Seeadler, Uferschwalben, Wildkarpfen... Wie gut Energiegewinnung im Einklang mit Natur gelingen kann, zeigt einer der größten Flüsse Niederösterreichs: die Traisen. Filmemacher Gerhard Pock beobachtet und dokumentiert dieses „Renaturierungs-Schauspiel“ seit Jahren... „Man muss die Natur einfach tun lassen. Wenn man ihr freien Lauf lässt, entsteht eine unglaubliche Vielfalt.“ Gerhard Pock, 59, zeigt sich begeistert über die gestalterische Kraft der Natur. Seit Jahren ist der Naturfilmemacher in den Aulandschaften rund um die „Traisen“ unterwegs - einem Nebenfluss der Donau im Süden Niederösterreichs. Dort wurde vor rund 5 Jahren, unterhalb des Donaukraftwerks Altenwörth, Österreichs größtes Renaturierungsprojektin Gang gebracht: „LIFE+ Traisen“. Mit großem Erfolg, wie die lebendig aufblühenden Fauna und Flora beweist... „Es ist ein Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen geworden. Vorher war das ein pfeilgrades Flussbett“, erzählt Filmemacher Gerhard Pock über die „Rückverwandlung“ der Traisenmündung in eine junge, artenreiche Au. Pock hat bereits bei 23 „Universum“-TV-Naturdokus mitgewirkt. Für ihn bietet die Schönheit und Vielfalt dieser Naturlandschaft immer wieder besondere Film- und Foto-Motive. „Das ist wie Klein-Kanada...Wildnis pur“, umschreibt er die Atmosphäre der neuen Ufer und Lebensräume für die vielen neuen Tiere und Pflanzen. Und: Weil man nicht so einfach hinkommt, ist die junge Au in gewisser Weise auch geschützt. Viele Jahre wurden Überlegungen angestellt, wie der rund 10 km lange Traisenabschnitt flussabwärts nach dem Donaukraftwerk Altenwörth ökologisch verbessert werden könnte. Das Ziel des „LIFE+ Traisen“-Projekts war aber rasch klar: der neue Traisenfluss sollte eng mit der Au in Verbindung stehen sowie vielfältige Lebensräume bieten. Beides gelang. In nur wenigen Monaten überdeckte frischer Bewuchs die neuen Ufer. Traisen und Grundwasser füllten rasch die Gerinne und Tümpeln. Tiere siedelten sich an. Auf einer Fläche von 150 Hektar wurde ein für die Region typischer, neuer Lebensraum geschaffen. Dazu wurden 800.000 m³ Lehm und Sand sowie 1,9 Mio. m³ Kies innerhalb des Augebietes umgeschichtet, um Stillgewässer und Flachwassergebiete zu schaffen. Die Hauptkosten des mit 26 Millionen Euro beziffertenRenaturierungsprojekts trägt der Energiekonzern Verbund. „Uferschwalben, Seeadler, Schmetterlinge, Molche, Kröten, Wasserkäfer, Fischotter. Auch Kreuzenzian, Orchideenarten und vieles mehr - die Schönheit und Vielfalt ist einfach unglaublich“, schwärmt Natur-Fan Gerhard Pock von der neu aufblühenden Fauna und Flora rund um die Traisen. Als Vorsitzender eines Fischereivereins ist für ihn auch die Unterwasserwelt von besonderem Interesse. „Die Unterwasserwelt ist genau so wichtig für das Ökosystem“, unterstreicht Pock die Bedeutung der Artenvielfalt im Wasser. Umso mehr freut es ihn zu sehen, wie sich beispielsweise der Wildkarpfen in der Traisen wohlfühlt und verbreitet. Auch das Totholz im Fluss sei, so Pock, ein Garant für stetig neues Leben im Wasser. Gibt es ein Rezept für ein gutes Zusammenleben zwischen Mensch und Natur? „Alle müssen ein wenig nachgeben, dann funktioniert das Zusammenleben“, ist Filmemacher Gerhard Pock überzeugt. Ob Jäger oder Naturschützer, ob Städter oder Landbewohner, ob Unternehmer oder Arbeiter. Wie gut der Einklang mit der Natur funktionieren kann, zeigt gerade die Energiegewinnung der Wasserkraftwerke. Dort bilden Fischwanderhilfen eine wichtige „Brücke“ für die „wanderfreudigen“ Fische am Weg zu ihren Laichplätzen. „So wie ein neuer Wasserverlauf, suchen auch die Tiere neue Wege und nehmen Veränderungen rasch an“, weiß Naturliebhaber Gerhard Pock. „Alles was Sinn macht, da bin ich gerne dabei“, sagt Gerhard Pock freimütig. Dass er dabei auch seit vielen Jahren Naturfilm-Dokus über Revitalisierungsmaßnahmen wie das LIFE+ Traisen-Projekt gestaltet, versteht sich da von selbst. „Natur filmen ist für mich keine Arbeit, das ist eine Berufung“, umschreibt er seine Leidenschaft für das Filmen - über und unter Wasser. Man kann durchaus sagen: Wenn die Welt mehr solcher Menschen hätte, bräuchten wir uns über die Zukunft keine Sorgen mehr zu machen... Video-Tipp:
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Grünstrom für Vidi-Wall. Regenwasser für Rasenflächen... Die neue Generali-Arena des österreichischen Rekordmeisters FK Austria Wien gilt als nachhaltigstes Stadion Österreichs. Verbund hat dabei die größte PV-Anlage eines heimischen Fußballklubs installiert... „Sport und Nachhaltigkeit gehören zusammen“, betont Johann Sereinig, stv. Vorstands-vorsitzender von Verbund (Foto unten - 2. v. links). Der Energie-Experte Sereinig spricht damit aus, was wahrscheinlich nur wenige Menschen am ersten Blick bedenken: Sport - und hier vor allem Fußball - verfügt über eine enorme Breitenwirkung in unserer Gesellschaft. Quer über den Globus, quer durch alle sozialen und kulturellen Schichten, begeistert und „verbindet“ Fußball Menschen. Werte wie das Miteinander des Teamgeists, Fair Play oder die kreative, sportliche Spieltechnik, zählen für Millionen von Fußball-Fans als Vorbild einer positiven Lebenskultur. Ist Fußball vielleicht doch mehr als „nur ein Spiel...“? „Der Respekt vor der Umwelt und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, sind klar definierte Ziele“, betont Markus Kraetschmer, Vorstand beim FK Austria Wien (Foto - 2. von rechts). Da ist es nur ein weiterer, logischer Schritt gewesen, beim Umbau der neuen „Heimstätte“ besonders auf nachhaltige Aspekte Wert zu legen. Nach einer zweijährigen Umbauphase und einer Investitionssumme von 42 Millionen Euro, zeigt sich Kraetschmer nunmehr stolz auf die neue Generali-Arena. Besonders groß ist die Freude über die größte Photovoltaikanlage eines österreichischen Fußballklubs: dabei wurde - in Kooperation mit dem langjährigen Partner Verbund - am Dach der Nordtribüne eine Photovoltaikanlage auf einer Fläche von 1.640 m2 installiert. Mit einer Leistung von 280 kWp kann die Austria damit 300.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen – und sich damit zum Großteil aus erneuerbarer Energie versorgen. Regenwasser für Rasenflächen. Auch am Tribünendach der naheliegenden Austria-Akademie wurde eine Photovoltaikanlage auf 354 m2 installiert. Beide PV-Anlagen - auf der Nordtribüne und der Akademie - verfügen somit über eine Gesamtleistung von 340 kWp. Mit dieser geballten Sonnenenergie können in Zukunft viele Bereiche des Stadions ausschließlich mit selbst erzeugten Strom versorgt werden: vom laufenden Büro- und Akademiebetrieb, bis hin zur Rasenheizung und der Vidi-Wall. Energieeffizienz zeigt der österreichische Fußball-Rekordmeister zukünftig auch bei der Pflege der Rasenflächen: so werden rund um die Generali-Arena Niederschlagsgewässer erfasst, in einer Zisterne gespeichert und gezielt für die Bewässerung der Rasenflächen genutzt. „Violett ist mehr“. So lautet das Nachhaltigkeitsprogramm des FK-Austria Wien. Seit vielen Jahren widmet sich der Klub - als erster österreichischer Fußballverein 2015 auch in Form eines Nachhaltigkeitsberichts - intensiv den Themen: soziale, ökologische und gesellschaftspolitische Verantwortung. Gemeinsam mit Partnern, Spielern und Mitarbeitern versucht man neben sportlichen Aspekten „die Strahlkraft des Klubs“ auch für nachhaltige Wirksamkeit innerhalb der Gesellschaft zu nutzen: dabei reicht das Spektrum vom Engagement bei Sozialprojekten wie „Lernen macht Schule“ der Caritas oder den „Special Violets“ für Sportler mit Beeinträchtigungen, bis hin zu umweltfreundlicher Mobilität und besonderen Recycling-Maßnahmen. Leuchtturmprojekt der Nachhaltigkeit. Die Generali-Arena soll den „Wiener Veilchen“ nicht nur ein besonders modernes Stadion und „neues Zuhause“ sein, sondern auch „ein Leuchtturmprojekt der Nachhaltigkeit“, betont FK Austria-Vorstand Markus Kraetschmer. Übrigens: sogar der Verschnitt des „violette Kunstrasens“ am Rande des Spielfelds, wird zu neuen Design- und Mode-Produkten verarbeitet. Der Erlös kommt sozialen Projekten zugute. Hier zeigt sich wieder einmal: Nachhaltigkeit, das sind die oft nur scheinbar kleinen Dinge und Handlungen - umso größer und nachhaltiger sind deren (Vorbild-)Wirkung... Web-Tipps: www.arenapower.at www.fk-austria.at www.verbund.at Fotos: Verbund / Redtenbacher, Helmut Wolf Text: Helmut Wolf Erneuerbare Energie ist die Zukunft. Besser für die Welt. Unerlässlich für die Zukunft. „Grüne Quellen“ wie Wind und Sonne liefern aber nur unbeständig Energie. Hier braucht es vor allem: flexible Speichermöglichkeiten, betont Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber. Nur mehr Energie aus Wasser-, Wind- und Sonnenkraft? Grüne Energie, die umweltschonend und unendlich erneuerbar den ansteigenden Energiebedarf auf unseren Planeten abdeckt? Eine Vision, klar. Aber eine, die uns im Sinne des (Über-)Lebens und nachfolgender Generationen nie aus den Augen geraten darf. In Österreich ist diese Vision schon einer gewissen Realität gewichen. Als einzige Energieform wird Strom in Österreich schon heute zu drei Vierteln aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen. Strom gilt als „intelligente Lösung“ für eine CO2-freie Energiezukunft. Das betrifft den Paradigmenwechsel in Richtung Elektrofahrzeugen ebenso, wie die Umstellung zu mehr Strom bei der Wärmegewinnung. Batteriespeicher für daheim! „Die Energiezukunft ist intelligent und erneuerbar. Das ist auch richtig so. Und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen“, betont Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. Denn: Grüner Strom sei auch der Antrieb für die klimafreundliche Wärme- und Mobilitätswende. Verbund versorgt bereits heute 450.000 Stromkunden in Österreich mit erneuerbarer Energie. Beim Ausbau der „Erneuerbaren“ brauche es aber, so Anzengruber, mehr Flexibilität beim Speichern. Wetterbedingt liefern Wind- und Sonne/PV-Anlage nur sehr ungleichmäßig Energie ins Netz. Um dieser volatilen (schwankenden) Energieerzeugung zu begegnen, braucht es zunehmend Speicherkapazitäten. Neben den Pumpspeichern, der derzeit einzigen großtechnischen Form der Stromspeicherung, kommen verstärkt neue, dezentrale Speichertechnologien zum Einsatz.. Für Daheim werden Batteriespeicher immer attraktiver... Die Photovoltaikanlage. Herzstück auf immer mehr Hausdächern. Neben Energie aus Wasserkraft, die den Hauptanteil der Erneuerbaren liefert, stammen bereits heute 15 Prozent des erneuerbaren Stroms in Österreich aus Wind und Photovoltaik (PV). Jährlich werden etwa 8.000 PV-Anlagen österreichweit installiert. Tendenz steigend. Sinkende Kosten für PV-Anlagen und moderne Speichersysteme machen die Anschaffung eines eigenen Speichers für Konsumenten immer attraktiver. Speziell Batteriespeicher eignen sich als optimale Kurzspeicher für den Haushalt, „weil sie sich sehr schnell be- und entladen lassen und reversibel sind“, sagt Martin Wagner von Verbund Solutions. Zudem erhöht sich der „Eigennutzungs-grad“ enorm „Die Batterie speichert die Energie aus der PV-Anlage am Tag, und gibt sie Abends wenn der Bedarf hoch ist wieder ab. Verfügbarkeit, Reversibilität und ein größtmöglicher Eigen-nutzungsanteil, das sind große Vorteile für die Menschen“, unterstreicht Wagner. Als Treiber der Entwicklung hin zu Batteriespeicher erweist sich auch der Trend zur E-Mobilität. Mit Batteriespeichersystemen, kann überschüssiger Strom aus der hauseigenen PV-Anlage ins E-Auto gespeist und für emissionsfreie Mobilität genutzt werden. Damit lässt sich der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom auf bis zu 80 % erhöhen. Für die Besitzer solcher Anlagen bedeutet dies, einen großen Schritt in Richtung intelligenter Energienutzung zu gehen. Auch im Bereich der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur erweisen sich Batteriespeicher als Lösung für die Ladeinfrastruktur der neuesten Generation: Die lokale Batterie speichert Strom für die Ladung von Elektrofahrzeugen und gleichzeitig können diese Batteriespeicher gebündelt Services für das Übertragungsnetz bereitstellen. Vor allem für die neueste Generation an Ultra-Schnelladestationen werden lokale Speicherlösungen immer wichtiger. Smart Living: selbst produzieren, speichern und intelligent nutzen. Die Vernetzung aller Geräte im Haushalt macht das intelligente Wohnen möglich. Wer mehr Sonnenstrom selbst verbraucht profitiert am meisten. Deshalb geht der Trend in die Richtung, den selbst erzeugten Sonnenstrom der PV-Anlage durch die Kombination von Batteriespeicher, Elektroauto und Smart Home einfach und effizient selbst zu nutzen – gleichzeitig werden das Haushaltsbudget und die Umwelt geschont. Das bedeutet: der Konsument der Zukunft ist nicht mehr nur „Verbraucher“, sondern vielmehr „Prosumer“ (Konsument + Produzent).
„Wir brauchen Flexibilität beim Speichern“, bringt es Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber (Titelfoto) auf den Punkt. „Ohne flexible Speicher gibt es keine Energiewende. Alle Potenziale, angefangen bei Pumpspeichern bis zu neuen dezentralen Speicherlösungen, müssen genützt werden“. Der (positive) Trend hin zu immer mehr erneuerbarer, aber volatiler Energiegewinnung aus Wasser-, und Wind- und Sonne, erfordert flexible Speicher- und innovative Stromsysteme - sowie ein Zusammenspiel aller Akteure und Lösungen: vom Energieversorger bis zum „Prosumer“, vom Smart Home-Kit bis zum Elektroauto. Denkbar ist auch die Nutzung digitaler Technologien, wie der „Blockchain“. Wie auch immer, zwei Erkenntnisse lassen sich schon heute ableiten: 1. Alles hängt mit allem zusammen. Und 2. Die Zukunft hat schon heute begonnen, gestalten wir sie aktiv mit! Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Verbund, Smatrics; Illustrationen: Verbund, Tom Mackinger Text: Helmut Wolf Straßenlaternen, Parkplätze, Abfallmanagement vernetzen und effizienter gestalten. Die Funktechnologie „NarrowBand IoT“ bildet das ideale Fundament für viele „Smart City“-Anwendungen. Analyse! Fünf „smarte“ Parkplätze. Direkt vor dem T-Mobile Shop der Zentrale des Mobilfunkbetreibers am Wiener Rennweg. Sensoren an der Bodenoberfläche erkennen darüberstehende Autos. In einer Tablet-App wird in Echtzeit angezeigt, ob und welche Parkplätze belegt oder frei sind. Auch wie lange ein Auto bereits dort steht ist abzulesen. Übertragen werden die Daten dabei mit einer besonders innovativen Funktechnologie: dem sogenannten „NarrowBand IoT“ (NB-IoT). Eine der vielversprechendsten Innovationen im Bereich der M2M-Kommunikation für das „Internet oft Things“ (IoT)... Das „Internet der Dinge“ ist keine Utopie mehr: Ob bei der smarten Parkraumverwaltung, beim Einsatz intelligenter Beleuchtung, bei E-Auto-Ladestationen oder der „vernetzten Müllabfuhr“: der Einsatz von M2M (Machine-2-Machine)-Kommunikation und Datenfunk ist heute schon vielerorts Praxis. Und: der Trend zum Internet der Dinge wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit zunehmen. Denn viele Smart City-Anwendungen stehen erst am Anfang ihrer Entwicklung. Die zunehmende Vernetzung von Applikationen und „physischen Objekten“, könnte sich - dank weitreichender Effizienzeffekte - als wichtigster Treiber für mehr Nachhaltigkeit in den Städten erweisen: von der Reduzierung des Energieverbrauchs, bis hin zu Müllvermeidung und unterschiedlichsten „Sharing“-Lösungen. Um die zunehmenden Datenmengen in geordnete und sichere Bahnen zu lenken, braucht es entsprechend Netzstrukturen. Die Funktechnologie NarrowBand IoT (NB-IoT) erweist sich dabei als besonders attraktiv und bietet eine Reihe von Vorteilen: Zum einen ist NB-IoT als sogenannte „Low Power Wide Area“ (LPWA)-Technologie angelegt, also mit niedrigem Energiebedarf sowie hoher Gebäudedurchdringung. Zum anderen erweist sich die erzielte Reichweite als besonders kostengünstige Lösung, gerade für das „schmalbandige“ Internet der Dinge: Wasserzähler, Parkplätze, Straßenlaternen – gerade wenn nur hin und wieder kleine Datenmengen verschickt werden, erweist sich das „NarrowBand“ als ideale IoT-Anwendung. St. Pölten mit IoT-Netz versorgt. IoT-Anwendungsfälle müssen meistens nur ein paar wenige Kilobyte übertragen, zum Beispiel 500 KB pro Monat“, sagt Rüdiger Köster, CTO von T-Mobile Austria. „Auf dem M2M- und IoT-Markt kann das bereits 70 bis 80 Prozent der Anforderungen abdecken. Deshalb ist NB-IoT für die Digitalisierung des Wirtschaftsstandortes Österreich sehr wichtig und wird auch den Weg für die Digitalisierung sowie für unsere 5G-Services bereiten“. T-Mobile ist in Österreich der erste Betreiber, der die Narrowband-IoT-Technologie kommerziell ausrollt. Die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten ist beispielsweise seit Herbst 2017 die erste österreichische Stadt, die mit dem Netz für das Internet der Dinge versorgt ist. Fazit: Wer von Smart City spricht, braucht zuallererst das „richtige“ Netz. Mit dem NarrowBand IoT wird jedenfalls eine gute Vorrausetzung geschaffen, um das „Internet der Dinge“ sicher, effizient - und vor allem ohne „Datenstau“ zu gestalten. Apropos weniger Staus: Wenn alles gut im Fluss ist, trägt das bekanntermaßen auch zu mehr Lebensqualität bei - Online und Offline. Ein besonders positiver Effekt... Web-Tipp: NarrowBand IoT Text: Helmut Wolf Messen, vergleichen – Strom sparen. Die „Eco-Home-Lösung“ von Verbund „verführt“ dem Nutzer zu Hause zu mehr Effizienz beim Energieverbrauch. Das kann nur gut sein – für die Welt. Ein Erfahrungsbericht. Was wäre, wenn Energieströme sichtbar wären? Wahrscheinlich würden wir alle mehr mehr Bewusstsein für Strom entwickeln – und Energie einsparen. Diese Gedanken kommen einen sehr rasch, wenn sich erstmals die stilisierten „Verbrauchssäulen“ am Computer-Bildschirm auftürmen. Vor allem am Wochenende „ragen“ diese Säulen des Stromverbrauchs besonders stark heraus: Waschmaschine, Backrohr, Wasserkocher.... Das sind die wahren Energiefresser unserer Zeit! Und auch wenn die gesamte Patchwork-Familie - 2 Erwachsene, 3 Teenager-Kinder – wieder einmal anwesend ist, fließt Energie in Strömen. Wohin? Genau: in Laptops, Tablets und Handys ;-) Und sofort stellt sich die Frage ein: Wie lassen sich die (digitalen) Lebensgewohnheiten Zuhause effizienter und energiesparender gestalten? Man wird ehrgeizig. Ohne Zweifel. Und es kreisen hinterfragende Gedanken im Kopf: Muss ich die zweite Lampe beim Arbeitsplatz wirklich aufdrehen? Ist es notwendig das Licht im Wohnzimmer brennen zu lassen, wenn sich gerade keiner dort aufhält? Oder: Die stimmungsvolle Lampe im Vorzimmer ist zwar nett, aber: muss das sein? Wer hätte das gedacht: durch visualisierte Darstellungen des Stromverbrauchs und vergleichende Tabellen (Tag/Wochen/ Monat/Jahr) am Computer oder der Smartphone-App, stellt sich innerhalb kürzester Zeit Sensibilität für Energieverbrauch und potentielle Einsparmöglichkeiten ein. Ja, es entwickelt sich sogar eine Art Jagdinstinkt: Wo sind sie, die Energiefresser – und wie kann ich sie „ausschalten“? Strommessen mit „Alexa“ & Co. Kann Strom-messen Spaß machen? Es kann, wenn es einfach, selbsterklärend und auch spielerisch aufbereitet ist. Das Energiemanagement-System „Eco-Home“ von Verbund bietet diesen einfachen Bedienungskomfort - mitsamt Fun-Faktor: vom bunt leuchtenden Strommess-Funkstecker, über den flexiblen Bewegungssensor bis hin zur intelligenten Sprach-steuerung „Alexa“. Hier wurde eine vielseitige Lösung für den (Strom-)Verbraucher entwickelt, um Energie messbar, transparent und effizient nutzbar zu machen. Vor allem geht es darum, jederzeit den Überblick auf den aktuellen Energieverbrauch und mögliche Korrekturen (mehr LED-Lampen!) zu gewährleisten. Und nicht nur einmal pro Jahr „die Überraschung“ bei der Stromabrechnung zu erleben. „Wohnzimmer-Gerätedschungel“ lässt Funkstecker aufleuchten. Nicht nur dem technisch versierten Hausbesitzer mit Photovoltaikanlage werden hier nachhaltige Lösungen zum Energiemanagement geboten. Auch dem Stadtbewohner in seiner Wohnung kommen die Eco Home-Features entgegen. Gerade wenn es um Energiesparpotentiale und komfortable Bedienbarkeit - via Smartphone oder Sprachsteuerung – geht- Ein Beispiel: seit der der Funkstecker den Energieverbrauch des „Wohnzimmer-Gerätedschungels“ (WLAN-Router, Fernseher, DVD-Player, Handy-Aufladestecker, Mediabox, Drucker...) bunt leuchtend sichtbar macht, achten plötzlich alle Familienmitglieder auf die Strommessung: „Warum leuchtet der Stecker plötzlich Grün auf?“, fragt die Teenager-Tochter. Die anschließende Diskussion über die vielen E-Geräte in der Wohnung im Stand-by-Modus könnte eine nachhaltige Wirkung bei den Pubertierenden bewirkt haben... „Herzstück“ der Eco-Home-Lösung ist die sogenannte „Zentraleinheit“. Diese wird mit dem LAN-Kabel an den WLAN-Router angeschlossen und bildet die Basis für alle Features: Zeitsteuerung bei den Funksteckern, Einbindung von Geräten, wie Bewegungssensor, Tür/Fenstersensor..., Anzeigen von Stromverbrauch/-einspeisung usw. Das „Strommessmodul“ wird von einem Techniker im Sicherungskasten eingebaut. Damit lässt sich der Stromverbrauch in „Echtzeit“ - am Computer oder via App am Tablet oder Smartphone - darstellen. „Alexa, ich gehe“. Die Eco Home-Komponenten lassen sich auch mit „Amazon Echo Dot“ - besser bekannt unter: „Alexa“ - steuern und kontrollieren. Was Anfangs etwas komisch anmutet, nämlich Anweisungen nicht einzutippen, sondern sprechend zu steuern, erweist sich bald als komfortabel und spaßig: Schon bald lässt man sich Kino-Neuigkeiten, Verkehrsrouten und Kochrezepte von Alex „empfehlen“ und erfreut sich am gewonnenen Bedienkomfort: Mit „Alexa, ich gehe“ – wird ein Befehl für mehrere Geräte eingeleitet. „Seit die Strommessgeräte bei uns eingezogen sind, brennen viel weniger Lichter in der Wohnung“, wird einem eines frühen Abends gesagt. Mit der lapidaren Zusatzbemerkung: „Warum war das eigentlich nicht schon vorher so?“. Eine durchaus berechtigte Feststellung - und elementare Frage: Ist es wirklich so, dass der Mensch immer sein Verhalten erst „vor Augen geführt“ bekommen muss, um es zu verändern? Beim Energieverbrauch, beim ökologischen Fußabdruck, beim Konsum? Wäre unsere Welt eine bessere, würden alle Menschen durch visualisierte Darstellungen „sehen“ was sie verbrauchen? In jedem Fall macht es Spaß zu messen, zu vergleichen - und Energie und Kosten einzusparen. Und das alleine ist schon ein „sichtbarer“ Gewinn für Mensch, Umwelt - und die Geldbörse! Web-Tipp: www.verbund.at/Eco-home Fotos: Amazon Echo Dot, Fibaro, Verbund Text: Helmut Wolf Digitalisierung. E-Mobilität. Grüne Energie. Der Wandel des Energiesektors ist im vollen Gange. Die Welt braucht viel mehr „saubere Energie“! Darüber waren sich alle Teilnehmer der „World Energy Outlook 2017“-Veranstaltung einig. „Der Energiesektor ist das Herz des Klimawandels“. Eine fast philosophisch anmutende Aussage von Fatih Birol. Doch was der türkische Wirtschaftswissenschaftler und Exekutivdirektor der „Internationalen Energie Agentur“ (IEA) hier beschreibt, trifft den Kern der derzeit hitzig diskutierten Maßnahmen zur Zukunft unseres Planeten: möchte man den dringend notwendigen Klima- und Umweltschutz maßgeblich vorantreiben, dann braucht es eine „nachhaltige Energiewende“. Ja, eine „Energie-Revolution“, so Birol, die von der globalen Politik und Wirtschaft getragen werden muss. Was es braucht, ist vor allem Mut, um den Ausbau erneuerbarer Energien rund um Globus auszuweiten, betont Fatah Birol (Foto rechts). Es braucht aber auch starke Gesetze und Willensstärke, um sich gegen Vorbehalte und „populistische Bremser“ durchzusetzen. „Wenn ich den Nein-Sagern und Zweiflern irgendwelche Aufmerksamkeit geschenkt hätte, würde ich heute noch in den österreichischen Alpen sitzen und jodeln", zitiert der österreichische Minister Wolfgang Brandstetter in seiner Laudatio zum „World Energy Outlook 2017“ in Wien den ehemaligen Gouverneur des US-Bundesstaats Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn. Alle wichtigen Entwicklungen der Geschichte, haben immer auch einen Zusammenhang mit Energie und Energieversorgung gehabt, ist der einhellige Tenor der hochkarätigen Experten beim „World Energy Outlook 2017“, die heuer auf Einladung von Verbund in Wien veranstaltet wurde. Gerade Österreich dokumentiert, wo gut Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen funktionieren kann. Der Weg zu einer Welt mit „sauberer Energie“ sei trotzdem noch ein weiter. Aber, so Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber (Foto Mitte): „Die Erzeugung erneuerbarer Energie ist der einzige Weg den wir gehen können, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen und die Zukunft nachkommender Generationen verantwortungsvoll zu gestalten“. Kalifornien als „Role-Modell“ für die „Erneuerbaren“. Möchte man ein gelungenes Beispiel zeigen, wie eine nachhaltige Klima- und Energiestrategie zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren kann, so ist ein Blick in den US-Staat Kalifornien ratsam: dort ist der Anteil erneuerbarer Energieträger innerhalb von acht Jahren von 12 % auf 29 % empor geschnellt. Bis 2030 soll der Anteil bei 50 % liegen. Industrie und Konzerne, wie Facebook, Google, Walmart & Co. nutzen so viel „Erneuerbare“ wie noch nie. Ebenso steigt die Popularität von Elektroautos rasant an. Mehr als 33.000 Menschen arbeiten beispielsweise bereits bei E-Fahrzeughersteller Tesla. „Die erneuerbaren Energien sind zum größten Jobmotor des Bundesstaates geworden“, freut sich David Hochschild (Foto, oben links), Commissioner der „California Energy Commission“. Trotz gegenteiliger, fossiler Politik des derzeitigen US-Präsidenten... „Make the skies blue again“. Was Kalifornien auf lokaler Ebene zeigt, beweist China als gesamter Staat: „Make the skies blue again“ nennt sich das Motto der chinesischen Regierung in Sachen erneuerbarer Energie. „China wird der weltweiten Energiepolitik ihren Stempel aufdrücken“, verspricht IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. So soll die verarbeitende Industrie innerhalb von zehn Jahren ihren CO2-Ausstoß um 40 Prozent reduzieren. Vier Städte, darunter Peking und Tianjin, sollen ab 2020 komplett „kohlefreie Zonen" werden. Ein Fünftel des Stroms in China wird schon heute aus regenerativen Quellen. Und auch beim Ausbau von Solar- und Windenergie steht China bereits an der Weltspitze. Impulse aus China, Innovationen aus Europa. „Was sich in China ändert, ändert auch die Welt“, sagt Fatih Birol im Hinblick auf deren massiven Ausbau erneuerbarer Energieträger. Davon zeigt sich auch Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber beeindruckt. Und fügt hinzu: „Viele Impulse kommen aus China. Als Europäer müssen wir uns fragen, welche Innnovationen zukünftig aus Europa kommen sollen? Hier brauchen wir klare Ziele“, unterstreicht Anzengruber - und weist auf einen wichtigen Aspekt in der Energiediskussion hin: „Es braucht mehr innovative Speichermöglichkeiten für die zukünftige erneuerbare Energiegeneration“. Gerade in der Speichertechnologie könnte Europa eine herausragende Rolle spielen. Was braucht es für eine nachhaltige Energiewelt? „Vor allem mehr strengere, globale Gesetze, aber auch doppelt soviel Energieeffizienz bis zum Jahr 2040“, zeigt sich Wirtschaftswissenschaftler Faith Birol überzeugt. „Die Zukunft ist in jedem Fall elektrisch“, so Birol: von der Elektromobilität bis hin zur Digitalisierung aller Lebens- und Industriebereiche. Wichtig sei sei es, ergänzt Wolfgang Anzengruber, am Weg zu einer nachhaltigen Energiewelt nie das große Ziel aus den Augen zu verlieren. Auch sollte man sich nicht von nationalen Perspektiven blenden lassen. Denn: am Ende geht es darum, unsere Städte und Landschaften auf der Welt leiser und sauberer zu machen. „Erneuerbare Energie für alle“, ruft IEA-Exekutivdirektor Faith Birol das Motto der Zukunft aus. Und auch wenn es dieses Ziel heute noch nicht erreicht ist, so ist der Energiewandel jedenfalls unaufhaltsam geworden. David Hochschild, Commissioner der „California Energy Commission“ erläutert dazu eine schöne, bildhafte Geschichte, die ihm beim Besuch im Sequoia-Nationalpark in Kalifornien bewusst wurde: auch der Mammutbaum „General Sherman“ war einst ein kleines Pflänzchen. Heute gilt der Baumriese als „größtes Lebewesen der Welt“ und ist seit rund 2.500 Jahre fest in der Erde verwurzelt... Web-Tipps: www.iea.org/weo www.verbund.com Fotos: Verbund Text: Helmut Wolf Zuhause Strom produzieren? Das Photovoltaik- und Speichersystem „Sun2Plug“ macht das so einfach wie noch nie. Dafür wurde Start-up-Gründer Christoph Grimmer (Foto links) bei der „Verbund Innovation Challenge 2017“ ausgezeichnet... Die besten Systeme sind einfach. Nach außen hin. Die Technologie läuft dezent im Hintergrund. Auch beim „Sun2Plug-System“ gilt dieses „Easy Use“-Prinzip. Der Ablauf des vom Grazer Start-up „E2T“ entwickelten Kleinkraftwerks, ist deshalb rasch erklärt: eine biegbare Photovoltaik-Matte speist einen bierkisten-großen Stromspeicher. Diesen Speicher schließt man an einer gewöhnliche Steckdose an. Das System speichert die Energie tagsüber, und gibt sie automatisch zu jenem Zeitpunkt ab, an dem sie benötigt wir. Also meistens am Abend. „Das System reicht, um ein Viertel des Energiebedarfs in einem Haushalt abzudecken“, erklärt Christoph Grimmer, CEO und Mitgründer von E2T. „Sun2Plug“ – ein „Plug&Play“-Speichersystem für jedermann (und jede Frau), das ohne besondere technische Vorkenntnisse zu benützen ist. Ob am Balkon, am Hausdach oder auf einer sonnenexponierten Wand: das Minisolarkraftwerk kann selbst bei geringer Fläche flexibel installiert werden. Der Stromspeicher erkennt in Echtzeit wie viel Strom gerade verbraucht wird, und speist diesen direkt über die Steckdose zurück. „Auf Basis dieser innovativen Technologie werden erstmals Stromspeicher für den Haushalt möglich - und das nur durch den Anschluss an eine gewöhnliche Steckdose“, freut sich der Techniker Christoph Grimmer. Gewinner der „Verbund Innovation Challenge 2017“! „Unsere Teams haben relevante Fragestellungen, echte „Needs“ identifiziert und die internationale Forschungs-Community zur Lösungsfindung aufgerufen,“ freut sich Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber (rechts im Bild) im Rahmen der „Energy2050“-Veranstaltung über die vielen, innovativen Projekte, die bei der „Verbund Innovation Challenge 2017“ eingereicht wurden. Über 50 Start-ups, Forschungsteams, Universitäts-instituten und KMUs, führten Vorgespräche mit den betreuenden Teams von Verbund. Als Sieger in der Kategorie „Optimierung von dezentralen Anlagen“ ging schließlich das Minikraftwerk des Grazer Start-ups E2T („Efficient Energy Technology“) hervor. Technologie für Haushalt. Gemeinsam mit seinen ehemaligen TU-Kollegen Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither, entwickelte Christoph Grimmer die Speichertechnologie für den Haushalt in 18 Monaten. Das besondere an dem System ist vor allem: die Messtechnologie. „Wir haben eine innovative Messtechnologie entwickelt, welche in der Lage ist, von einer Steckdose aus den Strombedarf eines Haushalts zu bestimmen“, erläutert Grimmer. Genau diese Energiemenge wird dann über die Steckdose eingespeist. Dies ist eine wirkliche Neuigkeit. Und so haben die drei Entrepreneure diese Messtechnologie bereits als EU-Patent angemeldet. Minikraftwerk für „Balkonien“. Immerhin zwei Kilo-wattstunden soll das Mini-Kraftwerk für „Balkonien“ bereits speichern können. Schon 2018 planen die Grazer Techniker ihre erste Serienproduktion mit 200 Stück. Dafür wollen sie das E2T-Team auch personaltechnisch aufrüsten. Ebenso ist eine zweite, etwas größere Generation des Sun2Plug-Speichers in Planung. Dieser soll dann bereits 100 Prozent des privaten Energiebedarfs rückspeisen können. „Ein System, das nicht nur einfach zu handhaben ist, sondern mit dem sich auch mobil überall Strom „anpflanzen“ lässt, sei einzigartig“, freut sich E2T-CEO Christoph Grimmer über die herausragende Technik. Selber Energie produzieren, neben Tomaten und Basilikum am eigenen Balkon? Eine reizvolle Sache, die nicht nur umweltfreundlichen Strom produziert, sondern überdies auch Spaß macht... Video-Tipp: Fische wollen wandern. Menschen immer mehr saubere Energie - aus Wasserkraft. Mit „Fischwanderhilfen“ setzt Stromerzeuger Verbund auf nachhaltige Renaturierung der Flüsse... „Aus ehemals 15 sind schon 25 Fischarten belegt“, zeigt sich Mathias Jungwirth begeistert. „Frauennerfling und Zingel sind wieder da. Zahlreiche Wildkarpfen ziehen zum Laichen in die neue Traisen. Weiträumige, flache Schotterbänke sind ideale Laichareale und Kinderstuben für „Kieslaicher“, wie Nase, Barbe und Huchen...“. Für den Leiter des Institutes für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien, bedeuten diese Momente weit mehr als Erfolge der Wissenschaft. Dieses Renaturierungsprojekt beim Wasserkraftwerk Altenwörth an der Traisen in Niederösterreich, sind ein klares Zeichen, wie Zivilisation und Natur auch zukünftig vereint werden können... Der Fluss sollte sich selbst einen Weg suchen. Mehr als 20 Jahre hat Fischexperte Mathias Jungwirth (Foto links) für die Neugestaltung der Traisen gekämpft. Die Vision: Niederösterreichs längsten Fluss „aus seinem Bett zu befreien“. „Es ging darum, den Fluss zu gestatten, sich selbst einen Weg durch die Auenlandschaft zu suchen und einen neuen, dynamischen Mündungsbereich zu entwickeln“, betont Jungwirth. Kein einfaches Unterfangen. Schließlich war der Fluss in den Jahren zuvor neu angelegt und „hart verbaut“ worden. Anders gesagt: die Traisen wurde künstlich in einen neuen Flusslauf „gezwängt“. Das Resultat: eine deutlich sichtbare Artenarmut des Gewässers und der begleitenden Flusslandschaft. Musterbeispiel für Neugestaltung einer Flusslandschaft. Mit Österreichs größten Stromunternehmen Verbund fand das BOKU-Projektteam rund um Mathias Jungwirth schließlich den richtigen Partner. 2008 war die Finanzierung geklärt. Das gemeinsame Ziel: aus einem schwer verbautem Fluss das sogenannte „gute ökologische Potenzial“ wieder zu erreichen. Mit Erfolg, wie sich nun zeigt: die neue Traisen-Mündung avancierte zu Österreichs größten, gelungenen Renaturierungs-Projekt. Und überdies zu einem der größten „LIFE-Projekte“ in der EU. Das EU-geförderte Projekt gilt auch international als Musterbeispiel für die Neugestaltung einer Flusslandschaft. Projekte wie an der Traisen, strahlen bis in die Donau aus und tragen dort zu einem vielfältigen, ökologischen Lebensraum mitsamt einer nachhaltigen Artenvielfalt bei. Fischwanderhilfen helfen wanderfreudigen Fischen. Schon seit langem weiß man: Fische wollen wandern, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Der massive Verbauungsgrad der vergangenen Jahre, macht es den Fischen jedoch nicht immer leicht. Laut Analyse des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, sind heute 54 % von Österreichs Flüssen durch Regulierungen, Wasserkraftwerke etc. stark beeinträchtigt. Mit einer großangelegten Ökologieoffensive versucht Verbund schon seit Jahren der Verbauung entgegen zu wirken. So wurde beispielsweise beim Donaukraftwerk Ottensheim Europas längste Fischwanderhilfe errichtet. In Greifenstein wird eine 4,4 km lange Fischwanderhilfe im Frühjahr 2018 eröffnet. Und für Projekte, wie im oberösterreichischen Abwinden-Asten oder der „höchsten Fischtreppe“ beim Kraftwerk Edling, kündigt sich bereits der Baubeginn für 2018 an.
Mensch, Wirtschaft & Natur Hand in Hand. Dass Renaturierung und Fischwanderhilfen höchste Priorität bei Verbund haben, belegt vor allem auch die massive Investitionsdynamik: bis heuer wurden bereits 150 Millionen Euro investiert. Bis zum Jahr 2025 werden dann rund 280 Millionen für Fischwanderhilfen aufgewendet. Hinzu kommen Beiträge von Partnern und Förderungen. Diese partnerschaftliche Umsetzung, gemeinsam mit Ländern und Landes-Fischereiverbänden, ermöglichen einen echten Mehrwert für die Ökologie. Ein schöner Beweis dafür, wie gut Mensch und Natur Hand in Hand gehen können. Nachhaltig und wirtschaftlich – das Fundament der Zukunft... Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Wasserkraftwerk Gerlach (Titel), Fischpass Gars, Fischwanderhilfe Villach Text: Helmut Wolf Energieeinsparungen von morgen schon heute nutzen? Burgenlands Gemeinde Schützen zeigt vor, wie gut sich zukünftige Energieeffizienz schon jetzt rechnet: mit „Energiecontracting“ und Verbund als ganzheitlichen Planungs- und Finanzierungspartner. Ein Bericht! Schützen am Gebirge. Die Bezeichnung des Ortes mag eine hochgebirgige Region vermuten. Doch „Gebirge“ bedeutet im nördlichen Burgenland eher sanft-hügelige Landschaften. Und obwohl der „Goldberg“, die höchste Erhebung des Ruster Hügellandes, nur eine Seehöhe von 224 m verzeichnet, kann man von hier aus einen wunderschönen Panoramablick genießen: über Neusiedler See, Wulkatal bis hin zum Schneeberg. Neben der herrlichen, pannonischen Landschaft - und einer lebendigen Weinkultur - gilt es den Blick auch auf die Vorbildwirkung des Ortes Schützen in Sachen Energieersparnis zu richten... Energiesparen fängt in der Gemeinde an. In den Orten und Gemeinden liegt das Fundament für den (notwendigen) Energiewandel. An deren Ende jeder einzelne Bürger zu einem umweltfreundlichen, energieeffizienten Nutzer wird - und werden kann. Schon heute ist klar: die Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle im Energiesystem - als Erzeuger, wie auch als Verbraucher und Speicher. Die burgenländische Gemeinde Schützen zeigt, wie zukunftsorientiert Energieeinsparung funktionieren kann. Das Stichwort dabei lautet: „Energiecontracting“, was soviel heißt wie, ein vertraglich vereinbartes Modell zur Umsetzung von Energiedienstleistungen - von der Energieversorgung bis zu umfassenden Einsparmaßnahmen. „Energiecontracting rechnet sich - vor allem bei höheren Investitionen“, betont Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. Beispielsweise, wenn eine Ortschaft oder Gemeinde technische Anlagen modernisieren muss. Der Energiekonzern Verbund hat sich in den vergangenen Jahren mit einer Reihe nachhaltiger Dienstleistungen und Produkten etabliert und tritt auch in Sachen Energiecontracting als wichtiger Planungs- und Finanzierungspartner auf. Das Prinzip hinter dem „Einspar-Contracting“ ist im Grunde einfach: die zukünftigen Energieeinsparungen werden verwendet, um bereits heute neue Anlagen zu errichten. Die Gemeinde erhält also einen Teil der mit den neuen Anlagenteilen eingesparten Energie. In weiterer Folge verbleibt der Gemeinde - nach Vertragsende - die gesamte Einsparung. Der Reinhaltungsverband Neusiedlersee-Westufer hat sich für das Energiecontracting-„Komplettpaket“ von Verbund entschieden. Das heißt: das Unternehmen bzw. die Gemeinde Schützen erhält alles aus einer Hand und muss sich die nächsten sieben Jahre keine Gedanken um Wartung und Instandhaltung machen. Generell gibt es aber keine Mindestlaufzeiten, da die Laufzeit von unterschiedlichen Faktoren abhängig ist, ebenso von der Höhe der Investitionskosten. Durchschnittlich kann man aber von rund 10 Jahren ausgehen. Verbund definiert sich österreichweit als „Full-Service-Anbieter“ - besonders für Kommunen und Gemeinden. Win-Win-Situation - für Umwelt und Gemeindebudget. Bei der Kläranlage der Gemeinde Schützen im Burgenland wurde beispielsweise ein modernes Rührwerk installiert, das die Energieeffizienz deutlich erhöht und über 50 % Energieeinsparungen erzielt hat. Der ursprüngliche Investitionsaufwand wurde aus der folgenden (Energie-)Einsparung finanziert. Als letzte Ortschaft des Flusses Wulka, vor ihrer Einmündung in den Neusiedler See, kommt der Gemeinde Schützen eine besondere Rolle zu: in die Wulka werden nämlich die Abwässer der Region Neusiedlersee-Westufer eingespeist, nachdem sie die Wasserreinigungsanlage in Schützen am Gebirge durchlaufen haben. Übrigens: das gereinigte Wasser entspricht dann sogar dem Trinkwasserstandard der EU. Alles in allem: eine Win-Win-Situation – für Mensch, Umwelt und Gemeindebudget.
Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Reinhaltungsverband Region Neusiedler See-Westufer, Burgenland-Info, ORF Illustration: Fließschema einer mechanisch-biologischen Kläranlage/BMLFUW Text: Helmut Wolf Die Energiewelt verändert sich. Rasant: erneuerbare Energien, Digitalisierung und Speicherung gelten als wichtige Treiber des Wandels, wie Gerhard Gamperl, VERBUND-Corporate Development-Bereichsleiter im Interview skizziert. Österreich gilt als Vorreiter bei der Nutzung von „grüner Energie“. Bereits heute wird Strom in der Alpenrepublik zu drei Vierteln aus erneuerbaren Energieträgern - Wind, Wasser, Sonne - gewonnen. Damit ist die Alpenrepublik Spitzenreiter in Europa. Beim österreichischen Energiekonzern VERBUND stammt sogar mehr als 96 % des Stroms aus erneuerbaren Energien, der Rest kommt derzeit noch aus hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung. Der Anteil für Haushaltskunden liegt zu 100 % aus eigenen zertifizierten Wasserkraftwerken. Die Ausrichtung ist klar: es geht um den Wandel des derzeit global überwiegend fossilen Energiesystems und umfassende Maßnahmen zum Klimaschutz. Was braucht es für eine „saubere Energiewende“? Und wie kann es gelingen, Energieerzeugung verantwortungsvoll für Mensch und Umwelt zu gestalten? Ein Gespräch mit dem Energieexperten und VERBUND-Corporate Development-Bereichsleiter Gerhard Gamperl. Lieber Herr Gamperl, welche wichtigen Trends und Entwicklungen sehen Sie am Strommarkt? Ein Megatrend ist mit Sicherheit die zunehmende Elektrifizierung aller Lebensbereiche. Dies umfasst den privaten Bereich ebenso, wie Transport und Verkehr, Handel, Gewerbe und Industrie. Dieser zunehmende Bedarf an Elektrifizierung muss durch erneuerbare Energie erfolgen. Nur dann ist es möglich eine glaubwürdige, nachhaltige Erhöhung des erneuerbaren Stromanteils am Gesamtenergieverbrauch zu gewährleisten. „Österreichs Energie“, die Dachorganisation der E-Wirtschaft, sieht vor, dass der Stromanteil am österreichischen Gesamtenergieverbrauch bis 2030 von derzeit 20 Prozent auf 33 Prozent anwachsen soll. Das betrifft auch den Umstieg von Verbrennungsmotoren hin zu Elektrofahrzeugen. Ebenso eine Umstellung zu mehr Strom bei der Wärmegewinnung. Voraussetzung dafür ist, dass die erneuerbaren Energiequellen aus Wasser, Wind und Sonne weiter ausgebaut und das Stromsystem flexibler gestaltet werden. Das hat natürlich eine regionale Dimension. Sprich, bei jenen Gebieten und Gemeinden, wo es einen starken, politischen Willen für den Ausbau der erneuerbaren Energien gibt, können Maßnahmen schneller umgesetzt werden. Und es braucht auch den Dialog mit den Menschen, die man bei der Energiewende mitnehmen muss... Richtig. Wir müssen dabei umfassend in den Dialog mit den Menschen treten. Das heißt: die Errichtung von Wasserkraftwerken oder Windkraftparks muss sozial und umweltverträglich passieren. Wir investieren bis 2025 einen dreistelligen Millionen-beitrag in „Fischwanderhilfen“ in Österreich und in Bayern, um den Fischen einen gesunden Lebensraum zu erhalten und eine weiträumige Durchgängigkeit zu ermöglichen. Unser Ziel lautet: wir wollen die Energieerzeugung verantwortungsvoll in die Natur und zu den Menschen bringen. Dabei setzen wir auf Dialog und Kommunikation. Von mancher Seite heißt es, wir bräuchten gar keine neuen Kraftwerke, sondern nur mehr Energieeffizienz und -einsparung? Das alleine wird den zunehmenden Energiebedarf nicht abdecken können. Was wir brauchen, ist vor allem: verbesserte Erzeugungstechnologien und intelligente Speicherung. Wir - als Energiewirtschaft - wollen dafür Lösungen anbieten. Effiziente Lösungen, die mehr Komfort und effizienteren Energieverbrauch garantieren. Und dabei auch bei uns selbst anfangen: VERBUND möchte bis 2020 in der Erzeugung weitgehend CO2-frei sein. Seit ein paar Jahren konzentrieren wir uns auf Deutschland und Österreich. Hier setzen wir in erster Linie auf Wasserkraftwerke, ergänzt um Windkraftwerke. In Gebäuden und bei der Mobilität liegt der globale Hauptenergieverbrauch am höchsten. Welche Impulse kann die Energiewirtschaft hier setzen? Die Wirkungsgrade bei der Energieerzeugung sind deutlich gestiegen. Vor allem bei der Industrie ist in Sachen Energieeffizienz in den vergangenen Jahren viel geschehen. Weniger geschehen ist dagegen beim Verkehr. Hier braucht es die erneuerbar erzeugte Elektrifizierung der Mobilität. Ebenso wichtig sind Effizienzmaßnahmen bei Raumwärme, Wasser, Kälte – da bräuchte es gewaltige Investitionen und entsprechende Rahmenbedingungen der öffentlichen Hand. Es geht um Anreize, den persönlichen „CO2-Fußabdruck“ zu senken. Stichwort: Digitalisierung. Werden vielleicht bald viele Kunden gemeinsam Strom produzieren, über PV- und Windkraft-Anlagen? Die Digitalisierung findet statt. Das ist ein weiterer Megatrend und für uns ein Werkzeug, um unseren Kunden neue Lösungen und Dienstleistungen anbieten zu können. Die Digitalisierung wird einen starken Mehrwert schaffen. Gerade bei der starken Schwankung bei der Erzeugung von erneuerbarer Energien, können smarte Technologien einen guten Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage generieren. Dies lässt sich digital mit unseren Partnern steuern und natürlich haben wir auch Speichermöglichkeiten mit unseren Pumpspeicherkraftwerken. In welchen Technologien sehen sie in Zukunft das größte Entwicklungspotenzial? Als gänzlich neue „Architektur des Internets“ erweist sich die sogenannte „Blockchain“: in dieser „Blockkette“, eine Art „digitales Register“, sind (Energie-)Lieferant und Verbraucher direkt miteinander verknüpft und können sichere Mikro-Transaktionen abwickeln. Das führt bei den österreichischen Stromversorgern zu mehr Transparenz, zu erhöhter Kosteneffizienz und ist real-time abwickelbar. Hier gehören wir sicherlich zu den Pionieren. Auch das Thema „Speicher-Cloud“ gewinnt an Bedeutung... Apropos Speicherung: nicht nur Energiegewinnung, sondern auch Speicherträger sind von großer Bedeutung. Wo liegen hier die Schwerpunkte? Ein innovativer Lösungsansatz sind die angesprochenen Speicher-Clouds: dabei transferiere ich die gewonnene Energie - aus PV-Anlage oder Windkraft - in einen virtuellen Speicher. Untertags gewinne ich Energie und gebe sie in den Speicher, Abends verbrauche ich Energie mit Geschirrspüler, Waschmaschine usw. aus der Cloud heraus. Auch hier hilft mir die Blockchain. Man kann sagen: Strom lässt sich zwar physikalisch nicht in einer Konserve verpacken und später verbrauchen, wenn ich ihn gerade benötige. Die „Cloud“-Lösung verspricht hier aber eine neue Dimension der Speichermöglichkeiten… Vielen Dank für das Gespräch! Web-Tipp: www.verbund.com Fotos: Smatrics, Verbund Interview: Helmut Wolf |
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