Menschen pflegen. 24 Stunden lang. Was motiviert Menschen, sich Pflegebedürftigen zu widmen? Oft viele Jahre lang, unter herausforderndsten Bedingungen. Jozefina Habalova (53), Personenbetreuerin von „BestCare24“, über den Aufbau von Beziehungen und warum ein gutes Miteinander immer wieder aufs Neue motiviert... „Was wäre unsere Gesellschaft, ohne die vielen Menschen in den pflegenden Berufen" Der demographische Wandel verändert die Gesellschaft. Wir werden älter. Das ist positiv. Bis 2050 wird sich die Anzahl der Menschen über 80 Lebensjahren verdoppeln. Die „Chancen eines längeren Lebens“ erfordern es aber auch, dass immer mehr Menschen Unterstützung und Begleitung im Alltag benötigen. Ebenso steigt die Zahl der Pflegebedürftigen - laut „Pflegereport“ der Bertelsmann Stiftung bis 2030 um 50(!) Prozent. Pflegebedürftigkeit ist ein „allgemeines Lebensrisiko“. Von diesem Lebensrisiko wird die Mehrheit der Bevölkerung im Laufe des Lebens betroffen sein. Wer sind die Menschen, die Pflegebedürftige pflegen? Und: wie geht es ihnen bei dieser kraftaufwendigen Aufgabe? Darüber erzählt Pflegerin Jozefina Habalova im nachfolgenden Gespräch… Liebe Frau Habalova, was motiviert Sie persönlich dazu, so eine schwere Aufgabe auf sich zu nehmen? Ich bin seit mittlerweile 11 Jahren in diesem Berufsfeld tätig. Seit fünf Jahren für „BestCare 24“ (Pflege-Vermittler, Anm.). Die Entscheidung, Menschen zu helfen, habe ich zu Zeiten einer schweren Arbeitsmarktkrise in meinem damaligen Heimatland, der Slowakei, getroffen. Über eine Freundin bin ich schließlich zur Ausbildung als Heimpflegerin gekommen. Schon in den ersten Wochen habe ich bemerkt, dass ich schnell Zugang zu Menschen finde und es mich glücklich macht, wenn es anderen durch meine Arbeit und Anwesenheit besser geht. Was „gewinnen“ Sie durch ihre Arbeit? Was geben Ihnen Arbeit und Menschen zurück? Und: warum würden Sie anderen Menschen den Beruf empfehlen? Mich persönlich motiviert es besonders, wenn ich eine gute Beziehung zu den Klienten aufbauen kann. Und auch zu deren Familien. Von ihnen integriert und respektiert zu werden, ist für mich ein besonderer Ansporn. Zudem ist es eine Bestätigung für meine geleistete Arbeit. Eine klare Besonderheit an meiner Arbeit bei „BestCare 24“ ist die Abwechslung: Bei uns ist kein Tag wie der andere, auch wenn sich gewisse Tätigkeiten natürlich wiederholen. Besonders schön ist es, eine Beziehung aufzubauen: Indem man gemeinsam den Tag verbringt, oder auch mal zusammen zu Mittag oder Abend isst. Gleichzeitig tut es aber auch gut, wenn die Familie versteht, dass ich mich auch einmal zurückziehe - etwa wenn Besuch da ist. Auch hier ist ein gutes Miteinander immer wieder aufs Neue eine Motivation! Was war ihre bisher einprägsamste Erfahrung - und warum? Da gibt es viele: Bei meiner jetzigen Kundin freut mich besonders, dass wir es gemeinsam mit der Physiotherapeutin geschafft haben, wieder ein paar Schritte zu gehen. Obwohl nach einem Sturz und anschließendem Krankenhausaufenthalt keiner mehr damit gerechnet hat, dass dies überhaupt möglich ist. Die Freude der Klientin war unbeschreiblich. Seither üben wir täglich, um die Fortschritte beizubehalten. Was aber wirklich einprägsam war, sind die Worte der Physiotherapeutin, die damals zu mir gesagt hat, dass mein Einsatz einen wesentlichen Beitrag zu diesem riesigen Erfolg geleistet hat. Natürlich ist mir bewusst, dass es dafür gewisse Rahmenbedingungen, wie etwa genügend Zeit für die individuelle Betreuung, benötigt. Genau diese Bedingungen waren für mich ein wesentlicher Grund, um bei BestCare24 zu arbeiten. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe. Denn seither habe ich nicht nur zahlreiche einprägsame Erfahrungen sammeln dürfen, sondern auch Freundschaften zu Familien und Angehörigen entwickelt. Diese würde auch bestehen bleiben, wenn die Klienten bereits von uns gegangen sind… Vielen Dank für das Gespräch! TREND GESELLSCHAFT BRAUCHT (VIEL MEHR) PFLEGE Bis 2050 wird der Anteil der Menschen ab 80 Jahren auf 11,5 % (2015: 5 %) in Österreich steigen. Die demografische Entwicklung stellt Pflege- und Betreuungsdienste vor gewaltige Herausforderungen. Benötigen heute etwa 460.000 Menschen in Österreich Pflege, so werden es 2050 schon 750.000 sein. Das bedeutet: es braucht mehr Menschen in Betreuungs- und Pflegeberufen. Laut Arbeiterkammer werden bis 2050 rund 40.000 Menschen in der Langzeitpflege benötigt. In Deutschland braucht es bis 2050 rund 500.000 zusätzliche Vollzeitkräfte in der Pflege... Web-Tipps: www.oegkv.at www.dbfk.de www.bestcare24.at Fotos: Manfred Antranias Zimmer, Moritz 320 / Pixabay, Matthias Zomer / Pexels Vielen Dank an Lisa Hofbauer von Himmelhoch PR! Helmut Wolf
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Initiativen, die ein Umdenken in der Wirtschaft fördern! Seit vielen Jahren stehen beim Outdoor-Ausrüster Vaude nachhaltige Handlungen im Zentrum des Tuns. Nun hat man sich ein weiteres, ehrgeiziges Ziel gesetzt: alle Produkte global klimaneutral herzustellen... „Es muss uns gelingen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen, um einem für die Menschheit gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken. Dies wird nur gelingen, wenn wir alle weltweit etwas dafür tun“, betont Vaude-Geschäftsführerin Antje von Dewitz. Dafür brauche es Initiativen wie die „Science Based Targets Initiative“ (SBT), die ein Umdenken in der Wirtschaft fördern, betont von Dewitz. Vaude ist eines von rund 680 Unternehmen weltweit, die sich der SBT angeschlossen haben. Diese internationale Initiative setzt sich dafür ein, dass die Wirtschaft ihren Beitrag zu den in Paris verabschiedeten Klimazielen leistet. Alle teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich freiwillig dazu, auf wissenschaftsbasierte Klimaziele zu setzen. Taten statt Worte. So könnte man das Motto bei der Outdoor-Marke Vaude umschreiben. Seit 2012 ist das Unternehmen bereits am deutschen Firmenstandort Tettnang klimaneutral. Als nächstes, wissenschaftsbasiertes Ziel, gilt es künftig alle Produkte in der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral herzustellen. „Um dies nachweislich zu erreichen, arbeiten wir mit den SBT unter anderem an der schrittweisen Reduktion unserer CO2-Emissionen in der globalen Lieferkette“, sagt von Dewitz (Foto). Mit Hilfe eines schrittweisen Stufenplans werden zunächst die Energie-Verbräuche der rund 45 Produzenten - inklusive der vorgelagerten Materialherstellung - erfasst und deren CO2-Emissionen sukzessive reduziert. Im Fokus stehen: der Umstieg auf erneuerbare Energien sowie die Verwendung ressourcenschonender Materialen für die Herstellung der Produkte. Prinzip Kreislaufwirtschaft. „Für eine klimaneutrale Produktherstellung werden wir von der Materialherstellung bis zum fertigen Produkt zunächst die Lieferkettenprozesse auf maximale Ressourcenschonung optimieren“, erklärt Hilke Patzwall, CSR-Managerin bei Vaude. „Außerdem gilt es hohe Material- und Energieeffizienz zu erreichen. Im Anschluss werden nicht vermeidbare Emissionen kompensiert“. Die ersten, konkreten Teilziele lauten: Bis 2024 sollen mindestens 90 % aller Produkte einen biobasierten - oder recycelten - Materialanteil von mehr als 50 % haben. Damit verfolgt Vaude das Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe bzw. durch das Recycling von Materialien, werden fossile Ressourcen geschont und CO2-Emissionen in der Materialherstellung deutlich reduziert. Nun hat man zwei Jahre Zeit, um sich ein umfassendes Ziel mit entsprechenden konkreten Teilzielen zu setzen, die von der SBT regelmäßig überprüft werden. „Als Mitinitiator der Initiative freuen wir uns, dass sich Vaude ein noch umfassenderes, globales Ziel setzen wird. Wir brauchen solche Mitstreiter, die mit gutem Beispiel vorangehen und andere Firmen motivieren“ sagt Alexander Liedke, Senior Manager Sustainable Business & Markets beim WWF Deutschland. Die Science Based Targets Initiative möchte jedenfalls noch viel mehr Unternehmen dazu mobilisieren, sich wissenschaftsbasierte Klimaziele zu setzen, um ihren Beitrag zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens zu leisten.
„Im Familienunternehmen, am Berg, in der Partnerschaft, in unserer Gesellschaft – das „WIR“ steht für nicht nur für Spaß und gemeinsame Stärke. Es symbolisiert den Zeitgeist, der im Gemeinsamen die großen Herausforderungen unseres Planeten zu lösen sucht“, sagt Antje von Dewitz. Einen partnerschaftlichen Umgang - den gilt es nicht nur zwischen Mensch und Natur herzustellen. Auf Partnerschaft sollte unser gesamtes Leben und unsere Wirtschaft abgestimmt sein. Profiteure wären am Ende alle... Web-Tipps: www.sciencebasedtargets.org https://nachhaltigkeitsbericht.vaude.com Fotos: Vaude Text: Helmut Wolf „Green Day“ statt „Black Friday“! Seit Jahren setzt die Outdoor-Marke „Patagonia“ auf Umweltschutz und -aktivismus. Nun verdoppelt man von Spenden an Umweltschutzgruppen (bis Ende des Jahres) – und setzt ein deutliches Zeichen gegen den ressourcenvernichtenden Hyperkonsum… Warum sollte ein Bekleidungsunternehmen am „Black Friday“ eine ganzseitige Anzeige in der „New York Times“ schalten, die den Leuten sagt: „Kaufen Sie diese Jacke nicht“ („Don’t buy this Jacket“)? Eine nicht nur rhetorische Ansage, die das Team der US-Marke bereits vor einigen Jahren gestellt hat (siehe Titelbild). Es ist natürlich eine provokante Aussage, die gegen jeglichen klassischen Wirtschaftsgrundsatz spricht. Gerade in der Marken- und Werbeindustrie geht es ja in erster Linie darum: Produkte und damit verbundene, vermeintliches „Glücksgefühle“ zu verkaufen. Und: es geht um große Stückzahlen. Mit der permanenten, subtilen „Verführung“ wurde jedoch ein Hyperkonsum kultiviert, der zu massiver Ressourcenausbeutung und Umweltverschmutzung geführt hat. Die Folgen sind mittlerweile weltweit spürbar… Singles Day, Cyber Monday, Black Friday… Die Anzahl vermeintlicher „Super-Schnäppchen-Rabatt-Aktionen“, mitsamt Milliarden-Euro-Umsätzen, hat in den vergangenen Jahren massiv zugenommen. Trotz, dass sich bei vielen Konsumenten die Kleiderkästen biegen und in den Kellern und Dachböden tausende Dinge stappeln – und unbenutzt verstauben. Durchschnittlich 10.000 Gegenstände besitzt der Durchschnittseuropäer. Besonders Bekleidung hat sich zum verschwenderischen Wegwerf-Produkt entwickelt: In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl gekaufter Kleidungsstücke mehr als verdoppelt - aber nur 20 bis 40 % davon wird wirklich getragen. Das Beratungsunternehmen „Boston Consulting Group“ (BCG) rechnet bis 2030 mit einem 148 Millionen Tonnen schweren Textilmüllberg. Die Textilproduktion soll laut BCG bis 2030 um 63 %(!) ansteigen – wenn nicht vorher ein Umdenken im Konsumverhalten einsetzt… „1% For The Planet“. Der Black Friday ist jener Tag, der den Handel wieder in die schwarzen Zahlen bringt. Unsere Umwelt jedoch, von der alles Leben auf unseren Planeten abhängt, treibt dieser Tag des Konsums tief in die roten Zahlen. Das Outdoor-Unternehmen Patagonia setzt sich seit Jahren mit dem ausufernden, ressourcenverschwendenden Konsumverhalten auseinander. Mit konkreten Maßnahmen und zielgerichteten Umweltengagement, sollen Kunden zu „Partnern“ werden, im Kampf für eine sozialere, umweltgerechtere Welt: Ob „Reparatur-Tourneen“ („Worn Wear-Tour“), Aufrufe zum „Streik für das Klima“ („Action Works“) oder lebenslanger Garantie beim Kauf nachhaltig produzierter, langlebiger Kleidung, möchte man die Auswirkungen des Konsums möglichst gering halten oder minimieren. Als Gründungsmitglied des Non-Profit-Unternehmensnetzwerks „1% For The Planet“, spendet Patagonia seit fast 20 Jahren 1 % des Jahresumsatzes an Umweltorganisationen. Nun setzt das Unternehmen wieder ein deutliches Signal: Ab dem diesjährigen Black Friday - und während der gesamten Festzeit - ermöglicht es Patagonia handlungswilligen Bürgern, ihre positiven Auswirkungen auf den Planeten zu potenzieren. Sprich: Jede Spende an eine Umweltorganisation auf der Plattform „Action Works“ wird verdoppelt! Dabei sind gemeinnützige Umweltschutzgruppen wie zum Beispiel: „Meine Landwirtschaft“, Riverwatch, Rehab Republic oder Euronatur. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, im Namen eines geliebten Menschen an die Umwelt-NGOs zu spenden. Patagonia wird alle Spenden (bis zu 10.000 USD pro Spende) verdoppeln. Zeitraum der Aktion: 29. November - 31. Dezember.
„Wir wollen noch lange im Geschäft bleiben und unseren Kindern einen bewohnbaren Planeten hinterlassen“, verlautet die Unternehmensführung. „Deshalb tun wir das Gegenteil dessen, was in der heutigen Geschäftswelt üblich ist“. Beispielsweise mit einem Aufruf, der so gar nicht zu einem erfolgreichen Business Player passt: „Wir bitten Sie, weniger zu konsumieren und gut zu überlegen, ehe Sie diese Jacke oder irgendetwas anderes kaufen“. So kann Wirtschaft… Web-Tipp: Action-Works Fotos: Patagonia Text: Helmut Wolf IT-Doktoren und Arbeitssuchende? Künstliche Intelligenz, die sozialen Mehrwert erzeugt? Beim Technologieunternehmen Kapsch läuft ein besonderes Projekt, das Vorbild für andere Firmen sein könnte. Ein Gespräch über gewonnene Perspektiven und Technik, die Menschen weiter hilft… „Wir haben hier etwas Neues, das Abwechslung in den täglichen Arbeitsablauf bringt - ist das nicht toll?“ Daraufhin antwortet der Mitarbeiter: „Wissen sie, ich bin Asperger-Autist und mag keine Abwechslung“. Für Markus Wurm, Vice President Technology Innovation & Architecture bei Kapsch TrafficCom, ist diese kleine Anekdote ein gutes Beispiel für die Herausforderungen des Projekts, das sich durch einen grundlegenden Aspekt hervorhebt: Hier finden Menschen aus sozial und kulturell unterschiedlichsten Lebenswelten zusammen. Arbeitssuchende oder Menschen mit Einschränkungen treffen auf High-End-Technik-spezialisten, um gemeinsam Werte zu schaffen? Ein Projekt, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat und „für ein Technologieunternehmen nicht üblich ist“, wie es Wurm umschreibt. Wie so oft entstehen die besten Ideen – zufällig. Und oftmals beim Reden. Als Markus Wurm, Vater eines vierjährigen Sohnes, Anfang dieses Jahres mit seiner im Sozialbereich tätigen Nachbarin und ihren beiden Kindern spazieren geht, kann er noch nicht erahnen, dass ein paar Monate später bei Kapsch sozial und physisch beeinträchtigte Menschen ihre Räumlichkeiten beziehen und gemeinsam mit dem „Annotation-Team“ an der „Künstlichen Intelligenz“ (KI) im Verkehrs- und Mobilitätsbereich mitwirken. Klar war bei diesem Spaziergang nur die Erkenntnis, dass es für Jugendliche und junge Erwachsene immer schwieriger wird, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen - besonders für Menschen mit Einschränkungen. „Ein paar Tage später habe ich bei unserem CEO Georg Kapsch angeklopft und gefragt, ob ich dieses Projekt initiieren kann. Hr. Kapsch hat sofort zugesagt und ist bis heute ein großer Unterstützer“, erzählt Wurm. Im April 2019 startete man schließlich: Acht Wochen dauert ein Praktikum für die jungen Menschen mit unterschiedlichsten, teils schwierigen Biografien. Gemeinsam mit Mitarbeiterin Beate Fabian werden die „Quereinsteiger“ im täglichen Arbeitsprozess des Annotations-Teams betreut und unterstützt. „Es gibt keine speziellen Regeln beim Umgang mit den Menschen. Wir haben einfach viel ausprobiert“, sagt Fabian über die Herangehensweise. „Und wenn es mit meinen Mitteln nicht funktioniert, dann greife ich auf die Erfahrung der Job-Coaches zurück“. Vor allem organisatorisch sei es wichtig, dass es eine Ansprechperson gibt. Die Motivation dieser Mitarbeiter sei jedenfalls sehr hoch, freut sich Fabian. Die Vorauswahl für die entsprechenden Mitarbeiter werden bei den beiden Partnerinstitutionen „In.Come“ und WUK getroffen. Zwei soziale Trägerorganisationen, die schon seit Jahren zusammenarbeiten und versuchen, Jugendliche und junge Erwachsene mit Einschränkungen inklusive Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. „Das Ausprobieren ist bei diesem Projekt ein wichtiger Punkt“, sagt Martin Hartl vom Team Jugendarbeitsassistenz bei In.Come. „Alle Beteiligten haben hier neue Wege eingeschlagen. Für uns stellt sich dabei immer die Frage: Welche Leute schicken wir zu Kapsch? Bringen sie die Qualifikationen mit? Und: Sind sie zuverlässig?“ Die Bandbreite der Beeinträchtigungen potentieller Mitarbeiter ist breitgefächert, sagt Hartl. Das reicht von Menschen im Rollstuhl und jenen mit Autismus bis hin zu sozial benachteiligten Menschen. „Menschen mit autistischer Wahrnehmung stehen ja im Zentrum der Berichterstattung, wenn es um technische oder zahlenbasierte Berufe geht“, sagt Andreas Keplinger vom Arbeitsassistenz-Team beim Werkstätten und Kulturhaus „WUK“. Deshalb passt dieses Projekt so gut, weil Autisten eine Affinität haben, sehr konzentriert zu arbeiten.“ Aber nicht nur Autisten, auch andere Menschen suchen nach dem „Gaming-Effekt“, schmunzelt Keplinger. Wie bei In.Come wird auch bei den Klienten im WUK ausgelotet, welche „Kandidaten“ für dieses Projekt geeignet sein könnten. „Das hat sich recht gut eingespielt“, so Keplinger. Klar, habe es Leute gegeben, die schon nach einem Tag gesagt haben, das sei ihnen zu fad. Dennoch ist die Ausfallrate überaus gering und liegt nur bei rund 20 %. „Am Anfang dieses Projekts hat es natürlich einen Biotop-Clash gegeben“, lacht Markus Wurm als Projekt-Leiter bei Kapsch. Die Parameter liegen bei sozial orientierten Organisationen eben woanders, als bei einem Technikunternehmen. „Als Techniker hat man den Auftrag Innovation und Wert zu kreieren – und das rasch und effizient. Bei diesem Projekt darf man den Fokus aber weniger auf Effizienz legen. Alleine schon wegen der Formalitäten und Bürokratie“, sagt Wurm. Das „große Ganze“ stehe im Vordergrund. „Wir haben einen anderen Zugang zu Geschwindigkeit und Umsetzung von Dingen“, erläutert Hartl seine Sichtweise. „Bei uns geht es eher darum, dass sich der einzelne Mensch wohlfühlt und seinen Platz in der Gesellschaft findet. Der Sozialbereich ist eine andere Welt als die effizienz-gesteuerte Wirtschaft, ergänzt Andreas Kepplinger vom WUK: „Deshalb ist es Kapsch hoch anzurechnen, dass sie diesen Arbeits- und Ressourcenaufwand auf sich genommen haben“. Wie erklärt man „Annotation“? „Es gibt zwei Annotation-Arbeitsschritte“, sagt Beate Fabian. Erstens: Erkenne das festgelegte, fokussierte Objekt – also Auto, LKW, Fahrrad, Fußgänger usw., und zeige an, wo sich dieses Objekt befindet. Und zweitens: Definiere zu welcher Kategorie dieses Objekt zählt, also Fahrzeugklasse, Länder-Kennzeichnen usw. Eines der schönsten Erlebnisse für Wurm war jene Aussage eines Mitarbeiters, der erzählt hat, dass erst durch seine Tätigkeit, die er der künstlichen Intelligenz „antrainiert“, all die KI-Funktionen ermöglicht werden. „Diese sinnstiftende Tätigkeit macht etwas mit Menschen“, sagt Wurm. „Die Mitarbeiter merken einfach, dass hier Wertschöpfung entsteht und sie dafür notwendig sind“. Wie lautet die Zielsetzung? „Annotation ist ein Mega-Trend der Gesellschaft. Gerade weil KI am explodieren ist“, zeigt sich Markus Wurm überzeugt. Wichtig war von Beginn an, dass hier zwar keine Gewinne abgeworfen werden, aber das Projekt selbsterhaltend ist. „Von Beginn wurde klar kommuniziert, dass alles wirtschaftlich ablaufen muss. Deshalb bin ich extrem stolz auf unsere Leute, dass sie nicht nur menschlich, sondern auch mit ihren Leistungen überzeugen können“, freut sich In.Come-Projektleiter Martin Hartl. Bei Kapsch wird dieser Bereich jedenfalls strukturell ausgeweitet. Wurm sieht die „magische Schranke“ bei rund 30 Mitarbeitern. Wichtig wäre jedoch, das langwierige, aufreibende Bürokratie-Prozedere deutlich zu vereinfachen und eine nachhaltige Förderstruktur aufzubauen. Hier sei vor allem das Sozialministerium gefragt... Ein Gewinn und Mehrwert auf verschiedenen Ebenen. So lässt sich das bisherige Fazit zusammenfassen. „Wir merken die positive Entwicklung bei unseren Klienten“, sagt Martin Hartl. „Gerade im Hinblick auf Selbstbewusstsein, Auftreten und Gewinn neuer Perspektiven“. Besonders die Erkenntnis, auch mit Schwächen reüssieren zu können, sei eine tolle Erfahrung. Diese Perspektive sei enorm wichtig, pflichtet auch Beate Fabian bei: „Die Mitarbeiter können hier alles nutzen, aber sie müssen dafür auch etwas tun“. „Gerade, wenn von einer inklusiven Gesellschaft gesprochen wird, sollte es doch so sein, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben“, sagt Andreas Keplinger abschließend: „In dieser Welt ist es eben nicht normal, solch ein Projekt zu initiieren. Deshalb ist es so wichtig, dass sich ein Unternehmen wie Kapsch auf dieses Projekt eingelassen hat, damit es normal wird.“ Wenn das „Unnormale“ zum Normalen in der Welt wird? Auch eine Form der Innovation, an der sich andere Unternehmen ein Beispiel nehmen sollten... DIE BISHERIGE ERFOLGSSTATISTIK... ...dieses Projekts kann sich sehen lassen: Seit April 2019 haben insgesamt 24 Menschen bei den Arbeitstrainings teilgenommen: Aktuell sind 8 junge Erwachsene der Jugendarbeitsassistenz bei Kapsch tätig - 3 im Arbeits-training, 5 in Beschäftigung. Von den 16 Abschlüssen bisher, hat genau die Hälfte der Teilnehmer das Arbeitstraining positiv absolviert. Die andere Hälfte hat vorzeitig beendet bzw. sind zwei Kandidaten dann doch nicht angetreten. Gefördert wird die Arbeitsassistenz vom Sozialministeriumservice. Web-Tipps: www.kapsch.net www.in-come.at www.wuk.at Titel-Foto: Andreas Keplinger, Martin Hartl, Beate Fabian, Markus Wurm (v.l.n.r) Fotos: Oleksy Ohurtsov, Eluj, S. Hermann & F. Richter / Pixabay; Flo Dahm, Hitesh Choudhary, Start up, Canva Studio, Joey Lu, Matan Segev, Markus Spiske / Pexels Text: Helmut Wolf Pflanzliches Fleisch? Köstliches Protein und „natürlicher Kraftstoff“ sind die Zukunft. Zuträglich für Mensch und Planeten. Davon ist „Beyond Meat“-Gründer und CEO Ethan Brown, 47, überzeugt. Auch immer mehr Sportlern und Celebrities schmeckt das… Die Kinderjahre am Bauernhof seiner Eltern waren für Ethan Brown sehr einprägsam. Besonders der Umgang mit den Tieren auf der elterlichen Milchfarm im US-Staat Washington sollten beim heranwachsenden Ethan einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Schon damals dachte er: Warum essen wir Tiere bzw. tierische Proteine so, wie wir es tun? Mit all den weitreichenden Auswirkungen auf Umwelt und Klima... Nach Abschluss der „Columbia Business School“ und Erfahrungen in diversen Unternehmen, war für ihn klar: die Antwort liegt in einer Alternative zum bisherigen Fleisch(-konsum)... „Ich versuche, die Menschen zu ermutigen auf pflanzliches Protein umzusteigen. Ich denke, das ist die Nr. 1, die Menschen in ihrem Leben tun können, um den Klimawandel positiv zu beeinflussen“, sagt Ethan Brown. Als er vor 10 Jahren das Unternehmen „Beyond Meat“ gründete, wusste er schon damals, dass es nicht darum ging, Menschen, die gerne Fleisch essen, mit dem moralischen Zeigefinger zu belehren oder zu bekehren. Sein Hauptziel lag für ihn vielmehr darin, ein pflanzliches Produkt zu entwickeln, dass ebenso gut und saftig schmeckt, wie ein Stück Fleisch oder Steak. Aussehen und Anmutung sollten sich nicht allzu sehr vom konventionellen Fleisch unterscheiden - der „Mehrwert“ des veganen Fleischersatzprodukts, sollte aber den großen Unterschied machen. Nämlich: einen wesentlichen Gesundheitseffekt für Menschen und Planeten! Auch wenn Daten zur Fleischproduktion und deren Umweltauswirkungen, möglicherweise kein unmittelbares Umdenken beim „Fleisch-Fan“ auslösen, so ist es doch ganz interessant, sich ein paar Zahlen näher anzusehen. 1. Nahezu 70 % der direkten CO2-Emissionen unserer Ernährung sind auf tierische Produkte zurück zu führen, belegt eine Studie des WWF. 2. „Wenn jeder Bürger Deutschlands nur einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde, könnte das zu einer jährlichen Einsparung von rund neun Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen führen. Das entspricht umgerechnet 75 Milliarden PKW-Kilometern“, rechnet Tanja Dräger de Teran, vom WWF-Deutschland vor. Und 3. Der jährliche Fleischkonsum eines Durchschnittsdeutschen beansprucht gut 1000 Quadratmeter. Im Vergleich dazu der Kartoffelverbrauch – mit nur 15 Quadratmeter pro Kopf und Jahr. Fazit: Eine gesündere, pflanzliche Ernährung, wirkt sich also auch positiv auf Ressourcen- und Klimaschutz aus... „Jenseits von Fleisch“ = Beyond Meat . „Es ist unser Ziel, den Verbrauchern pflanzliches Fleisch anzubieten, das die Zukunft des Proteins darstellt: köstliches, sättigendes Protein und Kraftstoff für den Körper, das von gesundheitlichen Bedenken entlastet wird, die zunehmend mit verschiedenen tierischen Fleischsorten verbunden sind", sagte Beyond Meat-Geschäftsführer Ethan Brown. Für die Produktion der veganen Fleischersatzprodukte nutzt das Unternehmen, mit Sitz in Kalifornien, modernste Wissenschaft und Technologie. Beispielsweise ein „E-Nasen- und Fleischmikroskop“, um Fleisch auf molekularer Ebene zu untersuchen. Dieses Wissen wird genutzt, um Fleisch von Grund auf mit einfachen pflanzlichen Zutaten „wieder aufzubauen“. Sieht aus wie Fleisch, schmeckt wie Fleisch. „Durch unseren einzigartigen Prozess des Flechtens von Proteinen und Fetten, sind wir in der Lage, die Grundarchitektur und damit die Textur von Fleisch, das Fleischesser kennen und lieben, wiederherzustellen. Es ist Fleisch für Fleischliebhaber, das aus Pflanzen hergestellt wird“, umschreibt Brown das Ergebnis des Herstellungsprozesses. Die Fleischersatzprodukte bestehen hauptsächlich aus einer Mischung aus Wasser, Erbsenproteinisolat und verschiedenen pflanzlichen Ölen. Je nach Produkt werden unterschiedliche Gewürze, Aromen und weitere Zutaten hinzugefügt. Die Konsistenz entsteht mittels „Extrusion“, bei der Zutaten gemischt, unter Dampf gekocht und in Form gepresst werden. Beyond Beef, Beyond Burger & Beyond Sausage. Drei Produktgruppen werden derzeit bei Beyond Meat erzeugt: Beyond Beef, Beyond Burger sowie Beyond Sausage mit den drei verschiedenen Sorten Bratwurst, Salsiccia und Wurst. Beyond Beef beispielsweise wird aus einer Mischung von Erbsen-, Mungobohnen- und Reisproteinen hergestellt. „Ein wirklich fleischiger Geschmack und eine echte Textur mit einem Bindungssystem, das man auch vom Faschierten bzw. Hackfleisch erwartet“, freut sich Brown. Es verwundert nicht, dass vor allem Athleten und ernährungsbewusste Persönlichkeiten eine Vorliebe für das „pflanzliche Fleisch“ hegen. Zu den „Ambassadoren“ zählen klingende Namen, wie Snowboard-Weltmeister Shaun White, „Free Solo“-Kletterer Alex Honnold und eine Reihe Basektball-Stars, wie Chris Paul oder Kyrie Irving. Auch Rap-Ikone Snoop Dogg und Schauspiel-Star Leonardo DiCaprio, der auch Investor ist, bevorzugen die Planzen-Burger. Was ist der nun große (Geschmacks-)Unterschied? Generell: Der Unterschied ist - nach außen hin – fast nicht zu erkennen. Auch gebraten werden die Beyond Burger genau wie klassische Rindfleischburger – also am Grill oder in der Pfanne – etwa für 4 Minuten pro Seite. Der wirkliche Unterschied liegt im Detail: Gegenüber „faschierten“ Hackfleisch (bei 80 % Fleisch- und 20 % Fettanteil), enthalten Beyond-Meat-Produkte genauso viele Proteine, aber zur Hälfte weniger gesättigte Fettsäuren und kein Cholesterin. Sie enthalten auch kein Gluten und Soja, und auch keine gentechnisch veränderten Organismen. Wirklich groß ist der Unterschied beim ökologischen Fußabdruck: Die fleischlosen Burger benötigten für die Herstellung 93 Prozent weniger Landfläche, emittieren 90 Prozent weniger Treibhausgase und verbrauchen 46 Prozent weniger Energie als ein Burger aus Rindfleisch. Und: sie haben eine um mehr als 99 Prozent verringerte Auswirkungen auf den Wasserverbrauch. „Wir glauben, dass es einen besseren Weg gibt den Planeten zu ernähren“, sagt Ethan Brown. „Unsere Mission ist es, die Zukunft des Proteins zu kreieren“. Köstliche Burger und Wurst auf pflanzlicher Basis - direkt aus einfachen, pflanzlichen Zutaten hergestellt. Durch den Übergang von tierischem zu pflanzlichem Fleisch, möchte Brown wachsende Probleme auf der Welt lösen, die heute der industrialisierten Massentierproduktion zugeschrieben werden: von menschlicher Gesundheit bis hin zu Klimawandel, Ressourcenverbrauch und Tierschutz.
Übrigens: Sogar McDonald’s ist nun auf den Geschmack der Pflanzen-Burger gekommen und brät diese nun erstmals in Kanada für seine Kunden. Wenn das kein Zeichen für mehr guten Geschmack ist… Web-Tipp: www.beyondmeat.com Quellen: Wikipedia, Fortune Text: Helmut Wolf Auf eigenen Beinen stehen. Trotz Querschnittlähmung. Ein „robotisches Exoskelett“ ermöglicht es Anna Reiter, 26, wieder in „Gang zu kommen“. Eine „bahnbrechende Therapie“ für Menschen mit neurologischen Einschränkungen. Aber auch ein mutmachender Perspektivenwechsel. Interview und Reportage! „Ich bin mit 1.80 Meter recht groß“, erzählt Anna Reiter. „Vor meinem Fahrradunfall habe ich zumeist auf die Menschen heruntergeschaut. Das hat sich nach meiner Querschnittlähmung verändert. Alleine nur auf die Menschen hinaufzuschauen war eine große Umstellung für mich. Mit dem Exoskelett kann ich nicht nur auf eigenen Beinen stehen und Schritte gehen, sondern den Leuten auch auf Augenhöhe begegnen. Das eröffnet neue Sichtweisen - und es motiviert.“ So kann Reiter beispielsweise wieder ihre Zehen bewegen - „obwohl der Nerv hier den längsten Weg nehmen muss“. Und auch sonst ist sie von der ganzheitlichen Wirkungskraft dieser Therapieform überzeugt... „tech2people“-Therapieprogramm. Seit vier Jahren ist die Oberösterreicherin querschnittsgelähmt. Reiter ist eine der Teilnehmerinnnen des im Vorjahr in Österreich gestarteten „tech2people“-Therapieprogramms. Gegründet wurde das Start-up tech2people von Unternehmensberater Gregor Demblin, der seit seinem 18. Lebensjahr querschnittgelähmt ist, und dank des Exoskeletts wieder zum ersten Mal eigene Schritte setzen konnte. Eine grundlegende Veränderung in Demblin‘s Leben. Eine Veränderung, die er auch vielen anderen Menschen mit Gehbeeinträchtigungen „zugänglich“ machen möchte. Gemeinsam mit Physiotherapeut Dennis Veit, dem IT-Spezialisten Michael Seitlinger sowie Sponsoren und Partnern wie Saturn oder der Kapsch AG, soll die Exoskelett-Therapie tausenden Menschen „eine deutliche Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität schaffen“. Wie funktioniert die „Exoskelett-Therapie“? Das Exoskelett ist ein batteriebetriebener, über der Kleidung tragbarer „bionischer Anzug“. Das Gewicht beträgt rund 27 Kilogramm. Seine elektrischen Motoren bewegen die Beine und ergänzen - oder ersetzen - Muskelfunktionen. Die Schrittfolge wird durch Gewichtsverlagerung des Benützers ausgelöst. Im Fußbereich verfügt das Exoskelett über Sensoren, die die Kraftreserven des Benützers messen. Ein Prozessor errechnet dann, was zu einem „normalen Schritt“ noch notwendig ist und gleicht den Bewegungsablauf aus. „In Bezug auf den Therapieeffekt ist das sehr effizient und je nach Intensität zwar durchaus fordernd, aber für den Therapeuten weitaus weniger anstrengend“, betont tech2people-Mitgründer Michael Seitlinger. Die Messdaten könne man bestens evaluieren und für wissenschaftliche Zwecke oder als Evidenzwerte für die Krankenkassen verwenden. Aber auch für den Patienten sind die gemessenen „Fortschritte“ eine gute Motivation... Geübte Patienten gehen rund 800 Schritte mit dem batteriebetriebenen, robotischen Exoskelett. Gregor Demblin erreicht sogar 1.200 Schritte in einer Einheit. Ziel der Therapie ist es, das Gangbild zu verbessern und wieder anzulernen. Ein Therapeut begleitet die Therapie und kann über das Bedienungspanel (am Rücken) ein „Unterstützungsprogramm“ je nach Bedarf einstellen. „Die individuelle Anpassbarkeit auf den Benutzer, sowie die hohe Intensität und Effizienz sind einzigartig. Das bestätigen uns alle Mediziner, mit denen wir in Kontakt sind“, sagt Seitlinger (Foto links). Auch die Zufriedenheit der Patienten ist groß: rund 150 Patienten absolvieren bereits die Exoskelett-Therapie in Österreich. Vor kurzem hat man in Wien-Speising zwei Ordinationen eröffnet. Ziel ist es, so Seitlinger, ein Therapiezentrum aufzubauen, weil es hierzulande keinen Zugang zu dieser Therapieform gibt. Und da die Kassen derzeit keinen Kostenanteil übernehmen, sind weitere unterstützende Sponsorings ein Gebot der Stunde. Was sind die besonderen Vorteile? „Ich habe Spastik in den Füßen“, sagt Anna Reiter. „Nach der Exoskelett-Therapie ist bei mir immer ein bis zwei Tage wirklich Ruhe.“ Der Effekt bei einer konventionellen Gangtherapie sei dagegen weitaus geringer. Zudem wird durch den aufrechten Bewegungsablauf der Therapie Herz- und Kreislaufsystem in Schwung gebracht, das Immun-system gestärkt und - durch das Gewicht auf den Knochen - Muskeln und Sehnen durchbewegt. Ein Training, dass das gesamte Wohlbefinden steigert – physisch und psychisch. „Wenn du plötzlich wieder stehen kannst, die ersten Schritte machst – kann man gar nicht beschreiben, was da für ein Gefühl ist“, erzählt Reiter. Derzeit ist sie schwanger und muss pausieren. Sobald das Baby im kommenden Frühjahr da ist, möchte sie die Therapie „natürlich fortsetzen“. „Bewegung ist für den menschlichen Körper lebenswichtig – er ist dafür ausgelegt“, sagt Siegfried Meryn, Professor an der Medizinischen Universität Wien. Deswegen sei neben dem Muskelschwund auch der Knochenabbau im Laufe der Zeit ein typisches Symptom bei Menschen mit Lähmung und beeinträchtigter Gehfähigkeit. Aber auch die Funktion der inneren Organe, etwa des Magens oder des Darms, leidet - sowie der Kreislauf. Die Therapie mit dem Exoskelett ist daher nicht nur ein psychisch ‚bewegendes‘ Erlebnis – sie hält auch gesund“, unterstreicht Meryn die Wirkung. Zielgruppe der Therapie sind nicht nur Menschen mit Querschnittlähmung. Auch Patienten nach Schlaganfällen, mit Multipler Sklerose (MS) oder Schädel-Hirn-Traumata, finden hier eine besondere Hilfestellung. Das Potenzial ist jedenfalls groß: Etwa 25.000 Menschen erleiden jährlich in Österreich einen Schlaganfall. 50.000 Menschen sind auf einen Rollstuhl angewiesen. „Hoffnung und Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben“. „Es geht hier um viel mehr als eine bahnbrechende Therapiemaßnahme für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit. Mit dem Exoskelett geben wir Hoffnung und die Möglichkeit auf ein einfacheres und selbstbestimmtes Leben. Ich bin stolz darauf, bei diesem mutigen und visionären Projekt mitwirken zu dürfen“, sagt Georg Kapsch, der mit der Kapsch AG als einer der Hauptsponsoren diese Initiative fungiert. Welches Innnovationspotenzial in dem von der US-Firma „Ekso Bionics“ entwickelten, robotischen Exoskelett liegt, zeigen die weiteren Entwicklungsschritte: So wird in den USA bereits mit querschnittgelähmten Kindern trainiert (Derzeit ist die Therapie in Österreich erst ab Körpergröße 1,50 m möglich). Aber auch in Kombination mit den Bereichen Gaming oder Virtual Reality (VR) werden neue Wirkungsbereiche ausgelotet.
„Nie aufgeben und die Hoffnung nicht zerstören lassen“. So umschreibt Anna Reiter ihr persönliches Lebenskonzept. Für sie geht es darum selber Grenzen zu setzen und sich diese nicht von anderen diktieren zu lassen. Und sie hat auch schon klare Ziele: Ihr kleines Ziel lautet, immer mehr Schritte gehen. Das große Ziel: längere Zeit - mit Hilfe - auf eigenen Beinen stehen. Das Exoskelett hat ihr Leben jedenfalls wieder ordentlich „in Gang“ gebracht... Web-Tipps: www.tech2people.at www.tech2people.at/unterstuetzen/spenden www.kapsch.net Text: Helmut Wolf Bär und Mensch? Wildnis und Zivilisation? Passt das zusammen? Ja, sagt Marc Graf, Ökologe und preisgekrönter Naturreportage-Fotograf. Im Gegenteil: es braucht (wieder) mehr wilde Tiere, mehr Wildnis und mehr natürliche Ökokreisläufe. Ein Interview über die lebensnotwendige, „wilde Vielfalt" für Mensch und Umwelt... „Rührt man an einem einzelnen Ding in der Natur, entdeckt man, dass es mit dem Rest der Welt zusammenhängt.« John Muir, Gründer des US-Nationalparks „Yosemite“ „Vier Bären haben wir an einem Tag gesehen“, erzählt Marc Graf. Als er mit seinen Eltern vor zwei Jahren in Südslowenien unterwegs, waren diese mehr als erstaunt: solche Begegnungen an nur einem Tag – und dann noch mit dem größten Raubtier Europas? Wo bleibt der mediale Aufschrei? Wo die Aufregung in der Bevölkerung und bei den Landwirten? Die Menschen hier in den slowenischen Gemeinden und Regionen rund um Kočevje, Loška Dolina oder Notranjska stoßen sich nicht an der Präsenz der Bären. Die „bummeligen Wildtiere“ laufen über Straßen, stibitzen manchmal Zwetschken von den Bäumen, aber sie werden nicht zu „Problemtieren“ stilisiert – warum? Warum funktionert das Zusammenleben mit Bär, Wolf und Luchs in Slowenien? Südslowenien - 150 km Luftlinie von der österreichischen Grenze entfernt, und dennoch - eine andere Welt. Dichte Mischwälder, Kalkfelsen, mittelhohe Berge... Die Landschaft erinnert an die Kalkalpen Oberösterreichs. Im Süden Sloweniens findet man die dichteste Braunbär-Population der Welt: Fast 1.000 Braunbären leben hier - auf einer Fläche so groß wie das Mostviertel. In Koexistenz mit Bevölkerung und Landwirtschaft. Das heißt: Rinder, Pferde und Schafe grasen auf Weiden, Familien gehen im Wald Wandern oder Pilze suchen. Jogger und Mountainbiker sporteln, Förster und Jäger betreiben Wald- und Tierpflege... Die Frage, die sich dem Mitteleuropäer dabei stellt: Warum funktioniert das Zusammenleben mit Mensch und Wildtier? Und welche Erkenntnisse können daraus in Österreich, der Schweiz, in Deutschland oder Italien gezogen werden? Kann ein Foto Bewusstsein schaffen? Für den österreichischen Fotografen sind Begegnungen mit dem europäischen Braunbär („Ursus arctos arctos“) stets ein eindrucksvolles Erlebnis. „Wenn ein Bär durch das Gestrüpp läuft, klingt das anders als ein Reh oder Hirsch. Das ist ein unvergleichliches Geräusch“, erzählt Graf. Dennoch: Mit einem Schnippen schreckt der Braunbär auf, vergisst seine 200 kg Eigengewicht und Kraft und läuft davon, schmunzelt der studierte Ökologe beim Gespräch. Seit 2015 ist er immer wieder im Süden Sloweniens unterwegs. Gemeinsam mit Partnerin Christine Sonvilla bildet er ein professionelles Naturreportage-Duo. Als „Wildlife Photographer of the year“ setzen die beiden Raubtiere fotografisch eindrucksvoll in Szene. Und sie sind überzeugt davon: „Starke Bilder vom funktionierenden Miteinander von Mensch und Raubtier, bleiben in den Köpfen hängen“. Warum braucht es Wildnis? Warum braucht es (Raub-)Tiere? Besonders in Zeiten zunehmender Urbanisierung bzw, Verstädterung unserer Erde, und einer zum Teil weit-verbreitenden Entfremdung von Natur und Umwelt, kommen immer mehr Wissenschaftler zum Schluss: Natur-Kontakte - vor allem in „natürlich-wilden Regionen“ - könnten ein wichtiges Grundgerüst sein, um ein allgemeines Verständnis für Umwelt(-schutz) und Nachhaltigkeit zu erzeugen. Laut UN-Angaben lebt heute schon jeder zweite Mensch in der Stadt. Viele Verhaltensauffälligkeiten wie ADHS (bei Kindern), Depression, Kurzsichtigkeit oder Fettleibigkeit, seien Folgen mangelnder Erlebnisse im Freien. Der US-Journalist Richard Louv hat dazu den Begriff „Natur-Defizit-Syndrom“ entwickelt. „Eine zunehmende Distanz zwischen alltäglicher Lebenswelt und ihrem natürlichen Fundament, wird besonders jungen Menschen attestiert“. Dies haben Wissenschaftler des Projekts „YOUrALPS – Jugend in den Alpen“ in einer Studie analysiert. Einer Organisation, die sich besonders um die „Rückverbindung Jugendlicher zum alpinen Erbe“ bemüht. Ob Herkunft von Lebensmittel, ökologische Kreisläufe oder Konsumverhalten im Zusammenhang mit Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung: „Mit zunehmender Technisierung des Alltags, geht eine Beschleunigung des Wandels der Verhältnisse zur Natur einher“, so die YOUreALPS-Wissenschaftler. „Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Jugendlichen ihre natürliche Existenzgrundlage zunehmend aus dem Blickfeld verlieren“. Braucht es mehr Wildnisregionen, um Verständnis für Umweltschutz und lebensnotwendige Naturkreisläufe zu entwickeln? Und: Können Wildtiere, wie der Bär, auch in heutigen Kulturlandschaften überleben – mitsamt weitverzweigten Autobahnnetzen, großflächiger Landwirtschaftsnutzung und verstreuten Einfamilienhäusern? Nur mehr 7 % der Alpenflächen sind „wild“. Derzeit werden Naturräume und Almen in Mitteleuropa fast zur Gänze von Menschen kontrolliert. Laut WWF sind heute nur mehr 7 % der Alpenflächen „naturbelassen“ – sprich „wild“. Wildnis dürfe aber nicht verloren gehen, weil diese Vielfalt Teil und Natur des Menschen ist, ist Ökologe Graf überzeugt. „Die Vielfalt der Fauna und Flora kommt aus der Wildnis und nicht von der bewirtschafteten Alm“, umschreibt Graf es pointiert. Natur Natur sein zu lassen sei nicht nur ein Luxus: Graf: „Es braucht diese Quellen der Vielfalt, damit wir in Zukunft überleben können“. „Natur braucht kein Management“. Es gibt eine Reihe guter Beispiele in Österreich, wie der Mix aus wirtschaftlicher Nutzung und Naturbelassenheit gelingen kann. So geben beispielsweise die Bundesforste einen Teil der Gebiete für Wildnisbildung und Renaturierung frei. Mit dem „Live+ Projekt Ausseer Land“ wurde so der erfolgreiche Rückbau von Mooren in die Wege geleitet. Aber auch die Nationalparks Gesäuse, Kalkalpen und Hohe Tauern, das Wildnisgebiet Dürrenstein oder Wildbäche wie die (Mariazeller) Salza, der Lech in Vorarlberg oder diverse Wildbäche in der Schweiz zeigen: Wildnis und Zivilisation lassen sich gut vereinen. „Natur braucht kein Management“, ist Graf überzeugt. Und er plädiert dafür: „Es braucht mehr Regionen, die von der Ökonomie entkoppelt werden sollten“. Wie könnte ein zeitgemäßes Wildtierkonzept aussehen? „In dem man den Wildtieren nicht mit Nulltoleranz begegnet“, glaubt Graf. „Es muss Verständnis bei den Landwirtschaftsnutzern aufkeimen, dass auf entsprechende Veränderungen in der Natur reagiert und Verantwortung gezeigt wird“. Klar, sei es nicht einfach, auf gebirgigen Almen Elektro-Zäune aufzubauen oder Schutzhunde anzutrainieren. „Aber nur zu sagen: Nein, das geht nicht, das ist zu wenig“, sagt der Ökologe. Möglicherweise braucht es auch eine Art „Hirte 2.0“. Die Entwicklung ist jedenfalls schon im Gange: Bären rücken bereits aus Slowenien oder dem italienischen Trentino nach. Auch der Wolf kehrt langsam, aber stetig zurück. Es sollte der Wille da sein Neues bzw. Altes zuzulassen, „schließlich funktioniert es auch in anderen Ländern“. „Der Bär ist der Botschafter der Wildnis“, sagt Fotograf Marc Graf. Er ist aber auch eine „Schlüsselart unserer Wälder“, wie Partnerin Christine Sonvilla im Buch „Unter wilden Bären“ schreibt - und zitiert dabei Ziegenhalter Jure Bedenk aus Slowenien: „Ohne Bären gibt es weder einen vollständigen, noch einen gesunden Wald“. Bären helfen entscheidend mit Pflanzensamen zu verbreiten, verendete oder kranke Tiere aufzuspüren und nicht zuletzt ist ihre Anwesenheit ein Qualitätssiegel für eine Landschaft, die reich an natürlichen Nahrungsquellen ist. „Das Gefühl, dass der Mensch nicht der Stärkste ist, haben die Menschen in Slowenien nie verloren“, versucht Graf den „emotionalen Unterschied“ zu Ländern wie Österreich oder Deutschland zu erklären. Und auch wenn nicht alles hundertprozentig konfliktfrei verläuft, so ist Slowenien dennoch aktiv bemüht, Lösungen im Zusammenleben zu finden. Wer Schutzmaßnahmen ergreift, wird vom Staat gefördert. Respekt vor der Natur. Und noch einen wichtigen Unterschied hat Graf ausgemacht: „Es gibt in Slowenien eine gewisse Demut und großen Respekt vor der Natur“. Etwas, das in jedem Fall im zukünftigen Zusammenleben auf unserer Erde eine maßgebliche Rolle spielen wird... Buch-Tipp: „Unter wilden Bären - Der neue Nachbar in unseren Wäldern“ Von: Christine Sonvilla, Marc Graf und Rober Haasmann Umfang: 168 Seiten / ca. 230 Abbildungen Erschienen bei: Frederking & Thaler Verlag Web-Tipps: www.lebenamlimit.at www.sonvilla-graf.com Fotos: Marc Graf & Christine Sonvilla / Sonvilla-Graf OG Text: Helmut Wolf Rückzugsort. Wohlfühlraum. She-Sheds“ nennen sich die kleinen, gemütlichen Häuschen für Frauen. Wie inspirierend diese Mini-Refugien auf ihre Benützerinnen wirken, zeigt Autorin Erika Kotite in ihrem Buch „She Sheds - Ein Raum nur für mich“… „Meine Mutter wuchs auf dem Bauernhof ihrer Familie auf. Das hat mich geprägt. Daher wollte ich meinen Schuppen ländlich-rustikal und vorwiegend aus recyceltem Holz gestalten“, sagt Jenny Karp (Titelfoto). Karp lebt im US-Staat Kalifornien. Sie ist Mutter, Ehefrau und Künstlerin und verkauft über das Internet Öko-Farben. Ihr Traum war es lange an einem Ort kreativ tätig zu sein. Jedoch – das Geld dafür fehlte. Als sie auf Architektin Dana O’Brien von „Recyceled Greenhouses“ stieß, die sich auf die Umgestaltung von Gewächshäusern spezialisierte, war schnell die Idee geboren: ein „She-Shed“ ist die Lösung… Eine Freundin schenkte ihr alte Fenster, die jahrelang im Keller lagen. Das Holz entstammte einer alten Pergola, die abgerissen werden musste. Jenny Karp wünschte sich die Ästhetik eines einfach-charmanten Strandhauses. Dank Einsparungen mittels Recycling-Materialien oder Verwendung vorhandener Dinge, wie der zentrale Tisch, stimmte am Ende auch das „Budget“. Der Bau des kleinen „Traum-Hauses“ konnte somit verwirklicht werden... Der Traum eines kreativen Rückzugsortes. So wie Jenny Karp ihren Traum eines kreativen Rückzugsortes mit geringen Mitteln umsetzen konnte, so inspirierend und praktisch zeigt US-Autorin Erika Kotite dies auch in anderen, über 30 Beispielen aus der ganzen Welt. Schnell, leistbar und nachhaltig - auf diesen drei Basiselementen fußt diese besondere Form des kleinflächigen Rückzugsortes für Frauen. So wie Männer schon lange ihre Refugien in Kellern oder Garagen für ihre Hobbies und Basteleien gefunden haben, sollten diese umgebauten Schuppen den weiblichen Ansprüchen entgegenkommen. Ziel des She-Shed ist es, „einen Freiraum zu schaffen, in den man zur Ruhe kommen und genau das tun kann, was man möchte“, sagt Kotite. Als „She-Sheds“ bezeichnet man im englischen ein Gartenhäuschen, einen Schuppen - für Frauen. Im weitesten Sinne ist es ein kleines, überdachtes Zimmer im Garten. Egal, ob man dort gärtnern, lesen, malen, meditieren oder einfach nur in Gedanken versinken möchte. Erzählt wird in dem Buch „She Sheds - Ein Raum nur für mich“ von vielen unterschiedlichen Frauen aus verschiedensten Teilen der Welt. Jedes dieser Gartenhäuser ist einzigartig, selbst entworfen und „eine echte Bereicherung für die Eigentümerinnen“, wie Kotite betont. Das Spektrum ist breitgefächert: Vom modern-funktionalen Häuschen der Künstlerin, die ihr Atelier in der Stadt aus Kostengründen aufgeben musste, über das romantische She-Shed im Vintage-Stil eines ehemaligen Hühnerstalls eines Bauernhofs, bis hin zum „Landhaus auf Französisch“, mit einem niedrigen Fundament aus grauen Steinen und einer Verkleidung aus breiten, rohen Scheunenbrettern. Planung, Aufbau, Gestaltung, Kosten…Geliefert werden zahlreiche praxisorientierte Tipps zu Aufbau, Gestaltung und „Upcycling“ alter Materialien: Von der genauen Planung und der Auswahl des Bodenbelags, Tipps zum Anstrich, bis hin zum benötigten Werkzeug und genauen Montageschritten werden gute Anleitungen gegeben. Auch Kostenaufstellungen sind bei den jeweiligen, umgesetzten Projekten mit dabei. „Es ist möglich einen alten Schuppen mit geschenkten Materialien, freiwilligen Helfern und eigenen Möbeln, für unter 100 Euro umzubauen“, sagt Kotite. Man könne aber auch ein mit Sanitär- und Elektroinstallationen sowie Einbauschränken ausgestattetes She-Shed bei einer Firma in Auftrag geben und 25.000 Euro dafür bezahlen. Ein Teil der Freude sei es, so Kotite, zu erleben, wie Nahe man seinem „Traum-She-Shed“ mit dem gesteckten Budget kommen kann… Der Reiz eines She-Shed besteht zu einem Großteil im Einsatz alter Materialien und wiederverwerteter Dinge. Zumeist dominiert die Einfachheit, dafür wird Wert gelegt auf gemütliche Decken und Kissen. Das Licht stammt untertags von der Sonne, manchmal auch von batteriebetriebenen Lampen. „In der Nützlichkeit liegt die wahre Schönheit dieser Häuschen“, schreibt Erika Kotite. „Die Freude an diesen kleinen Refugien besteht weniger im Äußeren oder der Bauweise, sondern vielmehr im Inneren seiner Seele“. Die Fenster lassen das Frühlingslicht herein, Regale bieten den lang vermissten Platz für Familienfotos oder Gefäße mit Pinslern, die immer griffbereit sind… Kurzurlaub im Gartenhaus. Ein kleines Stück vom Paradies. Wie immer man diese kleinen Häuser auch umschreiben mag: „She-Sheds sind Orte, an denen eine Frau aus sich herausgehen kann. Genau wie im Baumhaus aus Kindheitstagen, auf dem ein Schild „Jungs nicht erlaubt“ prangte“, umschreibt Autorin Erika Kotite die Quintessenz dieser besonderen Mini-Häuser. Und jede Frau kann dabei selbst entscheiden, ob die Tür für andere geöffnet oder sorgfältig geschlossen bleibt. „Denken sie immer daran, dass es bei She-Sheds keineRegeln gibt“, schmunzelt Kotite. Wo findet man so etwas heute noch? Buch-Tipp: „She Sheds - Ein Raum nur für mich“ Autorin: Erika Kotite Umfang: 176 Seiten, gebunden, mit 180 farbigen Abbildungen Erschienen bei: Knesebeck Verlag Fotos: Knesebeck Verlag Text: Helmut Wolf Auch den Fischen setzt der Klimawandel zu. Was braucht es, um den Wasserkreislauf für nachfolgende Generationen natürlich und gesund zu erhalten? Und welche wichtigen Erkenntnisse liefert der „gläserne Fisch“? Fisch-Experte und Ökologe Michael Schabuss im Interview... Lieber Herr Schabuss, Naturschutz höre zumeist an der Wasseroberfläche auf, beklagen viele Ökologen. Alles was Gefieder und Fell hat, werde dagegen als eher schützenswert erachtet. Wie könnten Unterwassertiere, die genauso wichtig für das Ökosystem sind, stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden? Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit ist in jedem Fall notwendig. Vor allem Informationen über die komplexen Zusammenhänge in der Gewässerökologie und deren Organismen sollten einem breiteren Publikum einfach und verständlich dargebracht werden, beispielsweise in Fernsehdokumentationen wie „Universum“ oder „Terra Mater“ oder in Tageszeitungen in Form von Specials bzw. Info-Serien. Wichtig sind aber auch Informationsveranstaltungen vor Ort bei Restaurierungsprojekten. Der Klimawandel setzt auch den Fischen zu. Das wirkt sich auf Nahrungsangebot, Sauerstoffgehalt oder Krankheiten aus. Hinzu kommen Regulierungen und Verbauungen. Laut BM für Nachhaltigkeit und Tourismus sind rund die Hälfte (54 %) der österreichischen Flüsse „stark beeinträchtigt“. Was braucht es, um einen gesunden Öko- und Wasserkreislauf zu erhalten? Vor allem im alpinen und voralpinen Raum sind die Auswirkungen des Klimawandels sehr ausgeprägt. Extremniederschläge und Dürreperioden setzten den aquatischen Organismen verstärkt zu. Neben den allgemeinen und globalen Anstrengungen den Klimawandel einzudämmen (CO2-Emissionen reduzieren etc.), gilt es für Gewässersysteme mehr Raum zu schaffen. Grundsätzlich gilt: je natürlicher – vor allem in Bezug auf hydromorphologische Parameter (= tatsächlich vorhandene Gewässerstrukturen und das damit verbundene Abflussverhalten eines Gewässers, Anm.) - ein Gewässersystem ist, desto stärker ist seine Widerstandskraft gegenüber Störungen bzw. Extremereignissen. Neben Wassermenge und -verfügbarkeit, die nur teilweise anthropogen steuerbar sind, ist die „Natürlichkeit des Gewässerbetts“ von Bedeutung. Das heißt: der Fluss/Bach braucht Beweglichkeit und die Möglichkeit bei Hochwasser seitlich auszuweichen. Dies wird durch die oft weiträumige Kanalisierung und Begradigung/Verbauung der Gewässer verhindert. Daher kann das Wasser zwar schneller abrinnen, führt aber in stromab gelegen Gewässerbereiche früher oder später zu verstärkten Überschwemmungen. Neben der lateralen (=seitlichen) ist auch die „longitudinale“ (=längsverlaufende) Konnektivität der Gewässer für aquatische Organismen wichtig. Eine Wiederherstellung dieser Durchgängigkeit fördert deren Entwicklung. Klein- und großräumige Gewässer-Renaturierungen können helfen die strukturellen Defizite zu verringern. Aber dabei ist Zeit ein wichtiger Faktor: Man kann nicht erwarten, Gewässer die über hunderte Jahre vom Menschen verändert wurden, innerhalb weniger Jahre zu „reparieren“. Fische wollen wandern, um zu ihren Laichplätzen zu gelangen. Dazu brauchen sie „Barrierefreiheit“. Was sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Installation nachhaltiger „Fischwanderhilfen“? Wichtig sind Form, Positionierung und Auffindbarkeit des Einstiegs der Fischwanderhilfe. Aber auch auf die Ausführung/Form der „Wanderhilfe“ kommt es an, wobei möglichst naturnahe Beckenpässe und Umgehungsgerinne zu bevorzugen sind. Gibt es ein besonders gutes Beispiel einer erfolgreichen Fischwanderhilfe bei einem Donau-Kraftwerk? Zur Zeit „monitoren“ wir die Fischwanderhilfe (FWH) beim Kraftwerk Greifenstein in Niederösterreich. Diese Fischwanderhilfe wurde im März 2018 fertiggestellt. Das Monitoring ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen – es läuft noch bis Mitte Jänner 2020 -, aber erste Ergebnisse weisen auf eine erfolgreiche Fischwanderhilfe hin. Stichwort „Gläserner Fisch“: Dank Fisch-Monitoring und „ge-chipter Fische“ können Ökologen heute wichtige Erkenntnisse zum (Wander-)Verhalten der Fische gewinnen. Wie funktionieren diese sogenannten „Fisch-Reusen“ und welche Ergebnisse waren bisher besonders interessant? Im Zuge des oben genannten Monitorings der FWH beim Kraftwerk Greifenstein wurden bereits mehrere tausende Fische aus 43 Arten mit PIT-Tags „ge-chipt“. Diese Fische wurden entweder in der Donau unterhalb des KW Greifenstein bzw. in der Fischwanderhilfe (Umgehungsgerinne) selbst gefangen und ge-chipt. Es handelt sich um Fische bis 10 cm Totallänge. Mittels 2er Antennen im unteren und oberen Bereich des rund 4 km langen Umgehungsgerinnes der Fischwanderhilfe, werden die gechipten Fische permanent registriert. Damit können die Wanderbewegungen der individuellen Fische permanent verfolgt werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass besonders zur Laichzeit im Frühjahr, aber auch im Herbst, verstärkte Wanderbewegungen erfolgen. Besonders interessant ist die Tatsache, dass auch Fische die bei der Fischwanderhilfe in Wien-Nussdorf markiert wurden, in der Fischwanderhilfe bei Greifenstein in der Reuse wiedergefangen bzw. mittels Antennen registriert wurden. Darunter waren auch kleinere Arten, wie Rotauge und Gründling, von denen weitere Wanderungen bisher wenig bekannt waren. Wie steht es um Artenvielfalt und „Gesundheit“ der Fische in den heimischen Flüssen? Die Artenvielfalt ist derzeit nur in wenigen Flüssen einigermaßen zufriedenstellend. Dabei ist vorrangig die Donau unterhalb Wiens, mit einer freien Fließstrecke und einer noch zumindest teilweise verbundenen Auen-Landschaft zu nennen. Eine hohe Artenvielfalt ist nur in Gewässersystemen mit hoher struktureller Vielfalt zu erwarten. Also: nur eine große Habitatdiversität und -Verfügbarkeit ermöglichen den selbsterhaltenden Bestand vieler Fischarten. Neben der geringen strukturellen Vielfalt in vielen Fließgewässern in Österreich, sind es zusätzlich menschliche Beeinflussungen, wie unregulierte Wasserentnahmen, zu geringe Restwassermengen, unpassierbare Wanderhindernisse und ein teilweise ungeeigneter Fischbesatz bzw. einseitige Fischerei-Bewirtschaftung, der die Artenvielfalt beschränkt. Die Fischgesundheit wird in Österreich zwar relativ gut überprüft, aber dies geschieht vorrangig in Aquakulturanlagen. „Wildfische“ werden nur dann untersucht, wenn bereits ein Notfall - also Fischsterben - vorliegt. Neben Fisch-Besatz aus „verseuchten“ Betrieben, spielt auch der Klimawandel bei der Verbreitung von Fischkrankeiten eine Rolle. Durch die stärkere Erwärmung der Gewässer werden Krankheiten und Parasiten schneller verbreitet und erreichen auch Gewässer in höheren Lagen. Zur Verbreitung der „Proliferativen Nierenkrankheit“ der Fische (PKD), wurde von der BOKU Wien eine umfangreiche Studie an der Ybbs in Niederösterreich durchgeführt. Dabei konnten die Verbreitungsmuster der Krankheit deutlich aufgezeigt werden. Darauf basierend wurde (in Lunz) eine „Entseuchungs-Station“ eingerichtet, an der Wathosen und Angelausrüstung desinfiziert werden können, um die weitere Verbreitung der PKD einzudämmen. Ein stärkeres Bewusstsein über die Gefahr der Krankheitsverbreitung ist entsprechend bei Anglern und anderen Nutzern notwendig. Was braucht es am dringendsten, um die Flüsse als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, aber auch als Wasserreservoir, Erholungsraum und „Energielieferanten“ für den Menschen zukünftig zu bewahren?
Es braucht ein klares Bewusstsein der Öffentlichkeit über die Bedeutung funktionierender Flusssysteme - sowohl in ökologischer und sozioökonomischer Richtung. Es braucht aber auch bessere Information über die „Service-Leistungen“ von intakten Fließgewässern für Mensch und Umwelt ist notwendig. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie, die vorschreibt dass alle Gewässer in Europa bis 2027 zumindest einen guten ökologischen Zustand aufweisen sollen, um auch für die nächsten Generation genutzt werden zu können, ist ein wichtiges Mittel, um den Schutz der Gewässer auch rechtlich zu gewährleisten. Die Umsetzung dieses sehr ehrgeizigen Ziel ist unbedingt voranzutreiben! Aber es braucht auch Zeit, damit ein „gestörtes System“ wieder natürlich(er) werden kann. Diesen Prozess muss man einfach abwarten... Danke für das interessante Gespräch! Web-Tipps: www.life-netzwerk-donau.at www.profisch.at Fotos: ProFisch, Verbund Interview: Helmut Wolf Die Welt = voller interessanter Erkenntnisse und Möglichkeiten! Das Buch „National Geographic Weltwissen - Was sie über unsere Welt wissen müssen“, schafft es in visuell anregender Art und Weise das „Wunder Leben & Natur“ verstehen, begreifen und schützen zu wollen. + 12 x „Wussten Sie, dass...“ „Die Sterne erwecken eine gewisse Ehrfurcht. Denn obwohl immer präsent, sind sie unerreichbar“ Sarah Williams, Poetin „Jeder National Geographic-Entdecker ist unendlich neugierig auf unseren Planeten, fühlt sich verpflichtet zu verstehen, und bemüht sich leidenschaftlich darum es besser zu machen“, sagt Gary Knell, CEO von „National Geographic“ Partners. Knell spricht einen besonderen Aspekt an, der die Besonderheit der legendären „National Geographic Society“ begründet: Wer die Welt schützen und bewahren will, muss sie zuerst verstehen! Wie konsequent und zielstrebig die Non-Profit-Vereinigung Aufklärungs- und Bewusstseinsarbeit betreibt, dokumentiert man auf unterschiedlichsten Ebenen: vom Print-Magazin, dem TV-Kanal über tolle (Foto-)Reportagen und Illustrationen bis hin zu Social-Media-Kanälen. Wie erfolgreich das Konzept der „positiven Bewusstseinsarbeit“ und visuellen Aufbereitung komplexer Themen funktioniert, zeigt alleine der Instagram-Account von „NatGeo“- mit derzeit rund 128 Millionen Abonnenten. Auch das neu erschiene Buch „Weltwissen – Was sie über unsere Welt wissen müssen“ belegt wieder aufs Neue: Wenn Wissenschaftler, Autoren und Fotografen mit großer Hingabe mit Menschen kommunizieren und aufzeigen, wie eng unser Leben mit all den Dingen und Lebewesen auf der Welt verwoben ist, dann kommt das beim Leser nachhaltig an - nicht nur im Kopf, sondern auch im Herzen... Worum geht es in dem Buch? Es geht besonders um das Schaffen von Bewusstsein für all die Dinge um uns, um die Erklärung von Zusammenhängen all der Naturkreisläufe und um innovative, positive Lösungsansätze - für heute und in der Zukunft. Gespickt mit spektakulären Fotos, tollen Info-Grafiken und staunenswerten Entdeckungen aus Natur, Geschichte, Geografie und Wissenschaft. Es geht aber ebenso um die Vermittlung von Schönheit - in der Natur und in den verschiedensten Regionen und Kulturen auf unserer Welt. Um den vielfältigen, immateriellen Reichtum, den unser Planet zu bieten hat. Jenen Reichtum, den es zu schützen und zu erhalten gilt - für uns und alle nachfolgenden Generationen... 12 x WELTWISSEN WUSSTEN SIE, DASS... 1. WUSSTEN SIE, DASS... ...mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung Insekten isst? Käfer, Raupen und Grillen etwa sind voller Nährstoffe und Proteine - und das bei wenig Nachteilen für die Umwelt bei der Produktion. Essbare Insekten bieten deshalb eine nachhaltige Alternative zu Fleisch und können dazu beitragen, die wachsende Nachfrage nach Proteinen zu decken. 2. WUSSTEN SIE, DASS... ...ein Segment des Gehirns einer Maus – von der Größe eines Salzkorns – 100 Terabyte an Daten enthält? Die Menge von etwa 25.000 hochauflösenden Filmen. 3. WUSSTEN SIE, DASS... ...sich Landmasse schneller erwärmt als das Wasser im Ozean? Die Temperatur steigt auf dem ganz Planeten. Die Arktis hat dabei den größten Wandel erlebt, vor allem wegen ihrer niedrigen „Albedo-Rate“ – also dem Maß für das Rückstrahlvermögen der Sonneneinstrahlung in den Weltraum. 4. WUSSTEN SIE, DASS... ...immer mehr Menschen in Berg- und Küstengebieten auf der ganzen Welt, sich auf die extremen Wetterphänomene mit Warn-, Zufluchts- und Schutzsystemen verstärken? Pro Jahr gibt es alleine in den USA heute etwa 1.000 Tornados, die einen Schaden von rund 400 Milliarden Dollar anrichten. 5. WUSSTEN SIE, DASS... ...der Kontinent Afrika in den nächsten 25 Jahren das größte Bevölkerungswachstum verzeichnen wird? Alleine südlich der Sahara, wird sich die Anzahl der Städter zwischen 2000 und 2030 verdoppeln. Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Weltbevölkerung bis 2030 auf 8 Milliarden anwachsen wird. 6. WUSSTEN SIE, DASS... ...36 % der weltweit produzierten Nutzpflanzenkalorien an Nutztiere verfüttert werden? Nur 55 % der Nutzpflanzenkalorien ernähren „direkt“ den Menschen. 7. WUSSTEN SIE, DASS... ...gepflasterte Straßen mit „photokatalytischem Beton“ Schadstoffe neutralisieren können, bevor sie die Umwelt verunreinigen? Die US-Stadt Chicago etwa hat eine 1,6 km lange Strecke im Industrieviertel Pilsen mit „Smogfresserbeton“ gepflastert: Gehwege bestehen aus recycelten Materialien, Wind- und Sonnenenergie betreiben die Straßenlaternen. „Trockenheitstolerante Pflanzen“ leiten Regenwasser aus überlasteten Abwasserkanälen ab. Der optimierte Straßenabschnitt verbraucht 42 %(!) weniger Energie als früher. 8. WUSSTEN SIE, DASS... ...menschliches Verschulden dazu führen kann, dass bis zum Jahr 2100 mehr als die Hälfte der heutigen Meeres- und Landtierarten aussterben? 9. WUSSTEN SIE, DASS... ...schon kurze Aufenthalte in der Natur oder sogar nur Naturbilder Menschen beruhigen und ihre Leistungsfähigkeit steigern können? Im Vergleich zu Menschen, denen die Aussicht auf das Fenster versperrt war, wurden diejenigen, die Bäume und Gras sehen konnten, in Krankenhäuser schneller gesund, leisteten in der Schule mehr und zeigten weniger Gewaltbereitschaft. Koreanische Studien belegen, dass „natürliche Szenen“ „vorderes Cingulum“ und „Insula“ aktiv werden lassen. Jene Gehirnareale, die mit Empathie und Altruismus assoziiert werden. 10. WUSSTEN SIE, DASS... ...das World Wide Web (www) erstmals im Jahr 1989 vom britischen Informatiker Tim Berners-Lee initiiert wurde? 1996 wurde dann die Internet-Suchmaschine Google in Betrieb genommen. 11. WUSSTEN SIE, DASS... ...die längste, bekannte Wanderroute der Welt jedes Jahr von der Küstenseeschwalbe zurückgelegt wird? 71.000 (!) Flugkilometer fliegt die Küstenseeschwalbe jährlich - von den Nistplätzen in Grönland und Island bis in die Antarktis. Wenn man bedenkt, dass die Seeschwalbe 30 Jahre alt werden kann, so legt das einzelne Tier im Durchschnitt 2,4 Millionen Kilometer in einem Leben zurück. 12. WUSSTEN SIE, DASS... ...bis heute über 65 Millionen Menschen aufgrund von Konflikten aus ihrem Zuhause fliehen mussten? 15 Millionen Menschen mehr als nach dem 2. Weltkrieg vertrieben wurden. Buch-Tipp: „National Geographic Weltwissen - Was Sie über unsere Welt wissen müssen" Umfang: 288 Seiten Format 16,5 x 23,5 cm - Klappenbroschur mit Fadenheftung Erschienen bei: National Geographic Verlag Web-Tipp: www.nationalgeographic.de Fotos: Paul Nicklen (Titel), Jim Reed, Stephen Alavrez, Cory Richards, David Doubilet, Steve Winter, Carsten Peter, Aaron Huey, Jennifer Hayes, Tim Laman / Nat Geo Creatives Text: Helmut Wolf |
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