle Mittagspause. Nur... Natur. Wir alle sind Teil der Natur. Natur ist Teil von uns. Einfach raus gehen, genießen und - ankommen. ...es auf der Welt 150 Millionen weniger hungernde Menschen gäbe, wenn Frauen den gleichen Zugang zu Krediten und Landwirtschaft bekämen wie Männer? Frauen sind wichtige Partner im Kampf gegen den Hunger. Laut Welternährungsorganisation FAO würde die Zahl der Hungernden weltweit um bis zu 150 Millionen Menschen sinken, wenn Frauen in Entwicklungsländern dieselben Mittel für Land und Kredite bekommen würden, wie Männer. 150 Millionen weniger Hungernde - dies entspricht der Einwohneranzahl von Chile, Kenia, Malaysia und der Türkei zusammen... Mütter, Bäuerinnen, Geschäftsfrauen, Lehrerinnen: Die Gründe warum Frauen für die Verbesserung des Hungerproblems auf der Welt sorgen würden, sind vielschichtig. Untersuchungen zeigen beispielsweise, dass Frauen während einer Krise oder Naturkatastrophe die ersten sind, die zugunsten ihrer Familien auf Essen verzichten. Wenn sich das Einkommen einer Familie erhöht und die Frau für die finanziellen Mittel verantwortlich ist, wirkt sich dies oft unmittelbar positiv auf die Ernährung, Gesundheit und Bildung ihrer Kinder aus, belegen Studien von FAO. Auch Bildung ist ein wichtiger Schlüssel zur Hungerbekämpfung. Eine Studie zeigt, dass die Frauen mit einem Schulabschluss gesündere Familien haben. Ihre Kinder sind meist besser genährt und erleiden seltener an vermeidbaren Krankheiten. Fazit: Lasst die Frauen mehr mitwirken! Web-Tipps: www.fao.org/hunger/en/ http://www.fao.org/docrep/013/i2050e/i2050e00.htm Video-Tipp: Helmut Wolf
Guter Schlaf beginnt im Kopf. Dies bestätigt auch „Grüne Erde“-Chef Reinhard Kepplinger. Ein Gespräch über das ideale Bett, über Einschlafrituale und warum es oft besser ist über Entscheidungen „eine Nacht drüber zu schlafen“... Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen. Ob wir dabei „gut“ Schlafen hängt von vielen Faktoren ab. Vor allem aber kommt es auf das „richtige“ Bett an. Das (ober-)österreichische Unternehmen „Grüne Erde“ gilt als Pionier des „natürlichen Schlafens“. Bei den Schlafmöbeln verzichtet man bewusst auf Chemie und Metallteile. Was es für den gesunden Schlaf alles braucht, erläutert Grüne Erde-Geschäftsführer Reinhard Kepplinger im nachfolgenden Interview. Sind sie ein Morgen- oder Nachtmensch? Ich persönlich hab’s mehr mit der Nachtigall als mit der Lerche. Wichtig ist aber, dass jeder Mensch seiner eigenen inneren Uhr folgt, seinen eigenen regelmäßigen Schlafrhythmus entwickelt. Abhängig von der persönlichen inneren Uhr sollte man sich regelmäßige Einschlaf- und Aufstehzeiten angewöhnen, ohne sich von irgendwelchen eigenen oder fremden Regeln unter Druck setzen zu lassen. Nach wie vielen Stunden fühlen Sie sich wirklich ausgeruht? Ich persönlich brauche wie die meisten Menschen ca. 7 – 8 Stunden Schlaf, um ausgeruht zu sein. Aber das ist individuell verschieden und auch altersabhängig. Wichtig ist nicht nur die Länge des Schlafes, sondern vor allem wie tief man schläft. Den größten Erholungswert haben ungestörte und ununterbrochene Tiefschlafphasen, die kann man durch längeres Schlafen nicht wettmachen... Viele Menschen haben Schlafprobleme. Experten sprechen von der „übermüdeten Gesellschaft“. Was braucht es, um einen gesunden Schlaf zu bekommen? Für guten, gesunden und erholsamen Schlaf braucht es vor allem eines: Ruhe. Viele Menschen kommen auch im Schlafzimmer gar nicht mehr von ihrem Stresspegel runter, schauen im Bett noch fern oder lesen ihre Mails am Handy. Wer gut schlafen will, muss sich körperlich und geistig einstimmen, zum Beispiel durch tägliche Einschlafrituale. Natürlich ist auch die Atmosphäre im Schlafzimmer wichtig, etwa die richtige Temperatur oder das passende Raumklima... Zirbenholz wirkt hier wahre Wunder. Und nicht zuletzt müssen auch das Bett und die Matratze den eigenen körperlichen Bedürfnissen angepasst sein. Denn: wie man sich bettet, so liegt man. Guter Schlaf beginnt im Kopf: Wie kann das gelingen? Da gibt es glücklicherweise viele Möglichkeiten, um das endlose Kreisen der Gedanken zu beenden: Manche kommen bei Meditation oder Yoga zur Ruhe, andere ordnen beim Schreiben eines Tagebuchs ihre Gedanken. Hilfreich ist auch ein Notizbuch am Nachtkästchen, damit man eventuelle Einfälle und Aufgaben aufschreiben kann und sie nicht bis zum nächsten Morgen im Kopf behalten muss. Was halten Sie vom kurzen Mittagsschlaf, der vor allem in Japan sehr beliebt ist? Dieses „Power Napping“ ist eine gute Möglichkeit, um mitten im hektischen Alltag kurz innezuhalten und frische Energien zu tanken. Ich denke aber, dass es sich bei uns nicht durchsetzen wird, da viele Menschen ihre Mittagspausen lieber zum lockeren Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen nutzen. Ihr Unternehmen beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der „Grundlage“ unseres Schlafs: dem Bett. Wie sollte ein Bett geschaffen sein? Und wo sollte es am besten stehen? Der Mensch ist in seiner technischen Entwicklung sehr weit gekommen, aber in vielen entscheidenden Punkten hat er noch immer dieselben Bedürfnisse wie vor Jahrtausenden: ein gutes Bett muss Geborgenheit, Wohlbefinden und Wärme vermitteln. Das spielt sowohl bei der Wahl des Standorts als auch bei den verwendeten Materialien eine wichtige Rolle. So sollte das Bett nicht direkt neben einer Tür oder unter einem Fenster stehen, der Kopfteil an einer festen Wand und nicht unterhalb von Bildern oder Regalen sein. Bei den Materialien gilt: Je natürlicher, desto besser. Für die Schlafmöbel von Grüne Erde verzichten wir bewusst auf Chemie und Metallteile, sondern verwenden ausschließlich naturbelassenes Holz, das in Handarbeit zu hochwertigen, langlebigen Betten verarbeitet wird. Von zentraler Bedeutung ist die Wahl der richtigen Matratze, die sich an die individuellen körperlichen Bedürfnisse anpasst. Warum glauben sie hilft es, wenn wir über Sorgen und Entscheidungen oft „noch eine Nacht drüber schlafen“? Der Schlaf ist ein Hort der Fantasie und Inspiration. Er bietet uns die Möglichkeit, mit unserer Seelenwelt in Kontakt zu treten. Oft zwingt uns die stete Beschleunigung des Alltags zu vorschnellen Entschlüssen, die sich im Nachhinein als unglücklich herausstellen. „Eine Nacht drüber schlafen“ ist auch ein Stück Selbstermächtigung: Ich nehme mir die Zeit, um noch einmal in Ruhe darüber nachzudenken und die für mich bestmögliche Entscheidung zu treffen. Wovon träumen Sie am liebsten? Davon, fliegen zu können... Web-Tipp: www.grueneerde.com/schlaftipps Interview: Helmut Wolf ...wir rund 90 % unserer Lebenszeit in geschlossenen Innenräumen verbringen? Eine gute und gesunde Atemluft ist besonders wichtig für unsere Gesundheit. Schon mit geringen Mitteln lassen sich Verbesserungen für eine gesunde Raumluft herstellen. Weiterlesen... Gesunde Raumluft ist ein wesentlicher Faktor für das allgemeine Wohlbefinden. Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Ist die Raumluft sauber und frisch, dann trägt sie täglich zu unserer Gesundheit bei. Viel zu häufig aber belasten dabei Schadstoffe, falsche Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder auch Staub, Schimmelpilze und zu hoher CO2-Gehalt das Raumklima. Die Menschen in den westlichen Kulturnationen verbringen rund 90 Prozent ihrer Lebenszeit in geschlossenen Räumen. Laut Studien atmen wir dort im Laufe unseres Lebens etwa 350.000 kg Luft ein. Frische Raumluft ist deshalb zentrale Voraussetzung für unser Leistungsvermögen, unsere geistige Fitness und unser Wohlbefinden. Gesunde Luft in geschlossenen Räumen ist Lebensqualität. Die Plattform „Meine Raumluft", eine unabhängige und überparteiliche Initiative von Experten, Wissenschaftlern und Unternehmen, bietet wertvolle Informationen über gesunde Luft, mögliche Schadstoffe und hilfreiche Tipps und Verhaltensempfehlungen. Auch bietet man CO2-Messegeräte zur Messung der Raumluftqualität für Schulen an. „Schon mit geringen Mitteln können vielfältige Maßnahmen gesetzt werden, um die Raumluft zu verbessern“, betont Thomas Schlatte von der Plattform Meine Raumluft,. Vom Lüften über die Reinigung bis zu den richtigen Pflanzen und der optimalen Raumtemperatur: schon mit einfachen Maßnahmen können nachhaltige Gesundheitseffekte in den Innenräumen erzielt werden. Auch beim Bauen und Sanieren finden sich eine Reihe von Möglichkeiten zur Luftverbesserung: beispielsweise gibt es Dachziegel und natürliche Wandfarben, die die Raumluft filtern können.
... man in einem Bürojob bis zur Pension rund 10 Jahre im DAUERSITZEN verbracht hat? Täglich 30 Minuten körperliche Betätigung reichen bereits aus, um positive Gesundheitseffekte zu erzielen... Wer diesen Text liest, wird wahrscheinlich - sitzen. Rolltreppen, Aufzüge und die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt haben aus uns eine Gesellschaft gemacht, die zu wenig Bewegung macht. Wer einen Bürojob ausübt, wird bis zur Pension rund 80.000 Stunden im Sitzen verbracht haben. Das sind rund 10 Jahre Dauersitzen... Kinder sitzen täglich 9 Stunden. „Ab acht Stunden Dauersitzen wird es gefährlich“, betont Gerhard Huber, Vorstand des Deutschen Verbandes für Gesundheitssport und Sporttherapie (DVGS) auf einem Symposium der „Zeit“. Bereits Kinder sitzen im Durchschnitt schon 9,3 Stunden pro Tag. Wer lange sitzt erhöht das Risiko für Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauferkrankungen. Bewegung im Alltag. Ein kleiner Spaziergang im Park, in der Mittagspause um den Block gehen oder Treppen steigen: dem Muskel ist es egal, wie er trainiert wird. Die positiven Gesundheitseffekte sind jedenfalls enorm, betont der deutsche Sporttherapeut Gerhard Huber. Wer sich ausreichend bewegt hat ein 50 Prozent geringeres Risiko an Darmkrebs zu erkranken. „80 Prozent aller Diabetiker wären geheilt, wenn sie jeden Tag acht Kilometer gehen würden“, unterstreicht Huber. Das wahrscheinlich einfachste Rezept zur Bewegung: den inneren Schweinehund überwinden und losgehen... Video-Tipp: In der Wirtschaft wird der Mitarbeiter oftmals als „Kostenfaktor“ und „jederzeit austauschbar“ betrachtet. Dass es auch ganz anders geht beweist Europas größter Drogeriemarkt „dm“. Dort wird dem Arbeitsklima ein höherer Stellenwert eingeräumt als dem „Profit um jeden Preis“. Mit Erfolg, wie dm-Geschäftsführerin Petra Mathi-Kogelnik im nachfolgenden Interview bestätigt. Fragt man nach den wichtigsten Wünschen der Menschen in den europäischen Ländern, so sind dies vor allem drei Kernaspekte: weniger Stress, Gesundheit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bei dm-drogeriemarkt setzt man seit vielen Jahren auf große Entscheidungsspielräume der Mitarbeiter. Warum Unternehmen für Menschen da sind und Gesundheitsthemen zukünftig eine zentrale Rolle spielen werden, erläutert dm-Geschäftsführerin Petra Mathi-Kogelnik im nachfolgenden Gespräch. „Hier bin ich Mensch“ lautet der Werbe-Slogan von dm. Wie lässt sich „Menschlichkeit“ mit wirtschaftlichem Erfolg vereinbaren? Wir vertreten ganz klar den Standpunkt: „Ein Unternehmen ist für die Menschen da, nicht umgekehrt“. Das gilt selbstverständlich nicht nur für unsere Kunden, sondern in ganz besonderer Weise auch für unsere Mitarbeiter. Es ist uns wichtig, dass sie sich ernst genommen, wertgeschätzt und gut aufgehoben fühlen. Daran arbeiten wir jeden Tag. Ich bin davon überzeugt, dass „dm“ nicht zuletzt deshalb so erfolgreich ist… Man liest und hört viel über „Work-Life-Balance“. Bei vielen Unternehmen dominieren jedoch nach wie vor unflexible Arbeitszeitmodelle, starre Strukturen und Leistungsdruck. Wie handhaben sie das? Grundsätzlich wollen wir uns vom Begriff „Work-Life-Balance“ distanzieren. Das Leben besteht nicht aus entweder Arbeit oder „Leben“: wir sprechen von „Lebenszeit“, noch lieber von „Life-Balance“. Die flexible Wahl der Arbeitszeit sowie eine große Anzahl an Teilzeit-Arbeitsmöglichkeiten sind schon seit vielen Jahren Teil unserer Kultur. Trotzdem möchten wir uns hier weiterentwickeln. Aktuell arbeiten wir in einem eigenen Projekt daran noch flexiblere Arbeitszeitmodelle zu gestalten. Zudem bieten wir Life-Balance-Möglichkeiten, wie „Sabbatical“ (= Arbeitszeitmodell für längeren Sonderurlaub, Anm.) oder Bildungsteilzeit. Die Vereinbarkeit Beruf und Privatleben ist gerade jungen Erwachsenen oft wichtiger als ein hohes Gehalt, bestätigen Studien. Was sind ihre Erfahrungen damit und wie begegnen sie dieser Entwicklung? Als Unternehmen mit einem Frauenanteil von 97 Prozent haben wir uns zum Ziel gesetzt künftig noch bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu bieten. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter in jeder Lebensphase, um die individuellen Bedürfnisse mit den Anliegen des Teams und der Organisation bestmöglich in Einklang zu bringen. Zum Auftakt dieses Schwerpunktprogramms ließ sich dm im Rahmen der vom österreichischen Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend ausgehenden Initiative „Audit berufundfamilie“ als familienfreundlicher Betrieb zertifizieren: 26 Maßnahmen wurden von Mitarbeitern gemeinsam mit einer Auditorin erarbeitet, um die Arbeitsbedingungen je nach Lebensphase ideal zu gestalten. So entstand etwa ein Projekt zur flexiblen Gestaltung des Arbeitsortes für Zentralabteilungen. Zudem wurde das Karenzmanagement optimiert und – wie bereits erwähnt – noch flexiblere Arbeitszeiten entwickelt. dm verfügt über einen Frauenanteil von 97 Prozent bei den Mitarbeitern. Haben Männer für Themen wie Schönheit und Gesundheit kein so großes Interesse? Ja, klar, Schönheit und Gesundheit sind eher Frauenthemen. Vor allem die Berufe Stylist, Kosmetiker und Fußpfleger sowie Drogist ziehen eher Frauen an. Männer sind allerdings in allen Berufen bei uns herzlich willkommen (lacht). Gerade viele physische und psychische Krankheiten, wie Rückenprobleme oder Burn Out bei Mitarbeiter, könnten durch gezielte Gesundheitsmaßnahmen verhindert werden. Welche Maßnahmen setzen sie hier? Neben dem Schwerpunkt „Familie und Arbeitswelt in Balance“ spielen bei uns auch Gesundheitsthemen eine zentrale Rolle. So gibt es zum Beispiel das neue Projekt „Gesundheitsbotschafter“: 27 Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Bereichen und Regionen bildeten sich zum Thema Gesundheit am Arbeitsplatz weiter. Insbesondere das Thema Wirbelsäule wird sensibilisiert. Die Gesundheitsbotschafter geben ihr Wissen weiter und zeigen interessierten Kollegen im Rahmen von Gesundheitschecks wie man richtig hebt, sitzt und welche Übungen sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Eine andere Maßnahme, die bereits seit einiger Zeit erfolgreich durchgeführt wird, ist die „Unterstützung und Beratung in Lebensfragen“: Wenn das Leben einmal nicht nach Wunsch läuft, stellen wir unseren Mitarbeitern professionelle Helfer zur Seite – völlig anonym und kostenlos. Diese Hilfestellung geht über rein berufliche Schwierigkeiten hinaus und umfasst ebenso private Angelegenheiten, zumal jeder Mitarbeiter auch mit Herausforderungen im privaten, familiären Bereich konfrontiert ist. Auf Anfrage erhält jeder Mitarbeiter bis zu fünf Beratungsgutscheine. Jeder Gutschein ist 70 Euro wert, womit aus rund 40 externen Beratern in allen Bundesländern frei gewählt werden kann. Für Mütter und Väter, vor allem “Karenzrückkehrer”, bieten wir den Workshop „Eltern im Job“ an. Hier geht es um Themen wie: „schlechtes Gewissen ablegen“, „auf meine Gesundheit achten“, „Zeit für mich finden“, „Zeit für den Partner“, „Haushaltsmanagement“ usw. Dabei lernt man Atemübungen, Entspannungsübungen, Abgrenzungsstrategien und mit Herausforderungen gut umzugehen. Auch in der Führung wollen wir hier ansetzen: so widmet sich die „Führungsakademie I“ – eine Seminarreihe für Führende bei dm – heuer dem Thema „Lebensphasenorientierte Führung“ und auch in der „Führungsakademie II“ für Manager und Geschäftsführungsmitglieder gibt es hier einige Module, wie Life-Balance, Resilience, Mein Leben im Flow... „Sehr guter Arbeitgeber“ Helmut Wolf
„Deine Nahrungsmittel sollen deine Heilmittel sein.“ sagte schon Hippokrates, der berühmte griechische Arzt und Philosoph, dessen Eid auch jeder moderne Arzt heute noch schwört. Nahrung als Medizin – ein kontroversielles Thema das die Ernährungswissenschaft seit vielen Jahrzehnten beschäftigt – mit vielen unterschiedlichen Ergebnissen. Gibt es eine „nachhaltige“ Ernährung in mehrerer Hinsicht? Heilmittel sind erst dann notwendig, wenn man krank geworden ist. Was macht den Menschen krank? Eine schwer zu beantwortende Frage auf die es viele individuelle Antworten gibt, doch in den allermeisten Fällen wird ein Thema immer wieder auftauchen: die Ernährung. Sie bildet die Basis für den Aufbau und das Funktionieren unseres Körpers. Daher sollte sie optimal mit ihm harmonieren. Wenn man Ernährungsexperten nach der „richtigen“ Ernährung fragt, so hat man sich über die Jahre auf eine tendenziell gültige Antwort geeinigt: die Basis der Ernährung sollte viel frisches Obst und Gemüse mit einer Grundlage von Kohlehydraten aus Vollkornprodukten bilden. An der Spitze der gängigen Ernährungspyramide steht süßes und tierische Eiweiße. Denn eines haben alle Studien und Untersuchungen der letzten Jahrzehnte bestätigt – pflanzliche Kost ist in allen Fällen förderlich für unseren Körper, tierische Produkte schädlich. Es gibt keine einzige Studie die besagt, dass wir Menschen mehr tierische Nahrung zu uns nehmen müssen um gesünder zu sein. Auch unsere nächsten Verwandten im Tierreich – die Menschenaffen – sind allesamt Pflanzenfresser. Viele weitere physiologische Gegebenheiten weisen darauf hin, dass wir als Pflanzenfresser gebaut sind und nur Kraft unserer Intelligenz und der damit bedingten Überlegenheit allen anderen Arten gegenüber, über die Jahrtausende zum Fleischfresser wurden. Warum also nicht gleich auf eine „nachhaltige“ Ernährung umstellen, die in mehrerer Hinsicht als nachhaltig bezeichnet werden kann:
Den größten Verursachern der Sterblichkeit in unserer zivilisierten Welt ist über vegane Ernährung vorzubeugen. Herzinfarkt und Herzerkrankungen als Todesursache Nummer 1 stehen in engem Zusammenhang mit Cholesterin, das bei veganer Ernährung vollkommen weg fällt. Nummer 2 in der Sterblichkeit stellen mittlerweile die Krebserkrankungen dar. Viele Studien konnten den Zusammenhang von z.B. Milchkonsum und Konsum tierischer Eiweiße als „Brandbeschleuniger“ bei Krebserkrankungen nachweisen. Vom Zellschutz der Antioxidantien, die bei rein pflanzlicher Kost in hohen Mengen aufgenommen werden, mal ganz abgesehen. Den positiven Efeffekt veganer Ernährung konnte man vor einiger Zeit in einer Sendung des ZDF sehen: "Vegetarier vs. Fleischesser" sehr schön sehen. Schon nach 30 Tagen waren die medizinischen Werte der vegan ernährten Probanten signifikant verbessert, sowie die Werte zweier Vegetarier, die 30 Tage Fleisch gegessen haben sich signifikant verschlechtert haben. Wen die gesundheitlichen Vorteile pflanzlicher Ernährung nicht überzeugen, für den sind vielleicht die ökologischen gewichtig. Die Produktion von Fleisch und tierischer Nahrung ist der größte Umweltfaktor unserer Erde. Das Ausmaß an Energie und Rohstoffen, das in die Produktion von tierischen Lebensmitteln läuft ist unermesslich. Die Tiermast ist der größte Produzent von Treibhausgasen – größer noch als der globale Verkehr – eingeschlossen Flugverkehr. Sie trägt einen Anteil von 37% der globalen Methan Emissionen, 9% des Treibhausgases CO2 und 65% von Distickstoffmonoxid – einem Gas das ein 300-fach größeres Potential zur globalen Erwärmung hat, als CO2. Über 90% der Weltsojaernte und über 50% der Getreide und Maisernte gehen in die Fütterung der Tiere in der Landwirtschaft. Es gibt keine andere Industrie die soviel Wasser verbraucht wie die Nahrungsmittelindustrie. 70% aller Trinkwasserressourcen gehen in die Landwirtschaft. Eine omnivore Ernährungsweise (Mischkost) erfordert ungefähr 15.000 Liter täglich, eine vegetarische 4.500 Liter und eine vegane ca. 1.100 Liter. Und Wasser wird in kommenden Jahren immer stärker zum Zündstoff eventueller Konflikte werden. Pflanzliche Ernährung ist also ein ökologischer Faktor mit dem jeder Einzelne so viel positives für unsere Umwelt leisten kann wie mit keiner anderen Lebensumstellung! Langfristig nachhaltige Ernährung ist also vegan – für Körper und Umwelt! Zu guter Letzt wiegen noch die schweren ethischen Argumente. Wer möchte in einer zivilisierten Welt Massentierhaltung und Massenmord in unseren Schlachthöfen unterstützen. Das Argument, man konsumiert nur Bio-Fleisch und Wurst ist leider nur sehr kurzsichtig. Damit sind die Zustände in den Tierfabriken nicht gebessert, nur weil biologisches Futter zum Einsatz kommt. Tatsache ist, dass wenn immer mehr Menschen immer mehr Fleisch essen wollen, sich die Rechnung einfach nicht ausgeht. Je mehr tierische Produkte wir essen, desto weniger Menschen können wir ernähren – damit ist es nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Tieren, die wir durch unseren Ernährungsstiel zu tragen haben, sondern auch gegenüber Menschen die durch unser Konsumverhalten hungern müssen! Die Tiere die wir essen, funktionieren biologisch sehr ähnlich wie wir. Sie haben Nervensysteme, Hormonsysteme, Sinneswahrnehmungen. Die Angst und Panik, die Wut, die Verzweiflung – alles Zustände die in unserem Körper durch Hormonausschüttungen messbar werden – fühlt ein Tier bei seiner Schlachtung. Man isst diese Zustände in Form der Hormone, die ganz die gleichen sind, wie in unserem Körper, mit. Daher ist es leicht erklärlich, warum in vielen psychologischen Studien, Fleischesser mehr zu Stress, Anspannung, Angstzuständen, Panik, Aggression neigen als Vegetarier. Will man das? Nachhaltige Ernährung in vielerlei Dimension bedeutet daher sicher: weniger, oder idealerweise gar nichts, tierisches – viel pflanzliches! Wir haben es alle in der Hand diese Erde zu einem besseren Platz zu machen! Sascha Pölzl |
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