2 Jahre, 4 Stationen, 4 Jobs. Christian Tauber und Jakob Schlösinger schätzen als „Trainees“ bei Kapsch besonders die Möglichkeit eine „Weltperspektive“ zu entwickeln. Ein Gespräch über Netzwerk-Denken und das gute Gefühl „Teil einer Familie“ zu sein … „Die verschiedenen Kulturen kennenzulernen erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern lässt einen flexibel werden - und besser mit Herausforderungen umgehen“, sagt Christian Tauber. Seit Oktober 2017 ist er als Trainee beim weltweit tätigen Technologiekonzern Kapsch tätig. 3 von 4 Trainee-Stationen hat der studierte Elektrotechniker bereits absolviert. Er hat in einer Kapsch-Niederlassung in den USA im Projektmanagement gearbeitet und auch Software im Zusammenhang mit der „Connected Vehicles“-Technologie konzipiert. Vor allem hat Tauber eines schätzen gelernt: „Wer über Kontinente hinweg für ein Unternehmen arbeitet, gewinnt Verständnis für Diversität und kann daraus eine globale Perspektive entwickeln“. „Mitarbeiter, die sich in verschiedenen Bereichen Know-How aneignen, sind besonders wertvoll“, glaubt auch Jakob Schlösinger. Und das sei nicht der einzige Vorteil als Trainee. Im Vergleich zum Jung-Mitarbeiter in einer Abteilung erzeuge vor allem das Kennenlernen stetig neuer Themensegmente und Arbeitsweisen einen weitreichenden, vorteilhaften Wissensstand. Das Trainee-Programm fördere besonders den Informationsaustausch und den Netzwerkaufbau zwischen den Bereichen, sagt Schlösinger. Der gebürtige Schwabe ist seit Oktober 2018 Trainee und hat ein Studium der Volkswirtschaft absolviert. Aus der „Autostadt Stuttgart“ stammend, hat der Jung-Master ein besonderes Interesse an Mobilität entwickelt. Kapsch sieht er als „wichtigen Player am Markt“, der unter anderem im Bereich „Connected Vehicles“ essentielle Bestandteile für die Mobilität der Zukunft liefert. Trainees als „Teil der Familie“. „CEO Georg Kapsch lässt es uns alle spüren, dass wir hier Teil der Familie sind. Er hat dieses Trainee-Programm eingeführt, deshalb ist diese besondere Initiative auch so gut im Unternehmen integriert“, spricht Trainee Jakob Schlösinger einen wichtigen Aspekt für den Erfolg des langjährigen Traineeships bei der Kapsch Group an. Vor 27 Jahren hat Georg Kapsch das Traineeprogramm ins Leben gerufen. Die Gründe dafür liegen in der kulturellen Vielfalt und Internationalität verankert, die das Unternehmen auszeichnen. „Wir legen großen Wert auf fachliche Neugierde und Engagement zur Weiterbildung, Teamfähigkeit - und auch Weltoffenheit“, umschreibt Georg Kapsch die Grundphilosophie. Die Trainees lernen Geschäftsfelder kennen, bauen gezielt technisches Know-how auf und fungieren während ihrer Auslandsaufenthalte als Bindeglied zwischen (Wiener) Headquarter und den internationalen Standorten und Tochtergesellschaften. „Der Community-Spirit motiviert uns sehr“, sagt Christian Tauber (Foto links). Ein gutes Beispiel dafür sind die regelmäßigen „Kamingespräche“ zwischen Trainees und Top-Management bei der Kapsch Group. „Dieser Austausch ist schon etwas Besonderes“, betont Tauber. Seit 2018 starten sechs Trainees im Unternehmen. Durch diese überschaubare Anzahl verfüge man auch über einen guten Draht untereinander. Durch Auslandsaufenthalte der Trainees, die von Australien über Südamerika bis hin nach Schweden verlaufen, gewinne man zudem eine „wertvolle Weltperspektive für die Zukunft“, so Tauber. Dieser Austausch und diese Vernetzung ist Christian Tauber und Jakob Schlösinger auch außerhalb des Unternehmens ein wichtiges Anliegen. Beide engagieren sich ehrenamtlich im Vorstand des gemeinnützigen Vereins TraineeNet. Dieser verfolgt das Ziel, Hochschul-absolventen aus verschiedenen Firmen und Branchen eine Kommunikations- und Netzwerkplattform zu bieten. Im Fokus stehen themenspezifische Veranstaltungen (Podiumsdiskussionen, Kamingespräche, Stammtische etc.), wo zukunftsrelevante Themen angesprochen und ein Austausch aller interessierten Trainees angeregt werden soll. „Ich würde gerne in eine Niederlassung in den USA gehen“, wünscht sich Jakob Schlösinger, der am Ende seiner ersten Traineestation steht. Die Flexibilität eines global vernetzten Traineeprogramms mache diese freie Entscheidungsfindung möglich. Ja, sie wird sogar gefördert. Wo in vielen Unternehmen „Karriere-Pfade“ zumeist vorgegeben sind, liegt der Fokus hier bei der Vielfalt und Diversität. Ob branchenübergreifendes Denken, globaler Wissensaustausch oder inhaltliche Vernetzung - der „Blick über den Tellerrand“ ist jedem Fall Teil einer erfolgreichen Zukunft... DAS KAPSCH GROUP-TRAINEEPROGRAMM Im Jahr 1992 wurde das Trainee-Programm von Georg Kapsch ins Leben gerufen. Nach einem technischen oder wirtschaftlichen Masterstudium durchlaufen die Trainees in zwei Jahren vier auf ihre persönlichen Interessen abstimmten Stationen. Zwei dieser Stationen können in den internationalen Niederlassungen absolviert werden. Im Oktober 2018 wurde das bestehende Programm durch spezialisierte Programme ergänzt. Derzeit gibt es drei Trainees mit einer generalistischen Ausrichtung sowie drei technisch-spezialisierte Trainees. Web-Tipps: http://onestepahead.kapsch.net www.traineenet.at Text: Helmut Wolf
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#6Fragen6Antworten Djordje, 18 Welche Website, welcher Film gefällt dir und motiviert dich?
Ich nutze viel Youtube und schaue gerne Rocky-Filme Was gibt Dir Kraft? Meine Familie und Geschwister Wer macht dir Mut? Meine Freundin, denn sie ist immer für mich da Was inspiriert Dich besonders? Ich liebe es zu fischen und Wandern in der Natur Dein liebstes Sprichwort? „Und würdest du mich töten, ich würde dir verzeihen“ Was würdest du sofort verändern wollen, wenn du es könntest? Den Zustand der Welt! Viel Geld. Viel Druck. Burn-Out. Neustart. Der Lebenslauf von Thomas Schmierer, 50, zeigt vor allem eines auf: Es muss oft erst etwas passieren, damit positive Veränderung eintritt. Ein mut-machendes Porträt... „Jeden kann es treffen krank zu werden“, sagt Thomas Schmierer mit ruhiger Stimme. Seine Ärzte hatten ihm damals schon lange geraten vom Gas runter zu steigen, mehr zu schlafen, auf sich zu achten. Aber darauf hat er nicht gehört. Auch nicht auf die deutlichen Zeichen seines Körpers. „Ich wollte die (Bank-)Filiale auf das doppelte ausbauen. Habe eine Riesenstraßenfest mit 1.000 Leuten organisiert. War ständig unterwegs, um neue Geschäfte anzubahnen.“ Zu kurz gekommen sind dabei: sein Privatleben, seine damalige Beziehung (die schließlich in die Brüche gegangen ist). Und man Ende: hat sein Körper nicht mehr mitgespielt... „Meine Seele hat mich zurückgezogen“, sagt der im oberösterreichischen Braunau geborene heute mit ein paar Jahren Abstand. Geholfen habe ihm dabei aber auch seine Mutter, die hunderte Pizzaschachteln aus der Wohnung geräumt hat, als er nicht mehr rausgekommen ist. Als er nicht mehr fähig war aufzustehen. „Ich konnte einfach nicht mehr“, sagt Schmierer. Am Ende stand: Burn-Out, manische Depression - Verlust des gesamten Vermögens... „Immer mehr Geld verdienen zu müssen, darauf sind wir heute alle gebrieft“, sagt Schmierer. Er habe bei der Bank gut verdient, war sehr wohlhabend. Nach dem „Zusammenbruch“ sei es ein schwieriger Prozess gewesen zu lernen, mit viel weniger Geld zu leben. Aber: seine Sichtweise auf Werte und Status habe sich danach diametral verändert. „Ich habe diese Gier auf immer mehr verloren“, sagt der ehemalige Banker. Sein Lebensprinzip lautet heute: „Es muss sich ausgehen“ – für Miete, Lebensmittel, kleine Reisen, hie und da für einen Drink mit seiner Lebenspartnerin. „Das Problem sei, so Schmierer, dass die Menschen mit aller Gewalt einen gewissen Lebensstandard erhalten wollen: Neues Auto, neues Handy, ein großer Fernseher... Dabei gehen viel über ihre Schmerzgrenzen hinaus – mit weitreichenden Folgen. Das Beste was mir passieren konnte, war die Krankheit. Das hat mein Leben total umgekrempelt – und meine Sichtweise erweitert“, lacht er heute. Und zeigt, oder vielmehr zählt auf, wieviel Lebenskraft sinnstiftende Tätigkeiten geben können: Er malt, hat zwei Bücher mit Gedichten geschrieben, spielt Theater, betreut eine Website, macht Hundesitting, betreibt Gartenpflege – und hat eine Info-Plattform für Menschen mit seelischen Problemen gegründet. Zur Zeit schreibt er an einen amüsanten Schneckenbuch... „Ich habe mir ein Auffang-Netzwerk aufgebaut“, umschreibt Schmierer dieses Auffangnetz. Seine vielseitigen Tätigkeiten fangen ihn dabei immer wieder auf, ebenso wie eine Reihe von „Professionisten“ und Freunde. „Du bist erst wer, wenn du viel Materielles angesammelt hast“, so werde es heute vielen Menschen suggeriert, sagt der in Wien lebende „Tausendsassa“. Aber: das sei ein Trugschluss. „Es sind die kleinen Dinge, die wirklich zufrieden machen“, sagt Schmierer. Und zeigt auf sein gepflegt aussehendes Sakko, das bereits 15 Jahre alt ist. Nachhaltigkeit im Kleinen, das sei für ihn das wichtigste: Keine Plastiksackerln/-tüten, mehr Öffis nutzen, bewusst leben, Freunden helfen... All diese Puzzlesteine machen einen Menschen, ja das mache die Welt aus. Unseren Kindern die Welt in einem guten Zustand hinterlassen, das sei der Sinn des Lebens.
Viele Menschen fühlen sich heute in ihrem Hamsterrad gefangen. Manche am Limit, manche über dem Limit. Was würden er diesen raten? „Die Reißleine ziehen! Regelmäßige Waldspaziergänge, Auszeiten, Urlaub nehmen. Notfalls zum Psychotherapeuten zu gehen, im Internet entsprechende Institutionen suchen. Und ganz wichtig - sich zu sagen: „Jeder ist ersetzbar“. Man sei nur ein kleines Rädchen im System, sagt Schmierer. „Ich hatte früher das Gefühl, meine Bankfiliale wird ohne mich nicht überleben“. Wenn man diesen Druck rausnimmt, ist schon vieles gewonnen. Wichtig sei auch ein positiver Lebensstil, der zum Seelenheil und zur Zufriedenheit beiträgt. „Wenn du Menschen begegnest, dann fragen sie dich oft: „Wie heißt du und was machst du?“, sagt Schmierer. Arbeit und Besitz werden hier als Maßstäbe angelegt. „Ich finde aber, es sollte heißen: Wie heißt du und „wer“ bist du - als Person, als Mensch? Wie siehst du die Welt und was trägst du dazu bei, damit diese Welt besser wird?!“. Mit seinem heutigen Leben möchte er jedenfalls aufzeigen, wie man aus einer Krise positive Energie schöpfen kann. Veränderung ist so einfach, sagt Schmierer. Man muss den Schritt einfach nur gehen... Web-Tipps: www.thomas-schmierer-etgenesis.at http://www.alpha-genesis-project.info www.band.at Interview & Text: Helmut Wolf Alles. Selber. Machen. In einem von Europas größten und am besten ausgestatteten „Maker Space“ - in Wien. „Selbermacher“ finden hier ein wahres Werkstätten-Paradies. Seit dem Vorjahr auch die Lehrlinge von „Kapsch“. Hier können sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen – und die kann sich sehen lassen... „Den 3-Drucker haben wir selbst gebaut... und eigentlich auch selbst ausgedruckt“, schmunzelt Arno Aumayr. Die „ausgedruckte“ Vase war in vierzehn Stunden fertig, erzählt der Technik-Experte und „Maker Space“-Gründer den jungen Lehrlingen von Kapsch. Mit interessierten Blicken begleiten die Lehrlinge Aumayr beim Rundgang durch die weitläufigen, rund 800m2 großen Räumlichkeiten des „Maker Space“ - einer Kombination aus offener Werkstatt und „FabLab“ („Fabrication Laboratory“). Vor vier Jahren gegründet, zählt der gemeinnützige Verein mittlerweile schon 280 Mitglieder. Und die Anzahl der begeisterten „Maker“ wächst stetig heran... „Nerdville“, „Big Project Room“, „Chillout“, „Textil“. Immer weiter in das Haus „hineingefressen“ haben sich die Werkstatt-Bereiche des Maker Space. Und trotz zentraler Stadtlage – direkt an der Wiener Schönbrunner Straße -, haben sich (bisher) immer weitere Flächen gefunden. Mittlerweile ist man dabei auch im Keller weitere Räumlichkeiten zu erschließen. „Nerdville“, „Big Project Room“, „Chillout“ oder Textil“ heißen die verschiedenen „Spaces“. Hier steht ein Lasercutter,dort eine Plattenfräse zum Möbelbau. In der Textilwerkstatt gibt es alles für das kreative Outfit. Und wer Metal oder Holz „fräsen oder drehen“ möchte, findet in dieser kreativen Werkstatt ebenfalls alle Gerätschaften. Im Keller staunen die Lehrlinge über ein wunderschön gestaltetes Holzkanu. „Hier wurden schon Gitarren, Boote und sogar ein großer Katamaran gefertigt“, erzählt Aumayr stolz. „Es geht darum das Manuelle in den Fokus zu rücken“, betont der Maker Space-Chef. Vor allem aber soll der Maker Space Lust machen auf das selber machen, das selber gestalten - und selber reparieren. „Wir wollen die technische Fertigung aus der industriellen Umklammerung lösen. Einen Freiraum schaffen für Ideen und Projekte“, sagt Aumayr. Und das ist hier wirklich gelungen. Hier können bis zu 30 Maker gleichzeitig zeichnen, löten, tüfteln - oder auch erfinden. Ob Arbeiten an Metal, Holz, Ton oder mit Textil, steht hier jeden frei. Auch hilft man sich gegenseitig gerne. Wer an Elektronik interessiert ist, kann sich an Robotik üben. Insgesamt sechs 3D-Drucker stehen für Projekte zur Verfügung. Und in der Keramikwerkstatt im Keller finden immer wieder Workshops statt. Kapsch-Lehrlinge im Maker Space. Seit Oktober 2018 kommen auch die Lehrlinge von Kapsch in den Maker Space. „Sie freuen sich jedes Mal, wenn sie hierherkommen“, sagt Franz Weissenböck, Trainer der Jugend- und Erwachsenenbildung bei Kapsch. Die offene Atmosphäre und der „Community-based“-Spirit schaffen ein besonders gutes Umfeld für Ideen und kreative Umsetzung. Zwei Mal die Woche kommen die Lehrlinge (im ersten und zweiten Lehrjahr) in den Maker Space. Gemeinsam mit Ausbildnern wurden dabei schon einige interessante Projekte umgesetzt. Es ist der jugendlich-unbekümmerte Zugang, der hier immer wieder Neues schafft. Vor allem aber zeigt sich: erst mit der praktischen Umsetzung verfestigt sich das theoretisch erlernte bei den „Makern“... „Hier sind wir ein Team“. „Erst hier und bei Kapsch habe ich sofort alles verstanden, weil es praktisch umgesetzt wurde“, sagt Samuel, Lehrling im zweiten Lehrjahr. Samuel hatte zuvor Elektrotechnik studiert. Beim Studium gab es jedoch keinen praktischen Bezug zur Theorie. „Ich habe niemanden auf der Uni gesehen, der je eine Lötstelle gemacht hätte“, erzählt er. Auf der Universität bereitet man sich in erster Linie auf Prüfungen vor. Zudem ist jeder nur auf sich selbst konzentriert. „Hier sind wir ein Team und alle möchten, dass ich etwas lerne“, sagt Samuel. Auch die anderen Lehrlinge stimmen dieser Umschreibung zu.
„Die Lehre zu starten war definitiv die richtige Entscheidung“, betonen die Lehrlinge hier im Maker Space unisono. Die Mischung aus Praxis und Anwendung mache nicht nur viel Spaß, sondern lehrt einem die Dinge besser zu „verstehen“. Und selbst Fehler gehören dann zu einem produktiven Lernprozess – und werden nicht bestraft. „Wenn ich in der HTL bei einer Aufgabe nachgefragt habe, habe ich ein Minus bekommen“, sagt ein anderer Lehrling. „Hier lautet die Botschaft: Erst wenn du Fehler machst, dann lernst du etwas“. Durch Fehler wird man klug... Web-Tipps: www.kapsch.net www.makeraustria.at Text: Helmut Wolf Schulstreiks für den Klimaschutz! Für unsere Zukunft. Für unseren Planeten. Am 15. März demonstrieren Jugendliche in vielen Städten der Welt - für Klimaschutz und rasches, umwelt-gerechtes Handeln! Motto: #FridaysforFuture „Euch gehen die Ausreden aus - und uns läuft die Zeit davon“, sagt Greta Thunberg, 16, in ihrer mittlerweile legendären Rede bei der UN-Klimakonferenz im Vorjahr in Katowice (Polen). Seit August 2018 ist Thunberg in den Schulstreik getreten. Jeden Freitag setzt sich die junge, schwedische Klimaaktivistin mit einem Plakat vor das schwedische Parlament: Dabei fordert sie Politiker und Entscheidungsträger auf „sofortige Maßnahmen im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel und globaler Klimagerechtigkeit zu setzen“. Ihr „Schulstreik für das Klima“ sorgt weltweit für Furore und Diskussionen... „Fridays for Future“ ist in der Zwischenzeit zu einer globalen Bewegung geworden. Was mit dem Engagement eines 16jährigen Mädchens in Schweden begonnen hat, ist nunmehr Vorbild für zehntausende Schüler auf der ganzen Welt. In Schweden, Deutschland, Schweiz, Belgien, Australien, USA, Österreich – in über 40 Ländern auf allen Kontinenten. Jeden Freitag demonstrieren Schüler vor lokalen Parlamenten für die Zukunft unseres Planeten. „Der Wandel wird kommen wird, ob es euch gefällt oder nicht“, sagt Greta Thunberg. Und am Beginn des Wandels steht der Freitag... Am 15. März 2019 wird nun zu einem weltweiten Klimastreik aufgerufen. In vielen Städten Österreichs, Deutschlands und internationalen Ländern wollen die Initiatoren von Fridays for Future „die Zukunft selbst in die Hand nehmen“. Gemeinsam mit jungen Menschen auf der ganzen Welt fordern sie: eine nachhaltige Zukunft, eine gesunde Umwelt, eine mutige Klimapolitik, globale Klimagerechtigkeit und Ernährungssicherheit „für uns alle und all jene, die noch kommen werden“. In einem offenen Brief formulieren 150 Aktivisten von Fridays For Future ihr Anliegen in einem dringenden Appell. Hier ein Auszug: „WIR, DIE JUGEND, SIND ZUTIEFST UM UNSERE ZUKUNFT BESORGT. Die Menschheit verursacht das sechste Massensterben der Arten und unser globales Klima befindet sich kurz vor einer katastrophalen Krise. Bereits heute leiden Millionen von Menschen unter dessen zerstörerischen Auswirkungen. Zugleich sind wir weit davon entfernt, die Ziele des Pariser (Klima-)Übereinkommens zu erreichen. WIR JUNGE MENSCHEN MACHEN DIE HÄLFTE DER WELTWEITEN BEVÖLKERUNG AUS. Unsere Generation wuchs mit der Klimakrise auf und wir müssen mit ihr umgehen für den Rest unseres Lebens. Trotzdem sind die Meisten von uns nicht in die lokalen und globalen Entscheidungsprozesse eingebunden. Wir sind die stumme Zukunft der Menschheit. WIR AKZEPTIEREN DIESE UNGERECHTIGKEIT NICHT MEHR LÄNGER. Wir fordern Klima-gerechtigkeit! Wir fordern Klimagerechtigkeit für alle vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Opfer der Klimakrise. Aus diesem Grunde erheben wir uns! Tausende von uns sind in den vergangenen Wochen weltweit auf die Straßen gegangen. Nun werden wir unserer Stimme Gehör verschaffen. Am 15. März werden wir auf jedem Kontinent protestieren. WIR, DIE JUGEND, HABEN BEGONNEN UNS ZU WEHREN. Wir werden das Schicksal der Menschheit ändern, ob ihr das nun mögt oder nicht. Gemeinsam werden wir uns am 15. März erheben und noch viele Male danach, bis Klimagerechtigkeit herrscht. Wir fordern die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf, Verantwortung zu übernehmen und diese Krise zu lösen - oder zurückzutreten. Ihr habt in der Vergangenheit versagt. Wenn ihr weiterhin versagt, werden wir jungen Menschen selbst diesen Wandel vollziehen. Die Jugend dieser Welt hat begonnen, sich zu bewegen - und wird nicht wieder ruhen." Die Fridays for Future-Initiatoren! Video-Tipp: Web-Tipps:
www.fridaysforfuture.at www.fridaysforfuture.de www.fridaysforfuture.org/events/map Fotos: Greta Thunberg, Fridays for Future Wien Text: Helmut Wolf #6Fragen6Antworten Asadollah, 21 Welcher Film, welche Serie gefällt dir und motiviert dich?
Ich mag die Serien „Prison Break“ und „Vikings“. Und den Action-Film „John Wick“ mit Keanu Reeves Was gibt Dir Kraft? Sport, Cristiano Ronaldo - und meine Religion Wer macht dir Mut? Das Leben allgemein Wer inspiriert Dich besonders? Meine Eltern Dein liebstes Sprichwort? „Easy come, easy go“ Was würdest du sofort verändern wollen, wenn du es könntest? Dass die Menschen mehr Bücher lesen, als Facebook und Instagram zu nutzen Alte Sonnenbrillen? Die Augenlicht und Leben retten?Jürgen Altmann sammelt seit 10 Jahren Sonnenbrillen, um sie der betroffenen Bevölkerung im Himalaya-Gebiet zu schenken. „Shades of Love“ hat er seinen Verein getauft... „Wir bringen Sonnenbrillen zum Dach der Welt“, sagt der Münchner Jürgen Altmann. „Die Menschen, die zwischen Mount Everest, K2 und all den anderen hohen Bergen auf bis zu 5.000m Höhe wohnen, haben keinen Zugang zu Augenschutz oder Behandlung. Wir dagegen haben oftmals (alte) Sonnenbrillen in unseren Schubladen, die diesen Menschen im täglichen Leben helfen können“. Ja, ihr Überleben sichern können. Sonnenbrillen zur Rettung? Die Idee, Menschen mit alten, aber intakten Sonnenbrillen zu helfen, hatte Altmann, als er als ehrenamtlicher Helfer im Himalaya-Gebiet tätig war. Und statt darüber nur zu lamentieren, entschloss er sich kurzerhand selber zu handeln... Durch die ganzjährig intensive Sonneneinstrahlung in den Höhenregionen des Himalayas, ist die lokale Bevölkerung bis zu 80 % von Augeninfektionen betroffen. Studien zufolge, steigt die Ultraviolettstrahlung alle 300 Höhenmeter um etwa 4 %. Die Bewohner in den dortigen Gebirgs-zügen leben teilweise auf 2500 – 5000 m Seehöhe. In diesen Höhenregionen wird das Licht um etwa 300 %(!) reflektiert. Das Ozonloch verstärkt diese Wirkung. „Immer mehr Menschen können nicht mehr auf den Feldern und im Freien arbeiten“, sagt Jürgen Altmann. Dies bedrohe die regionale Subsistenzwirtschaft und somit die Versorgung hunderttausender Menschen. Die einheimische Bergbevölkerung wird deshalb oftmals gezwungen in die Täler und Städte abzuwandern. Aber auch das Kulturgut dieser Bergvölker ist gefährdet... „Shades of Love“. Als Münchener Café-Betreiber hat Jürgen Altmann (Foto) einen großen Vorteil: er ist mit vielen Menschen in täglichen Kontakt und er erkannte, dass die Sehnsucht vieler Bürger nach sinnstiftenden Handlungen immer stärker anwächst. Nach mehreren Reisen in die nordindische Himalaya-Region Ladakh, gründete Altmann kurzerhand die Non-Profit-Organisation „Shades of Love“ - und startete erstmals 2009 eine Sammelaktion in seiner hauseigenen „Aroma Kaffeebar“. Mit Erfolg, wie sich zeigen sollte. Etwa 300 Sonnenbrillen hat Altmann in kurzer Zeit gesammelt und später im Himalaya-Gebiet verteilt. Und was als kleines Projekt gedacht war, wuchs immer stärker heran... Bewusstsein schaffen mit Workshops. Nach eigenen Angaben, hat Shades of Love bis März 2018 rund 123.430 Menschen geholfen werden. Das Projekt wird heute auch von Unternehmen und Optikern unterstützt. Sammelstellen gibt es in Deutschland, der Schweiz, in Österreich und in Spanien. Mittlerweile wurde das „Operationsgebiet“ auch in die Anden ausgeweitet. Zusammen mit der Non-profit Organisation „The Tibetan Health Care Center“ in Choglamsar, werden überdies klinische Augenoperationen durchgeführt. Zudem werden „Workshops“ und „Education-Camps“ für die Menschen vor Ort abgehalten. Vermittelt wird dabei vor allem auch das Bewusstsein für die intensive, gesundheitsgefährdende Sonneneinstrahlung – und der richtige Umgang damit. Die Welt etwas besser machen mit Sonnenbrillen.Die Organisation bereitet die gesammelten, alten Brillen auf und verteilt sie auf Dorfplätzen, in Schulen und auf den Feldern der Himalaya-Regionen. „Wir geben unser Bestes die Menschen, die unter den extremsten Bedingungen wohnen, zu versorgen“, sagt Altmann. Gerade in den entlegenen Dörfer, wo es keine medizinische Versorgung gibt, ist Hilfe von Nöten. Sonnenbrillen sammeln und die Welt damit etwas besser machen? Ein gutes Beispiel dafür, dass die besten Ideen oft ganz einfach sind. Am Ende kommt es nur auf eines an - auf das Handeln... Web-Tipp: www.shadesoflove.org Fotos: Shades of Love Text: Helmut Wolf „Wenn die Welt untergeht, überleben Kakerlaken, Ozzy Osbourne
– und Keith Richards (76)“ Sharon Osbourne, Musikmanagerin und Ehefrau von Rock-Legende Ozzy Osbourne Foto: Carolyn Cole Begegnung mit einer arabischen Frau. Sadia. Fotojournalist Harald Schaffer hatte in Marokko ein ungewöhnlich offenes Gespräch, das viel über die Herausforderungen der Frauen in der arabischen Männergesellschaft aufzeigt. Ein Gastkommentar! „Ich weiß nicht, ob es nur die Probleme arabischer Frauen sind. Die erste Reaktion einer Freundin, als ich ihr von dem Interview erzählte, lautete: „Mir geht es ähnlich. So viel anders ist das bei uns doch auch nicht.“ Nun, das ist vielleicht übertrieben. Zumindest etwas leichter haben es Frauen in Europa üblicherweise schon, wenn sie sich auf die Beine stellen und nicht mehr so „funktionieren“, wie es die Männerwelt von ihnen erwartet. Selbst einem liberalen arabischen Land wie Marokko sind wir diesbezüglich doch zumindest ein halbes Jahrhundert und mehrere Generationen selbstbewusster Frauen voraus. Wie auch immer - hier die Geschichte von Sadia... Zwischen Schleier und Bikini. Vorspiel: Strandtag in Essaouria, einem kleinen Touristen- und Fischereistädtchen an der Atlantikküste. Unmittelbar neben Touristinnen im Bikini liegen zünftig verhüllte Marokkanerinnen. Sogar Fußball gespielt wird in Schleier und Djellaba. Und in Schleier und Djellaba plantschen Mütter mit ihren Kindern im Wasser. Die Sonne brennt vom Himmel und ich komme aus dem Kopfschütteln nicht hinaus: Wieso fühlen sich muslimische Frauen sogar am Strand zu einer solchen Kleiderordnung verpflichtet? Am nächsten Tag bin ich bei Sadia eingeladen. Sie habe ich einige Wochen zuvor bei einer Sammeltaxifahrt kennengelernt. Ich sitze mit ihr und ihrem Mann in ihrem gediegen eingerichteten Haus am Rand von Essaouira beim Essen. Wie immer bei Einladungen einer arabischen Familie, gibt es „kein Erbarmen für den Gast“. Das heißt: Der Gast darf nicht nur behaupten, dass es ihm schmeckt - er muss es beweisen! Nach der Nachspeise, und drei Tassen Tee, passiert etwas, das mich nach allem, was ich bisher mit arabischen Familien erlebt hatte, erstaunt. Sadias Mann geht mit Freunden in ein Café - und lässt mich mit seiner Frau alleine. Das ist meine Chance: Ich erzähle ihr von meiner Verwunderung über die Frauen, die sich am Strand mit voller Montur „abkämpfen“ und werfe ihr die Frage an den Kopf, wie sie darüber wirklich in ihrem tiefsten Inneren denkt. Die meisten anderen Frauen hätten meine Fragen abgeblockt. Nicht Sadia. Sie sagt von sich selbst, sie ist keine traditionelle, arabisch-marokkanische Frau. Sie hat vor ihrer Ehe studiert. Hat im Tourismus gearbeitet und war sogar die erste weibliche Fremdenführerin in Essaouira. „Sonst würde ich gar nicht hier sitzen“, so ihre Aussage. Umso bemerkenswerter ihre Antwort: „Männer werden von Frauen angezogen. Das ist normal. Frauen dürfen daher nicht verführen. Ihre Kleidung muss unscheinbar sein. So wie Touristinnen herumlaufen, ist es kein Wunder, dass Männer ihnen nachschauen. Und sag mir nicht, dass das der Fehler der Männer ist.“ Ich bohre nach, ob eine solche Kleidung am Strand nicht eine Zumutung sei? Natürlich, meint sie: „Es ist nicht gut, wie sich Frauen abschwitzen müssen.“ Aber sie hat einen Lösungsvorschlag. Es sollte getrennte Strände geben: einen Strand für Mütter mit Kindern, und einen Strand für Väter und ihre Söhne ab 14 Jahren... „Mit mir, dem Fremden, kann sie offen darüber reden...“ Im Laufe des Nachmittags wird mir klar, dass ich bei Sadia mit meiner Frage in eine offene Wunde gestochen habe. Durch Ehe und Kinder ist sie in ein Leben hineingeschlittert, das weit weg von dem ist, was sie sich als junge Studentin erträumt hat. Und mit mir, dem Fremden, kann sie offen darüber reden ohne ihr Gesicht zu verlieren. Ihr Mann hat bei seiner Arbeit als Kunst- und Teppichhändler den ganzen Tag mit Touristinnen zu tun - und läuft ihnen hinterher. Von ihr, seiner Frau zu Hause, fordert er, wie alle arabischen Männer, dass sie als Hausfrau, Mutter und Bedienerin „funktioniert“. Und Sadia leidet massiv unter dieser Einstellung. Sie kämpft mit Depressionen und mit massenhaft Kaffee und Zigaretten versucht sie sich zu stimulieren. „Arabische Männer sind nie da“. Ich kann es nicht lassen sie weiter zu provozieren und frage: „Warum lässt du dir das von deinem Mann gefallen? Auch in Europa haben sich Frauen ihre Rechte erkämpfen müssen.“ Sadia schüttelt den Kopf und meint: „Das ist ein Kampf, den du als Frau nicht gewinnen kannst. Arabische Männer sind nie da. Und wenn sie da sind, gehen sie, wenn du ihnen was sagst. Als Frau musst du alles tun, um die Ehe zu retten. Gut oder nicht gut, es muss weiter gehen, sagt Sadia. Du kannst dich nicht scheiden lassen. Das wird in der arabischen Gesellschaft nicht akzeptiert. Männern ist es egal. Sie sagen einfach Ciao Ciao, wenn es nicht gut läuft.“ Sie hält kurz inne und fügt dann fast tonlos hinzu: „Es gibt Tage, an denen mich das alles überfordert“... Harald Schaffer arbeitet als freier Fotojournalist mit Schwerpunkt auf Reise- und Reportagefotografie. Seinen Marokkovortrag zeigt er im gesamten deutschsprachigen Raum. Neue Termine gibt es wieder ab September 2019. Neben der einen oder anderen Reportage über die marokkanische Gesellschaft zeigt er in dem Vortrag auch Bilder vom einer Kameltrekking-Tour in der Wüste, von einer Winterbergtour im hohen Atlas und von den Souks von Marrakech. Ein Vortrag der beißt und sticht, aber auch verzaubert... Web-Tipp: www.haraldschaffer.at #6Fragen6Antworten Alex, 21 Welcher Film gefällt dir und motiviert dich?
Immer wieder der Kult-Film „Rocky Balboa“ Was gibt Dir Kraft? Musik, Fußball und vor allem Tennis Wer macht dir Mut? Meine Familie Wer inspiriert Dich besonders? Tennisspieler Novak Đoković, die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste Dein liebstes Sprichwort? „Glaub‘ an dich“ - Zitat aus Rocky Balboa Was würdest du sofort verändern wollen, wenn du es könntest? Ich würde mehr Frieden schaffen, und weniger Armut! |
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