Eine Zahnbürste? Umweltfreundlich und vegan? Aus einem Wegwerfgegenstand haben Fabian Ghoshal und Benjamin Beck ein nachhaltiges Produkt entwickelt: „Tio Care“... „Mit welcher Zahnbürste kann ich meine Zähne bestmöglich putzen und gleichzeitig die Umweltbelastung auf ein Minimum reduzieren?“, hat sich Fabian Ghoshal vor einiger Zeit gefragt. Immerhin habe man es hier mit einem Wegwerfgegenstand zu tun, der alle zwei bis drei Monate gewechselt werden sollte – mit entsprechenden Müllaufkommen und Ressourcenaufwand. Gemeinsam mit Benjamin Beck hat Ghoshal schließlich das Wegwerfprodukt Zahnbürste neu überdacht und den Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt. Entstanden ist dabei ein ganzheitliches Produkt: Tio Care... 190 Millionen Zahnbürsten pro Jahr... Es gibt wahrscheinlich nicht allzu viele Menschen, die sich große Gedanken über den Verschleiß des Alltagsprodukts Zahnbürste machen. Wer sich damit jedoch ein wenig auseinander setzt, wird draufkommen: Wegwerf-Zahnbürsten sind ein enormer Umweltfaktor. Alleine in Deutschland werden jährlich 190 Millionen Zahnbürsten verbraucht. Dabei entstehen - zusammen mit den Verpackungen - 5700 Tonnen Plastikmüll. Global betrachtet sind dies große Mengen an Material, Müll - und Energieverbrauch für die Produktion. Design, Zahnpflege und Nachhaltigkeit. Auf diese drei Punkte lässt sich in etwa das Grundkonzept des Münchner Start-ups „Tio Care“ zusammenfassen. Dass die beiden Unternehmens-Gründer Fabian Ghoshal und Benjamin Beck in ihrer ursprünglichen Profession Industriedesigner sind, lässt sich an der schlichten, wie auch formschönen Gestaltung der nachhaltigen Zahnbürste erkennen. Durch den Einsatz von Biokunststoff - basierend auf nachwachsenden Rohstoffen - und einem intelligenten Produkt- und Verpackungsdesign, wurde eine deutlich bessere CO2-Bilanz und weniger Ressourcenverbrauch im Vergleich zu konventionellen Zahnbürsten erreicht. Ein komplett veganes Produkt. Entwickelt wurde die ganzheitliche Zahnbürste in Zusammenarbeit mit Stefan Zimmer, Zahnexperte und Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten. Für die Produktion (in Deutschland) verzichtet man auf den Einsatz giftiger Weichmacher und tierischer Produkte. Das heißt: mit der Tio Care-Zahnbürste wurde ein komplett veganes Produkt definiert. Die Zahnbürste besteht aus veganen Biokunststoff und produziert bis zu 70 Prozent weniger Müll, da auch die Verpackung Teil des Produktkonzepts ist. „Die Zahnbürste ist so angenehm und weich, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte, meine Zähne zu putzen“, wird eine Clara auf der Website von Tio Care zitiert. Na Bitte, es scheint, als lässt sich sogar das Zähneputzen noch ein wenig „versüßen“. So viel (nachhaltigen) Spaß hat Zahnpflege wahrscheinlich noch nie gemacht... Web-Tipp: www.tio.care Text: Helmut Wolf
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Fühlen und tasten ist wichtiger für unser (Über-)Leben, als sehen, hören, riechen und schmecken. Der deutsche Haptik-Forscher Martin Grunwald bezeichnet den Tastsinn als „Lebensmittel“. Berührung als Quelle des Glücks und der Heilung... „Wir denken uns nicht selbst, wir fühlen uns...“ Martin Grunwald Sich an die Stirn fassen, übers Kinn streichen, Gedankenverloren die eigene Wange berühren... An die 800 Mal pro Tag finden diese „Selbstberührungen“ beim Menschen statt. Und diese helfen uns lebendig und handlungsfähig zu bleiben. Spannende Erkenntnisse, die der deutsche Forscher Martin Grunwald in seinen neuesten wissenschaftlichen Analysen festgestellt hat. Gerade um das Arbeitsgedächtnis aufrecht zu erhalten, sind Selbstberührungen wichtig, aber auch um „überschießende Emotionen“ zu regulieren. „Eine kurze Umarmung, ein Händedruck, vermitteln auf die schnellste Weise, was man meint“, unterstreicht Grunwald die Wichtigkeit des Körperkontakts im Alltag. „Unser Tastsinn ist das wichtigste Sinnessystem des Menschen“, sagt der international renommierte Pionier der Haptik-Forschung Martin Grunwald. Der Deutsche gründete 1996 das „Haptik-Labor“ am Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung an der Universität Leipzig. Dabei erläutert er anhand vieler Beispiele, wie faszinierend die Millionen Berührungs- und Bewegungsmelder zusammenwirken, die unseren Tastsinn ausmachen: warum eine Umarmung mehr tröstet als tausend Worte, warum Massagen und Spaziergänge gegen Depression und Angst helfen, und warum wir mit warmen Händen bessere Chancen bei einem Bewerbungsgespräch haben... Verzerrte Wahrnehmung des Körpers. Ursprung seiner Forschungstätigkeiten zum Tastsinn war übrigens Grunwalds Doktorarbeit vor über 20 Jahren. Dabei hat er über die „Vorstellungskraft des Menschen“ geforscht und (zufällig) herausgefunden, dass magersüchtige Menschen eine sehr verzerrte Wahrnehmung ihres Körpers haben: dies sei auf einer Fehlfunktion jenes Teils des Gehirns zurückzuführen, der die sensorischen Reize verarbeitet. Mit dieser Erkenntnis war nicht nur Grunwalds Faszination über den Tastsinn geweckt, sondern schien der Beweis erbracht: mit dem Tastsinn entwickelt sich gewissermaßen das Bild des Menschen von sich selbst... Der Tastsinn ist die „köpereigene Messstruktur“. Sie hilft uns nicht nur mit den Fingerkuppen den Anfang eines Klebebands zu suchen, sondern auch physikalische Eigenschaften der Umwelt zu „erfühlen“: weich oder hart, heiß oder kalt... In Grunwalds neuestem Buch „Homo hapticus“, zeigt sich der Wissenschaftler auch noch nach 25 Forschungsjahren begeistert von den „überragenden Leistungen des Tastsinns“. Durch den Tastsinn könne sich der Mensch jederzeit seiner körperlicher Existenz bewusst sein. Motto: ich fühle, also bin ich... Haut übersetzt Berührungen in Gefühle. Die Haut ist mit 2 m2 unser größtes Sinnesorgan. Diese übersetzt Berührungen - mit Hilfe des Gehirns - in Gefühle. Der Tastsinn macht uns sozusagen zu fühlenden Lebewesen. Nur mit seiner Hilfe können wir auch schlucken und atmen. Der Forscher bezeichnet entsprechend den Tastsinn als eine Art „Lebensmittel“, ohne das beispielsweise Babys nicht überleben würden. Berührung ist vom Kleinkind bis ins hohe Alter nicht nur eine Quelle des Glücks, sondern auch heilsam: „Wir sind Säugetiere, gerade im Bezug auf den Tastsinn“, sagt Grunwald. „Und ein Säugetier kann sich nur optimal entwickeln, wenn ein bestimmtes Quantum an Körperstimulation und Körperreizen stattfindet“. Fehlt diese körperliche Stimulation, dann finden gewisse Reifungs-prozesse im Gehirn und auf körperlicher Ebene nicht statt. Dann degeneriert dieser Organismus oder – im schlimmsten Fall – versterben Organismen... Fühlen und tasten ist viel wichtiger für unser Überleben, als sehen, hören, riechen und schmecken“, sagt Martin Grunwald. Kindliches Wachstum und psychische Stabilität sei ebenso abhängig von ausreichenden Körperberührungen, wie das gute Miteinander von Liebes- und Lebenspartnern. Jeder Lebensbereich eines jeden Menschen wird täglich durch das stille Wirken des Tastsinnessystems geprägt. Grunwald macht auch deutlich, wie raffiniert unser Urteil durch die Haptik von Produkten manipuliert werden kann - und warnt vor einer Welt voller Touchscreens: „denn mit ihnen lässt sich unsere Welt von Kindern nicht be-greifen...“ Erst wer spürt, lebt und „begreift“... Buch-Tipp: Homo hapticus - Warum wir ohne Tastsinn nicht leben können Umfang: 304 Seiten Autor: Martin Grunwald Erschienen bei: Verlag Droemer HC Fotos: benjaminpatchphotography.com (Titel), Margarete Case, 100layercakelet.com, Elite Daily, vueloliebrevuelodespierta.blogspot, Quellen: Ö1, Verlag Droemer Text: Helmut Wolf Bio, regional, saisonal. Von Oma´s Garten direkt in den Supermarkt? Oder doch nur Marketingstrategie? Wie sinnvoll ist es, regionale Lebensmittel zu kaufen? Analyse & Interview. „Bio ist nicht zwangsläufig gesünder als konventionell. Es gibt hinsichtlich des Nährstoffgehaltes kaum nennenswerte Unterschiede," erzählt Jürgen König, Vorstand des ernährungswissenschaftlichen Instituts an der Universität Wien. Die direkte gesundheitliche Wirkung kann also nicht das ausschlaggebende Argument sein, um die doch meist deutlich teureren Produkte aus biologischem Anbau zu kaufen. Ein zweites Argument, dass oft genannt wird, sind die besseren Bio-Produktionsbedingungen - doch auch diese müssen nicht zwangsläufig besser als bei konventionell hergestellten Produkten sein. Bio wird von Werbung und Konzernen oft dazu benutzt, unser Gewissen anzusprechen: Die glückliche Kuh, das Freilaufschwein, die seltene Gurke, wie aus Omas Garten. In Bio-Produktionsstätten gelten natürlich strengere Vorschriften, die das Wohl der Natur und der Tiere schützen sollen. Aber, so wie in der Werbung oft vermittelt, sehen Bio-Produktionen meist lange nicht aus. Ein Bio-Label ist also nicht unbedingt Garantie für gute Qualität. „Es gibt gut produzierte konventionelle Lebensmittel und schlecht produzierte Bio-Lebensmittel. Die Qualität hängt somit in beiden Fällen von der Sorgfalt bei der Herstellung ab", so Ernährungsexperte Jürgen König (Foto). „Bio macht insofern Sinn, dass hierdurch höhere Lebensmittelpreise erreicht werden können - und in weitere Folge eine ökonomischere Produktion. Höhere Lebensmittelpreise würden aber auch in der konventionellen Produktion bessere Herstellungsbedingungen ermöglichen." Sich selbst eine Bild über Produktionsbedingungen machen. Wer sicher gehen möchte, sollte sich also nicht auf Supermarkt-Bio-Garantien verlassen, sondern sich selbst ein Bild machen: Besuche bei Bauernmärkten oder nahegelegenen Kleinbetrieben sind meist die bessere Adresse, um sich über Produktionsbedingungen sicher zu werden, Qualität selbst zu definieren und sich für die Produkte zu entscheiden, die - mit oder ohne Bio-Siegel - unseren Vorstellungen entsprechen. Obst und Gemüse aus unserer Heimat... Dasselbe gilt für regionale und saisonale Produkte: Obst und Gemüse aus der Umgebung - aus unserer Heimat - klingt zwar schön, macht aber nicht immer unbedingt Sinn: „Regionalität ist dann sinnvoll, wenn auch ein entsprechend vielfältiges Angebot vorliegt, also etwa im Frühjahr oder im Herbst. Im Winter aber auf eine Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln zu verzichten, weil sie aus der Region nicht verfügbar sind, ist aber aus ernährungswissenschaftlicher Sicht eher kontraproduktiv!", meint Jürgen König. Lebensmittel im Glashaus gezogen... Nicht nur ernährungswissenschaftlich, auch ökologisch sollte in manchen Fällen weiter gedacht werden: Lebensmittel, die beispielsweise monatelang unter Schutzgas gelagert werden oder unter enormen Aufwand abseits der Haupterntezeit im Glashaus gezogen werden, können immer noch als regional vermarktet werden, verursachen aber möglicherweise trotzdem einen riesigen ökologischen Fußabdruck. Es lohnt sich auf jeden Fall, regional zu kaufen. Viel wichtiger, als sich auf gewisse Begriffe zu verlassen, ist also: Mitdenken! Es lohnt sich auf jeden Fall, regional zu kaufen, solange Obst und Gemüse Saison hat. Aber auch Früchte, die nachreifen und per Bahn oder auf dem Schiffsweg transportiert werden, sind ökologisch eher unproblematisch. Außerdem ist der Weg zum Nachbarland oft kürzer als ans andere Ende von Österreich - hier sollte also nicht unbedingt in Landesgrenzen gedacht werden. Wer sich sinnvoll und gesund ernähren will, dem bleibt eine gewisse Selbstverantwortlichkeit in der Informationsbeschaffung also nicht erspart. Produktionsbedingungen und Transportwege sind komplex - die Einteilung in „gute" und „böse" Nahrungsmittel, gelingt also auch mit Hilfe diverser Siegel und Bezeichnungen nicht so einfach, vor allem wenn diese vorrangig zu Marketingzwecken benutzt werden. Illustrationen: Liekland.nl (Titel), Russer-gastro.de, Design-Inspiration Analyse & Text: Sarah Langoth Hausarbeiten sind eine der wenigen Gelegenheiten für unser Gehirn, sich zu entspannen, während unser Körper sich mit etwas Alltäglichem beschäftigt. Vorausgesetzt, Sie müssen sich nur um einen Teil der Hausarbeiten kümmern und nicht allein um alle, kann ihre Erledigung sogar zu einer schlichten Vergnügung werden. Nehmen Sie zum Beispiel das Aufhängen der Wäsche. Zunächst holen Sie die nasse Wäsche aus der Waschmaschine und tragen Sie in einem dieser hübschen kleinen Körbe, in denen Kinder sich gern durch den Garten ziehen lassen, nach draußen. Als Nächstes schlagen Sie mit einem satten Klatschen die zerknitterten Hosen und verdrehten Pullover aus, ehe Sie nach dem Beutel mit den Klammern greifen. Die kleine Wäscheklammer – was für ein einfaches, wundervolles Ding. Ein Stück nach dem anderen wandert auf die Leine, um sogleich in der leichten Brise hin und her zu flattern. Socken kommen, wenn möglich, paarweise auf die Leine. Die Unterwäsche Ihres Partners inspiriert Sie zu ein paar lasziven Gedanken, ehe Sie sie hübsch nebeneinander aufhängen. Dann ist Ihre eigene Unterwäsche an der Reihe, und spontan entscheiden Sie, ein paar grau und fadenscheinig gewordene Stücke auszusortieren. Schließlich werfen Sie den Klammmerbeutel mit einem dumpfen Klappern in den nun leeren Korb und schlendern zufrieden ins Haus zurück. Fröhlich sein. Auf Bäume klettern. Sex am Morgen... Die besten Dinge im Leben kann man nicht kaufen. Davon sind die beiden englischen Autoren Tom Hodgkinson und Dan Kieran überzeugt. Und sie belegen dies in ihrem amüsanten „Buch der hundert Vergnügungen“. Auszüge aus „Das Buch der hundert Vergnügungen“ von Dan Kieran & Tom Hodkinson mit freundlicher Genehmigung von Rogner & Bernhard GmbH & Co. Verlags KG, Berlin Illustrationen: Stephanie F. Scholz Bestellungen bei: Suhrkamp ...wandern glücklich macht? Und gesund? Laut einer deutschen Untersuchung, sagten 82 % aller Wanderer, sie fühlen sich glücklich und zufrieden. Ein Doppeleffekt für Körper und Seele... Macht Wandern nahezu unsterblich? Wer sich die Studien des deutschen Wanderforschers Rainer Brämer ansieht, könnte fast zu dieser Erkenntnis kommen. Ein kleiner Auszug der Gesundheitseffekte: Senkung von Puls und Blutdruck, Erhöhung des Herz-Schlagvolumens, Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes und Zustandes der Blutgefäße, Minderung des Augeninnendruckes; Stärkung von Knochen, Knorpeln, Bandscheiben, Gelenken, Sehnen und Bändern, Vorbeugung von Osteoporose; Verminderung des Risikos für Brust- und Dickdarmkrebs, Zunahme des gesundheitsfördernden HDL-Cholesterins, Senkung des gesundheitsgefährdenden LDL-Cholesterins, Senkung des Laktatspiegels bei Anstrengungen; wirksamer Beitrag zum Abnehmen ohne Jojoeffekt usw. Wandern als Präventionsmittel? „Dass Wandern gesund ist, wird kaum jemand bestreiten“, sagt Natursoziologe Rainer Brämer. Wer selber wandert, weiß das aus eigener Erfahrung. Spannend ist es, dass Wandern insgesamt als Mittel der Prävention, wie auch der begleitenden Therapie von Zivilisationskrankheiten, eine Breitbandwirkung hat, wie keine andere Sportart. Gerade die Medizin interessiert sich hier zunehmend dafür. Und im Gegensatz zu den USA, wo seit über einem Vierteljahrhundert positive Wirkungen von Naturszenerien auf Psyche und Verstand des Menschen eingehend untersucht werden, sind derlei Befunde im deutschsprachigen Raum bislang kaum wahrgenommen worden. Glücksmomente beim Wandern. „Nach einer Wanderung bin ich glücklich“, sagen 82 Prozent aller Wanderer, laut einer Studie des deutschen Bundeswirtschafts-ministeriums. Bei einer anderen Umfrage wurde auch das „geistige Wohlbefinden“ von Menschen vor und nach einer Wanderung abgefragt. Das Ergebnis: dieses hatte sich nach einer Wanderung verdoppelt. Welche Faktoren zu Glücksgefühlen beim Wandern führen, ist mittlerweile gut erforscht. Generell: wer auf grüne Flächen schaut, entspannt sich - und wird ruhig. Auch schmale Pfade werden als schön und beglückend erlebt. Der Mensch liebt die Abwechslung - und das Geheimnisvolle in der Natur. Gerade Blicke auf Seen, Bäche und Flüsse wecken Begeisterung in uns. Denn mit Wasser, so die Vermutung, verbindet man Urgewalt. Die Seele des Menschen ist nah am Wasser gebaut. Und in der Natur. Und wer sich nach der nächsten Wanderung nicht nur glücklich, sondern auch etwas schlauer fühlt, liegt hier durchaus richtig. Denn: regelmäßiges Wandern regt die Gehirntätigkeit an und erhöht die Verzweigungs- und Erneuerungsrate von Hirnnervenzellen. Nicht umsonst philosophierten schon antike Philosophen am Liebsten beim Gehen. Aber auch ohne „Schlauheitseffekt“: Wandern macht einfach Spaß... Quelle: Wanderforschung, Die Zeit Fotos: GSI Outdoors (Titel), Schöffel Text: Helmut Wolf Frisch gebackenes Brot. Duftend, flaumig und mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen versehen. Qualitätsvolles Brot ist heute weit mehr als bloßes Grundnahrungsmittel... „Liebe ist genauso notwendig wie Brot.“ Honore de Balzac Es gibt nichts feineres, als den Genuss von frischem Brot. Wer einmal den Geschmack handgefertigten Brotes mit all seinen Sinnen „erlebt“ hat, wird dies bestätigen können: „Knusprig, würzig, luftig...“ Für die Umschreibung von hochwertigem Brot fehlen einem oft die Worte. Nicht ohne Grund. Die Vielfalt an Formen, Rezepturen und Aromen, die sich in einer Scheibe Brot verdichten, sind oft so vielseitig, dass es schwer ist, das Genusserlebnis in einem Satz zusammenzufassen. Die Vielfalt heimischer Brotsorten begründet sich vor allem mit der Getreidevielfalt in unseren Breiten: Österreich und Deutschland gelten als jene Länder, in denen die weltweit meisten Brotsorten gebacken werden. Durch das anwachsende Gesundheitsbewusstsein, suchen zudem immer mehr Menschen gezielt nach hochwertigen, „gesunden“ Brotsorten und Vollkornprodukten. Überdies legt man (wieder) Wert auf handwerkliche Herstellung und Brot nach alten Rezepturen. Auch seltene Getreidesorten, wie Kamut, Dinkel, Roggen, Pharaonenkorn, Hirse, Amaranth und Hafer, werden zur Brotproduktion herangezogen und sorgen für Abwechslung und Vielfalt. Ist Brot wirklich gesund? Durchaus. Im Brot stecken eine Reihe wichtiger Inhaltsstoffe: je nach Sorte liefern Brote Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kupfer, Mangan, Zink und Kalium, sowie pflanzliches Eiweiß und essenzielle B-Vitamine, die zu einem normalen Ablauf wichtiger Körperfunktionen beitragen. Zudem sind Vollkornprodukte, neben Obst und Gemüse, die wichtigsten Ballaststofflieferanten. Sie regulieren die Darmtätigkeit, sättigen besser und fördern die Verdauung. Die Brotgetreideart Dinkel beispielsweise, gilt als äußerst verträglich und hat eine harmonisierende Wirkung auf unseren Körper - insbesondere auf die Verdauung. Studien zufolge fördert Dinkel, dank einer Reihe von Nähr- und Mineralstoffen, sogar die Denkleistung und stärkt die Konzentration. In erster Linie ist es aber der wunderbar-aromatische Geschmack, der das Dinkel-Brot so beliebt macht. Ob Dinkelbrot, Vollkornbrot oder rustikaler Bauernlaib - am Ende überzeugt jedes gute Brot durch sein besonderes Geschmackserlebnis. Und das jeden Tag aufs Neue... Web-Tipp: www.brotistgesund.at Der Artikel ist auch bei Media Planet erschienen Titel-Foto: slowdowncookmore.com Text: Helmut Wolf Richtige Ernährung? Von Veganismus über „Essen wie in der Steinzeit“ bis zu Produkten „frei von...“. Ernährungswissenschaftler Jürgen König über moderne Esskonzepte und was sie über unsere Gesellschaft sagen... Essen wie in der Steinzeit? Nur mehr pflanzliche Produkte oder doch lieber „frei von Gluten und Laktose“? In Supermärkten und Medien sind sie kaum übersehbar: Trends, die alle ein gemeinsames Thema haben: die vermeintlich „richtige Ernährung“. Neben klassischen Essgewohnheiten oder diversen Diät-Konzepten, entstehen immer mehr Ernährungsmodelle, die weit mehr als nur das Körpergewicht berücksichtigen. Neben körperlicher Gesundheit, geht es auch um Umweltbewusstsein - sowie moralische und soziale Aspekte. Im nachfolgenden Interview erläutert Jürgen König, Vorstand des ernährungswissenschaftlichen Departments der Universität Wien, seine Meinung und Expertise zu aktuellen Essens-Trends innerhalb unserer Gesellschaft. Herr Professor König, warum folgen derzeit so viele Menschen verschiedenen Ernährungsideologien? Die Frage ist schwer zu beantworten. Tatsache ist, dass wir uns in einer „Wellness-Welle“ befinden. Das heißt: die Menschen streben nach möglichst großem Wohlbefinden. Wobei Wohlbefinden von jedem unterschiedlich definiert wird. Dazu kommt eine gewisse Orientierungslosigkeit, in einer immer stärker säkularisierten Welt. Waren es früher religiöse und kulturelle Gebote, die unseren Essalltag bestimmten, so verlieren wir diese Orientierungspunkte zunehmend. Dies hat zur Folge, dass man - teilweise ein wenig hilflos - nach neuen Orientierungen sucht. Ernährungstrends sind also auch Zeichen nach Orientierung im Alltag. Hinzu kommt in gewissem Maße auch das Fehlen von Gruppenzugehörigkeit, insbesondere in unserer stärker globalisierten Welt. Sich durch Ernährung mit einer bestimmten Gruppe bzw. Community zu identifizieren, ist sicherlich ebenfalls ein Grund Ernährungstrends zu folgen. Sind Trends in der Ernährung eine moderne Erscheinung? Manche Ernährungstrends sind gar nicht so neu. Es gab etwa in den 1920er Jahren ebenfalls eine Abkehr von der damals stark mechanistisch, naturwissenschaftlich geprägten Gesellschaft. In dieser Zeit entwickelten sich viele vegetarische Ernährungsformen, die theologisch-philosophischen Ursprungs waren: Rohkost, vitalstoffreiche Nahrung - im engeren Sinne des Wortes -, und Vegetarismus, sowohl als Lebensform als auch als Krankenkost, „boomten“ bereits damals. Diese Entwicklungen gelten noch heute als Vorbilder für bestehende Ernährungstrends. Stehen hinter diesen Ernährungstrends wissenschaftliche Erkenntnisse? Wissenschaftliche Erkenntnisse im strengen Sinne, stehen hinter den wenigsten Ernährungstrends. Eher im Gegenteil: neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die bisherigen Vorstellungen widersprechen, führen eher zu größerer Verunsicherung - und Ratlosigkeit. Dadurch verstärken sie Ernährungstrends, beispielsweise bei Diskussionen rund um Zucker, Fett, Fleisch, Obst und Gemüse und deren vermeintlichen oder echten Beitrag zur Förderung von Gesundheit oder Krankheit. „Frei von Laktose oder Gluten“. Sind diese Lebensmittel wirklich bekömmlicher? Das ist ein Mythos. Leider glauben viele Menschen, dass ein Produkt „frei von Laktose und Gluten“ per se gesünder wäre. Untersuchungen zeigen, dass das nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Die Nährstoffzusammensetzung von glutenfreien Produkten kann durchaus ungünstiger sein, als das vergleichbare glutenhaltige Produkt. Dennoch: mit dem Begriff „glutenfrei“ wird automatisch "gesünder" assoziiert. Produkte, die als laktosefrei ausgelobt werden sind häufig Produkte, die ohnehin laktosefrei wären, zum Beispiel Hartkäse. Der Konsument kann dabei getäuscht werden. Zudem entsteht der Anschein, dass es eine steigende Zahl von Nahrungsmittelunverträglichkeiten gäbe. Hierdurch steigt wiederum die Wahrscheinlichkeit einer (falschen) Selbsteinschätzung. Manchmal gehört es einfach „zum guten Ton“ und zur Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe, an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zu leiden. „Frei von künstlichen Zusatzstoffen, wie Geschmacks-verstärkern oder Farbstoffen“: Wie gefährlich sind industrielle Zusatzstoffe? Sind einige davon wirklich krebserregend? Kein Zusatzstoff ist krebserregend, da alle Zusatzstoffe vor und nach ihrer Zulassung in regelmäßigen Abständen auf ihre Sicherheit überprüft werden. Kein Zusatzstoff ist also gefährlich, auch nicht bei überdurchschnittlichem Konsum. Die Frage nach ihrer Notwendigkeit ist schwerer zu beantworten... Ist eine vegane Ernährungsweise für alle Bevölkerungsgruppen zu empfehlen? Grundsätzlich ist eine vegane Ernährung per se keine ungesunde Ernährung. Allerdings erfordert vegane Ernährung sehr viel besseres Wissen über unsere Lebensmittel, ihre Herkunft, Herstellung und Zusammenstellung. Ob dieses „bessere Wissen“ von allen Bevölkerungsgruppen erwartet werden kann, sei dahingestellt. Es werden sich aber nur wenige Gruppen so intensiv mit ihrer Ernährung auseinandersetzen wollen... Macht es einen großen ökologischen Unterschied, sich nur von pflanzlichen Produkten zu ernähren? Ob es einen großen ökologischen Unterschied macht, vor allem, wenn sich eine deutlich größere Zahl von Menschen vegan ernähren würde, kann derzeit nicht beantwortet werden. Es ist jedenfalls auch zu berücksichtigen, dass nicht alle landwirtschaftlichen Flächen ohne weiteres für den Anbau pflanzlicher Lebensmitteln für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Eine Almwirtschaft etwa, wäre mit ausschließlich pflanzlichen Lebensmitteln nicht denkbar. Warum werden Veganer oft als die „besseren Menschen" bezeichnet? Veganer bezeichnen sich in der Regel - durchaus aus einer gewissen Überheblichkeit heraus - selbst als die besseren Menschen. Worin ihre moralische Überlegenheit allerdings genau liegt, ist für mich jedenfalls schwer nachvollziehbar. Dennoch ist klar: eine artgerechte, ethisch einwandfreie und ökologisch vertretbare Produktion von tierischen - letztlich aber auch von pflanzlichen – Lebensmitteln, ist bei dem derzeit allgemein akzeptierten Niveau unserer Lebensmittelpreise langfristig nicht machbar. „Essen wie in der Steinzeit“ (Paleo Food) als artgerechte Ernährung für den Menschen? Kann man tatsächlich sagen, wie sich Menschen in der Altsteinzeit ernährt haben? Und: wie viele von diesen Produkten, die es damals gab, sind heute noch in der Form erhältlich? Kaum jemand kann den Alltag des Altsteinzeitmenschen in allen Details rekonstruieren. Archäologische Funde sind immer nur Schnappschüsse eines langen Zeitraums. Die Altsteinzeit erstreckt sich immerhin über mehrere 100.000 Jahre. Zudem war das Leben in dieser Zeit durch ständigen Mangel an Nahrung geprägt, sowohl Mangel an Energie, als auch Mangel an Nährstoffen. Mit der Konsequenz, dass auch die Lebenserwartung von diesen Mängeln stark eingeschränkt war. Keines der damals vorkommenden Lebensmittel gibt es heute noch auch nur annähernd in der gleichen Form. Insofern ist eine „echte Steinzeiternährung“ ohnehin nicht realisierbar. Ernährungstrend „Low Carb“. Kohlenhydrate werden in dieser Ernährungsform stark gemieden, der Fokus liegt auf eiweißreichen Produkten. Sind Kohlenhydrate wirklich „Dickmacher“? Kohlenhydrate sind, genauso wie alle anderen Lebensmittel und Lebensmittelbestandteile, weder gut noch böse. Der Hinweis auf „gut“ und „böse“ ist auch immer eine Frage der Menge. Kohlenhydrate sind keine Dickmacher, wenn sie nicht in einer Menge konsumiert werden, die den Verbrauch übersteigt. Warum werden Kohlenhydrate in Ernährungsempfehlungen in großen Ausmaß empfohlen? Dies ist in erster Linie dadurch begründet, dass alle Studien ergeben haben, dass mit den drei Empfehlungen zu den energieliefernden Nährstoffen - Fette, Eiweiß, Kohlenhydrate - eine gesundheitlich günstige Lebensmittelauswahl erreicht werden kann, die alle anderen Nährstoffe in ausreichender und ausgewogener Menge liefert. Was könnten Nachteile einer Low Carb-Ernährung sein? Und in welchen Fällen ist diese Ernährungsform dennoch angebracht? Nachteile einer Low Carb-Ernährung sind im Wesentlichen: die geringen Zufuhren an Obst und Gemüse, und die hohe Zufuhr an Eiweiß. Wobei letztere wiederum alleine keine ungünstigen Wirkungen hat, aber die typischerweise verzehrten Lebensmittel bei einer Low Carb-Diät - insbesondere Fleisch -, zu einer ungünstigen Zufuhr an anderen Lebensmittelbestandteilen, also gesättigte Fettsäuren und Cholesterin, führen kann. Man kann sagen: nur in Extremfällen, also beim leistungsorientierten Muskelaufbau, ist eine Low Carb-Diät unter entsprechenden Bedingungen für einen relativ kurzen Zeitraum hilfreich. Vielen Dank für das interessante Gespräch! Fotos: shutterstock.com & currytrail.in (Titel), themodernproper.com, simonarizzophotography.com, jetandinidigo.com, snixykitchen.com Interview: Sarah Langoth ...ein Aufenthalt in der Natur Stress abbaut? In Finnland verschreiben Mediziner eine „Mindestdosis Natur“ pro Monat, in Südkorea eröffnen immer mehr „Heilwälder“... Nähe zu Grünlagen führt zu positiven Gesundheitseffekten. Weltweit leiden Menschen unter Übergewicht, Depression und Kurzsichtigkeit. Unter jene Gesundheitsproblemen, die auch darauf zurückzuführen sind, weil die Menschen zu viel Zeit „drinnen“ verbringen. Interessante Studien liefern den Beweis, dass selbst die Nähe zu Grünlagen zu positiven Gesundheitseffekten führt. Menschen, die in der Nähe von Grünanlagen wohnen, klagen weniger über psychischen Stress. Dies hat eine Studie der englischen Universität Exeter ergeben. Dabei wurden Daten zur psychischen Gesundheit von 10.000 Stadtbewohnern im Zeitraum von 18 Jahren ausgewertet. Angenehme Reize wie Bäume, fließendes Wasser oder Berge wahrzunehmen, verlangen kein „gewolltes Bemühen“. Ganz im Gegensatz zu Büroarbeit und Stadtleben, wo ein hohes Maß an „selektiver Aufmerksamkeit“ gefordert wird. Die Natur verlangt nicht Ablenkung zu vermeiden, eine „natürliche“ Umgebung erlaubt es dem Gehirn die Aktivität „herunterzufahren“. In weiterer Folge kann das Gehirn seine Fähigkeit zur selektiven Aufmerksamkeit regenerieren - wir fühlen ins zufrieden und glücklich... Weniger Stress durch Grün in der Stadt? Darauf lässt die oben genannte Studie aus England schließen. Auch wenn man Faktoren herausrechnet, die ebenfalls die Gesundheit beeinflussen: beispielsweise Einkommen, Bildung und Beschäftigung. Eine Studie aus Holland aus dem Jahr 2009 kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Dabei haben niederländische Forscher herausgefunden, dass 15 Krankheiten - unter anderem Depression, Angst, Herzleiden, Diabetes, Asthma und Migräne - bei Menschen seltener vorkommen, die höchstens einen Kilometer von einer Grünanlage entfernt wohnen. Nähe zur Natur gleicht soziale Unterschiede aus. Grünes reduziert Stress auf vielfältige Weise: wer Bäume und Wiesen vor seinem Fenster sehen kann, erholt sich im Krankenhaus schneller, erbringt in der Schule bessere Leistungen - und ist sogar weniger gewalttätig, wie eine Untersuchung aus Toronto ergeben hat. Sogar in Stadtvierteln, wo Gewalt zum Alltag gehört, kann eine kleine Dosis Natur Menschen beruhigen und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Laut Richard Mitchell, Arzt an der Universität Glasgow, kann sich ein Leben am Park so positiv auswirken, wie ein um 18.500 Euro höheres Jahreseinkommen. Man kann sagen: die Nähe zur Natur gleicht soziale Unterschiede aus. Finnische Mediziner verschreiben 5 Stunden Natur pro Monat. Die Förderung von Naturerlebnissen gehört deshalb in einigen Ländern bereits zum Teil der Gesundheitspolitik. Beispielsweise in Finnland, wo Mediziner zur Vorbeugung gegen Depression und Trübsinn, eine Mindestdosis Natur von fünf Stunden pro Monat - verteilt auf mehrere Tage pro Woche - „verschreiben“. „Ein 40- bis 50-minütiger Spaziergang reicht schon aus, damit man sich wohler fühlt“, sagt Kalevi Korpela, Professor an der Universität von Tampere.
„Hocken sie sich hin und berühren sie eine Pflanze“, steht auf den Schildern der finnischen „Kraftwanderwege“, die der Wissenschaftler Kalevi Korpela mitentwickelt hat. Diese Spaziergänge durch die Natur Finnlands, sollen zur Achtsamkeit und zum Nachdenken anregen. Auch in Südkorea gibt es bereits rund 40 anerkannte „Heilwälder“. Dort bringt eine „Glückseisenbahn“ Kinder, die gemobbt werden, für zwei Tage zum Zelten in den Wald. Bei Waldwanderungen werden bis zu 16 % Stresshormone abgebaut. Natur kann auch die Kreativität bis zu 50 % steigern. „Raus in die Natur“. Eine Behandlung, die keine Nebenwirkungen hat, leicht erhältlich ist, gesund ist und überdies nichts kostet: sie heißt - „Natur“. Also: raus gehen und - statt auf Handydisplay oder Bildschirm - Blumen, Wiesen und Wälder betrachten... das baut in jedem Fall auf. Web-Tipp: „Wildnis braucht das Hirn“ Quelle: National Geographic Text: Helmut Wolf Wolf ...es gerade bei kalten Temperaturen gilt Auge und Haut zu schützen? Vor allem wenn die Wintersonne noch zusätzlich von Schnee und Eis reflektiert wird. Gesundheits-Tipps!
Kälte, Wind und Wintersonne machen es unseren Augen zusätzlich schwer und sorgen für einen vermehrten Tränenfluss. Umso wichtiger ist es, seine Augen auch im Winter mit einer qualitätsvollen Sonnenbrille zu schützen. Diese wehrt vor allem den kalten Wind ab und bietet damit einen Schutz für die Augen. Besonders bei Schnee und gleichzeitig starker Sonneneinstrahlung besteht auch das Risiko einer sogenannten „Schneeblindheit“: diese kann die durch den Schnee stark erhöhte Lichtreflexion Netzhaut ausbleichen. Dadurch wird die Umstellung der Augen von hell auf dunkel erschwert - und die Sehkraft gemindert. Pro 1.000 Höhenmeter: 20 % mehr UV-Strahlen. Vor allem im Gebirge ist im Winter eine hochwertige Sonnenbrille mit ausreichendem UV-Schutz ein Muss. In höheren Lagen ist die ultraviolette Sonnenstrahlung um ein Vielfaches höher. Denn Schnee und Höhenlage im Gebirge intensivieren die Strahlung: pro 1.000 Höhenmeter erhöht sich die UVB-Strahlung um etwa 20 Prozent. Die Reflektion der Sonne durch Schnee kann die Einwirkung um bis zu 90 Prozent verstärken. Schmerzhafte Folgen der brillenlosen Tour sind Lidkrämpfe, Tränenfluss und gerötete Bindehäute. Im schlimmsten Fall kann die Hornhaut des Auges geschädigt werden. Hochwertige Brille erspart Blinzeln – und Falten ;-) Ein einfacher Tipp: Hände weg von billigen Sonnenbrillen! Sie bieten keinen ausreichenden Schutz bei Outdoor-Tätigkeiten im Winter. Vielmehr bewirken die dunklen Gläser das „Öffnen“ der Pupille. Dadurch gelangen die schädlichen UV-Strahlen erst recht ins Auge. Außerdem: wer ständig in die Sonne blinzelt, riskiert Falten. Eine Brille mit UV- Schutz-Gläsern schützt zudem auch vor „Krähenfüßen“, die durch häufiges Zusammenkneifen der Augen entstehen. Eine gute Sonnenbrille, die gegen Falten schützt? Besser geht’s ja nicht mehr... Web-Tipp: Deutsches Grünes Kreuz Foto: adidas Sport eyewear Quellen: Bergnews, WKO Text: Helmut Wolf „Rohkost - mehr als nur Ernährungsform? Essay von Food-Bloggerin Andrea Haberl über positive Effekte und Herausforderungen im Alltag einer „Rohköstlerin". „Durch Essen zu einem nachhaltigeren Lebensweg. „Rohkost ist mehr als nur eine Ernährungsform. Das wird jeder, der diese eine Zeitlang genossen hat, bestätigen. Bei mir hat der Weg der Rohkost zu einem insgesamt nachhaltigeren Lebensweg geführt: zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit mir selbst - und meiner eigenen Persönlichkeit. Dadurch haben sich viele Veränderungen in meinem Leben und Alltag ergeben. Viele der positiven und negativen Gefühle stehen in direktem Widerspruch. Das ist mir bewusst. Es ist einfach die Beschreibung vieler Gefühle, die in mir sind und die sich teilweise auch wochen- und tageweise stark voneinander unterscheiden. Dieser Artikel hier hat beim Schreiben mehr Fragen als Antworten aufgeworfen. Also eine Menge neue Denkanstöße aufgeworfen - auch für mich! Was erlebe ich als positiv? Da gibt es einige positive Effekte. Die wichtigsten: ich bin nicht mehr krank. Ich fühle mich topfit. Ich schlafe besser. Ich beschäftige mich mehr mit mir selbst und habe dadurch mehr zu mir gefunden und kann besser zu mir stehen. Ich fühle mich auch „sauberer“, leichter, irgendwie reiner. Und: ich bin sensibler und feinfühliger. „Rohköstler", Zugehörigkeit, Entscheidung. Was erlebe ich als negativ? Ich schließe mich von vielen Dingen selbst aus, fühle mich dann unangenehm „außen vor“. Und: ich setze mich selbst unter Druck. Ich möchte mich zugehörig fühlen und weiß manchmal nicht mehr, wo ich dazugehören will oder soll? Ich habe keine anderen „Rohköstler“ in meiner direkten Umgebung und auch wenn ich liebe Menschen um mich habe, die mir zuhören, können sie nicht verstehen, wie ich mich manchmal fühle. Vor allem, weil ich selbst die Entscheidung getroffen habe. Manchmal nervt es diejenige zu sein, die ein schlechtes Gewissen hat, wenn sie ihre Trinkflasche mal vergessen hat und sich dann nicht überwinden kann eine Plastikflasche zu kaufen. Oder es dann doch tut - und sich schlecht dabei fühlt. Oder die eigenen Grundsätze einfach mal einen Augenblick vergessen hat. Nicht dogmatisch werden will…, aber nicht mehr so locker und unbeschwert mit vielen Themen umgehen kann. Ich mache Dinge, die ich nicht möchte…ich will nicht diejenige mit dem Zeigefinger sein. Ich bin jemand, der Angst davor hat, dass die anderen denken könnten, ich fühle mich moralisch überlegen und die sich deshalb oft gegen ihr eigenes Bauchgefühl entscheide. Frage: Ist man zwangsläufig kompromisslos und egoistisch, wenn man immer auf sein Bauchgefühl hört? Oder: ist man dann so mit sich im reinen, dass es nicht mehr so ist? Es fühlt sich für mich manchmal so an, als hätte ich eine Tür geöffnet die ich nie wieder schließen kann – Ernährung hin oder her. Luxusprobleme? Aus der Vogelperspektive betrachtet, wird mir oft klar, dass das alles Luxusprobleme sind. Alleine die Tatsache, welche unendlichen Wahlmöglichkeiten ich habe. Ich bin weder in einem Kriegsgebiet, ich bin behütet aufgewachsen. Es sind dennoch meine Erfahrungen, in meiner Welt, aus der ich nicht raus kann – und die mich beschäftigt. Persönliches Fazit: allem negativen Aspekten zum Trotz, würde ich mich immer wieder für den gleichen Weg zur Rohkost entscheiden. Es macht mich glücklich, mich so zu ernähren und meinem Körper, meiner Meinung nach, das Beste zu geben. Die Ernährung war bei mir wahrscheinlich einfach der erste Auslöser für diese Veränderungen in mir…
Ich habe das Gefühl für mich das Richtige zu tun, versuche immer auf mich zu hören. Mich nicht so stark von außen beeinflussen zu lassen, sondern auf meine innere Stimme zu hören. Egal, ob Ernährung, Tagesplanung - oder auch bei Entscheidungen für das Leben...“ Web-Tipp: www.roh-balance.at Illustrationen: ycntalentagency.com, felicitasala.blogspot.com.au Text: Andrea Haberl |
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